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In dem Aufsatz wird anlässlich der Neuedition der "Deutschen Ideologie" von Marx und Engels nach der konstruktiven Rolle der Ideologiekritik hinsichtlich der Konzeptionierung einer materialistisch fundierten Gesellschaftstheorie gefragt. Dazu wird zunächst der Abfassungsprozess der Manuskripte zur "Deutschen Ideologie" skizziert. Daran anschließend werden die – im Vorwurf der Ideologie kulminierenden – Einwände von Marx und Engels gegen den „wahren“ Sozialismus herausgearbeitet. Abschließend werden der in diesen Manuskripten zugrunde gelegte Ideologiebegriff wie die konstruktive Funktion der Ideologiekritik beleuchtet.
In dem Literaturessay wird in einem ersten Teil anhand einer Auswahl deutschsprachiger Literatur dargelegt, wie Feuerbach gegenwärtig rezipiert wird. In Skizzierung der Theorieentwicklung bei Feuerbach wird sich in einem zweiten Teil mit einem Desiderat der gegenwärtigen Feuerbach-Rezeption beschäftigt: mit der Begründung der geschichtlichen Vergesellschaftung der Menschen auf reziproken Ich-Du-Beziehungen.
Der Aufsatz nähert sich Karl Marx im Spiegel dreier Rezeptionstendenzen an: der erneuten Rückbesinnung auf Marx’ Kapitalismusanalyse, der für den angelsächsischen Sprachraum auszeichnenden praktisch-ethischen Marx-Rezeption sowie der Rekonstruktion des Historischen Materialismus bei Jürgen Habermas.
Engels veröffentlichte 1888 in seiner Broschüre "Ludwig Feuerbach und der Ausgang der klassischen deutschen Philosophie" im Verlag von J.H.W. Dietz in Stuttgart einen Anhang "Karl Marx über Feuerbach (niedergeschrieben in Brüssel im Frühjahr 1845)". Der Text stammte aus einem Notizbuch von Marx, das Listen von Büchern, Namen, Adressen, kurze Auszüge, Gedanken, Entwürfe und Bemerkungen verschiedener Art enthält, darunter diese elf Thesen, die Marx mit "1) ad Feuerbach" überschrieben hatte <a href="http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:b4-opus-17680">(siehe Karl Marx: "1) ad Feuerbach". In: MEGA IV/3)</a>. Engels hat ihn für die Veröffentlichung überarbeitet. Er wurde danach unter dem Titel "Feuerbach-Thesen" oder "Thesen über Feuerbach" bekannt. Im MEGA-Band I/30 wird der Text in der Version von Engels (S. 792-794) zusammen mit einem Verzeichnis der Änderungen von Engels am Text von Marx (S. 794-796) dargeboten. Zusätzliche Informationen über die Entstehung und Einordnung des Anhangs bieten die betreffenden Passagen aus der Einführung (S. 590-592) und dem Abschnitt "Entstehung und Überlieferung" (S. 780 und 787-788) im MEGA-Band I/30.
Im Frühjahr 1845 schrieb Marx in einem Notizbuch, das Listen von Büchern, Namen, Adressen, kurze Auszüge, Gedanken, Entwürfe und Bemerkungen verschiedener Art enthält, elf Thesen nieder, die er mit "1) ad Feuerbach" überschrieb. Friedrich Engels veröffentlichte den Text in überarbeiteter Form als Anhang in seiner Broschüre "Ludwig Feuerbach und der Ausgang der klassischen deutschen Philosophie", die 1888 im Verlag von J.H.W. Dietz in Stuttgart erschien <a href="http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:b4-opus-17694">(siehe Friedrich Engels: "Karl Marx über Feuerbach". In: MEGA I/30, zusammen mit einem Verzeichnis der Änderungen von Engels am Text von Marx)</a>. Diese Version wurde danach unter dem Titel "Feuerbach-Thesen" oder "Thesen über Feuerbach" bekannt. Hier wird der Text im Wortlaut von Marx und erstmals im ursprünglichen Kontext seiner Entstehung dargeboten (S. 19-21). Zusätzliche Erläuterungen bieten die das Notizbuch und den Text von Marx betreffenden Passagen aus der Einführung (S. 450-452 und 473-480) und dem Abschnitt "Entstehung und Überlieferung" (S. 490-491) im MEGA-Band IV/3.
Einführung
(2009)
Der Band enthält die Werke, Artikel, Reden und Entwürfe, die Marx und Engels von September 1867 bis März 1871 verfassten. Er umfasst 156 Dokumente sowie die Protokolle von 168 Sitzungen des Londoner Generalrats der Internationalen Arbeiterassoziation, dem Marx seit 1864 angehörte, Engels seit Oktober 1870. Chronologisch beginnt der Band mit den Versuchen von Engels und Marx, den kurz zuvor erschienenen ersten Band des „Kapitals“ durch die Lancierung von Besprechungen in Zeitschriften und Zeitungen bekannt zu machen. Es schließen sich Texte zur Geschichte Irlands und zur Kritik der britischen Irland-Politik an; aus der Feder von Marx stammende Rede- und Resolutionsentwürfe sowie Engels’ Entwurf einer Geschichte Irlands. Vor dem Hintergrund der ersten Welle wirtschaftlicher Globalisierung nehmen in den Dokumenten und Debatten des Generalrats der IAA, dessen Aktivitäten in den beiden Jahreskongressen 1868 in Brüssel und 1869 in Basel kulminierten, Fragen der europäischen Außen-, Verfassungs-, Gewerkschafts- und Sozialpolitik einen breiten Raum ein. Wie die Generalratsprotokolle zeigen, nahmen Marx’ und Engels’ aktiv an den Diskussionen europäischer Arbeiter- und Gewerkschaftsführer teil. Während des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 kommentierte Engels in der für die Londoner „Pall Mall Gazette“ verfassten Artikelserie „Notes on the War“ die militärischen Ereignisse und skizzierte Marx in Antikriegs-Aufrufen des Generalrats die politischen Konsequenzen. Erstmals wird Engels’ Mitarbeit in einem Komitee, das von Manchester aus deutsche Kriegsverwundete unterstützt hat, dokumentiert.
Karl Marx as a political journalist in the 19th century
Vor über 150 Jahren, im Oktober und November 1852, fand vor dem Kölner Geschworenengericht ein "Kommunistenprozeß" statt, der schon damals großes Aufsehen erregte und bis heute das Interesse der Historiker hatte. Kölner Mitglieder des Bundes der Kommunisten, für den Karl Marx das "Kommunistische Manifest" geschrieben hatte, waren des Hochverrats angeklagt worden. Der Geschworenenprozeß stellte eine Art gerichtliche Aufarbeitung der Kölner Revolutionsgeschehnisse dar. In dem Beitrag werden Hintergründe und Geschichte des Prozesses nachgezeichnet. Insbesondere wird - gestützt auf neue Quellen - die eigenständige und einflußreiche Rolle des preußischen Königs Friedrich Wilhelm IV. herausgestellt. Auf den Kölner Prozeß nahm er immer wieder direkt und indirekt Einfluß. Mit dem Prozeß sollte gerade am Rhein ein Exempel statuiert und alle politischen Oppositionellen eingeschüchtert werden.