Buch (Monographie)
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Während des ersten Jahrzehnts seiner Tätigkeit in Hannover beschäftigte sich Leibniz vor allem mit der Frage des Gesandtschaftsrechts der fürstlichen Häuser, das auf dem Nimweger Friedenskongreß umstritten war, sowie mit der doppelten Bedrohtheit des deutschen Reiches: im Westen durch die offensive Politik Frankreichs und im Süden durch den Ansturm der Türken. In diesem Zusammenhang entstanden unter anderem die umfangreiche Schrift „Caesarini Fürstenerii de Jure Suprematus ac Legationis Principum Germaniae“ (1677) mit der Kurzfassung „Entretion de Philarete et d’Eugene“ (1677) und begleitende Schriften, die die Interessen des Hauses Braunschweig-Lüneburg vertraten: die sarkastische Flugschrift gegen König Ludwig XIV., „Mars Christianissimus“ (1683), und die unveröffentlicht gebliebenen, vorsichtig abwägenden „Raisons touchant la guèrre ou l’accommodement avec la France“ (1684). Ebenfalls unveröffentlicht gebliebene Studien über das Kriegswesen (1681) und Aufsätze über den Türkenkrieg aus den Jahren 1683 bis 1684 schließen diesen Band ab.
Ergänzend zu den im Band 2 dieser Reihe vereinigten Hauptschriften dieses Zeitraums werden hier weitere 143 Stücke vorgelegt, die bis auf den Nachruf für Herzog Johann Friedrich (1680) durchweg zu Leibniz’ Lebzeiten unveröffentlicht geblieben sind. Die sieben Themenkreise umfassen Schriften zur Bedrohung des Reiches durch Frankreich und die Türken, die Reunion der christlichen Konfessionen, zur Staatsverwaltung (insbesondere zur Wirtschafts- und Sozialpolitik), zu Vorgängen im Hause Braunschweig-Lüneburg, zum Komplex Sprache und Literatur, zu Sozietäten und Lebensregeln sowie Bemerkungen zu fremden Publikationen. Hervorzuheben sind ferner die von Leibniz hinterlassenen Aufzeichungen über seine Tätigkeit bei der Rechtsprechung in der Justizkanzlei (fast ausschließlich in den Jahren 1677 bis 1679) und seine Vorschläge zur Verbesserung des Justizwesens. Fragliche Stücke werden in der Einleitung bewertet und die Eliminierung einiger Schriften begründet, die bisher Leibniz zugesprochen wurden. Der Band enthält u. a. die bedeutsamen „Reflexions sur la Déclaration de la guèrre“ (Herbst 1688), die als Flugschrift über das gewaltsame Vorgehen des Königs Ludwigs XIV. gegen die Pfalz konzipiert waren, sowie die berühmte „Ermahnung an die Teutsche, ihren verstand und sprache beßer zu üben“ (1679).