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Der Beitrag Georg Greflingers zur Rezeption von Cesare Ripas 'Iconologia' in Deutschland (Magisterarbeit 1989/überarbeitet 2011) Georg Greflingers kleines Werk 'Zwo Hundert Außbildungen von Tugenden, Lastern, Menschlichen Begierden, [...]' (erschienen in Hamburg 1659) ist die erste selbständig erschienene Übersetzung von Cesare Ripas 'Iconologia' in Deutschland. Ihr vorausgegangen waren auszugsweise Übertragungen aus der Iconologia durch Georg Philipp Harsdörffer, die sich in zweien seiner Hauptwerke: den 'Frauenzimmer Gesprächspielen' (1641-49), und im 'Poetischen Trichter' (1647-53) finden. Einige der "Concetti" aus der 'Iconologia' hat auch der Kölner Jesuit Jacob Masen in eines der von ihm verfassten lateinischen Kompendien zur Dichtungstheorie, das 'Speculum Imaginum veritatis occultae' (1650) aufgenommen. Die Übersetzung Greflingers wird ausführlich analysiert und im Kontext seines Werks und seiner Übersetzungspraxis kommentiert. Harsdörffers und Masens Ripa-Adaptionen - von der Ripa-Forschung bisher kaum zur Kenntnis genommen - werden zum Vergleich mit Greflingers Leistung ebenfalls detailliert vorgestellt.
Ausdrucksformen des Futurs sind für die historische Linguistik seit langem von Interesse. Jedoch liegt bisher für keine frühere Sprachstufe des Deutschen diesbezüglich eine umfassende Darstellung vor. Mit dem Bochumer Mittelhochdeutschkorpus steht ein strukturiertes und digital aufbereitetes Handschriften-Korpus zur Verfügung, das für eine umfassende Darstellung futurisch gebrauchter Formen ideale Voraussetzungen bietet. Die vorgestellte Untersuchung zukunftsbezogener Äußerungen im Mittelhochdeutschen stellt gegenüber den bisherigen semasiologisch-formorientierten Darstellungen einen Neuansatz dar: Ausgehend von der funktionalen Bestimmung von Äußerungen als ‚zukunftsbezogen‘ werden die entsprechenden ausdrucksseitigen sprachlichen Mittel erfasst. Auf diese Weise können die futurischen Ausdrucksmöglichkeiten des Mhd. in ihrer Komplexität analysiert und beschrieben werden. Im Folgenden wird ein Teil der Ergebnisse der Arbeit vorgestellt. Im Vordergrund steht dabei ein allgemeiner Überblick über den Gebrauch der wichtigsten Formen innerhalb des Untersuchungszeitraums. (Anmerkung: Eine gekürzte und bearbeitete Fassung dieses Papers ist für eine Veröffentlichung im Druck vorgesehen.)
In der Zeit nach 1800, im Zeichen der Romantik, des beginnenden Nationalismus und der Nationalstaatsidee, trat die Judenfeindschaft in ein neues Stadium, das freilich aus älteren Vorstellungen schöpfte wie der von Johann Andreas Eisenmenger behaupteten allgemeinen Menschenfeindlichkeit der Juden. Die deutsche Debatte über das Staatsbürgerrecht für Juden erlebte in den Jahren 1815 bis 1817 ihren Höhepunkt; die Gegner einer vollen Gleichberechtigung beriefen sich auf die angebliche nationale und kulturelle Fremdheit der Juden.
Heinrich von Lettland, Pfarrer in Papendorf (lett. Rubene), Zeitzeuge und Chronist der Kreuzzüge ins Baltikum, war am Augustinerchorherrnstift in Segeberg ausgebildet worden. Auf der Grundlage eines typologisch-symbolistischen Bibelverständnisses, das Gemeinsamkeiten mit Otto von Freising und anderen hat, kommt Heinrich zu einer Geschichtstheologie, nach der Mission, Missionskrieg und überhaupt alles göttliche und menschliche Wirken auf die Ausbreitung des Friedens Christi, des „vere pacificus“, abzielt.
Das „Wort und Bekenntnis Altonaer Pastoren in der Not und Verwirrung des öffentlichen Lebens“, verfasst unter dem Eindruck des Altonaer Blutsonntags (17.7.1932) und am 11.1.1933 veröffentlicht, wenige Wochen vor der nationalsozialistischen Machtergreifung, rief im Namen der Ordnung und des Ordnungswillens Gottes zur Loyalität gegen den Staat auf und verwarf den Traum vom kommunistischen Paradies und den Glauben an einen Zukunftsstaat nationaler Artgemäßheit als widerchristliche Heilslehren. Dieser Beitrag macht geltend, dass der seinerzeit aufsehenerregende Text, der von Bonhoeffer und den republikanisch Gesinnten begrüßt, von kommunistische rund nationalsozialistischer Seite scharf abgelehnt wurde, kein „unklares Vorspiel“ war, wie Hartmut Ludwig in Anlehnung an Ernst Wolf schrieb, sondern der Auftakt der bekenntnismäßigen Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus.
Im Jahr 1595 erschien in Frankfurt an der Oder ein anonymes lateinisches Büchlein, die „neue Disputation gegen die Frauen, durch die bewiesen wird, dass sie keine Menschen seien“: Es führt mithilfe aus dem Zusammenhang gerissener und miteinander zu logischen Schlüssen verknüpfter Bibelstellen den Beweis, dass Frauen (ebenso wie Tiere) ohne Vernunft seien, nicht sündigten, nicht Gegenstand des göttlichen Erlösungswerks seien und dessen auch gar nicht bedürften. Das Werk sorgte für Aufsehen und veranlasste zahlreiche Vertreter des orthodoxen Luthertums zu Gegenschriften zur Verteidigung der Frauen. Tatsächlich war die „neue Disputation“ wohl nur als Satire auf die in Polen tolerierten Sozinianer und ihre Art, gegen die Trinitätslehre und andere Dogmen zu disputieren, gemeint. – Die in der Reihe „Bibliotheca Neolatina erschienene Neuausgabe dieses kleinen Textes ist leider in jeder Hinsicht misslungen.
Claus Harms, populärer Prediger in Kiel und weithin bekannt als streitbarer Gegner des Rationalismus, antwortete 1826 mit einem Leserbrief auf die Rezension eines Predigtbandes von ihm in den „Jahrbüchern der Theologie“. Darin verteidigte er die Legitimität der Kanzelpolemik. In seinen späteren Vorlesungen über die Pastoraltheologie nahm er das Lob der Polemik allerdings teilweise wieder zurück.
Friedrich Heitmüller (1888—1965), langjähriger Leiter der Gemeinde am Holstenwall in Hamburg, gehörte zu den bekanntesten Köpfen der Gemeinschaftsbewegung und dann des freikirchlichen Protestantismus. Im Frühjahr 1934 trat er mit seiner Gemeinde aus der hamburgischen Landeskirche aus; gleichzeitig publizierte er eine Broschüre, die, hervorgegangen aus Vorträgen, im Stil evangelistischer Erweckungspredigten für den Nationalsozialismus und dessen kulturelle und kirchenpolitische Ziele warb.
Dieser Kongressvortrag aus dem Jahr 2006 stellt Schleiermacher als Kirchenkundler vor. Das Christentum tritt für Schleiermacher stets als organisierte Lebensgemeinschaft in Erscheinung. Seine „kirchliche Statistik“ genannte Vorlesungen über die christlichen Kirchen der Gegenwart haben daher weniger Dogma und Lehre zum Gegenstand als vielmehr inneres Leben, Soziologie und Kirchenverfassung.