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Eine wirkungsvolle Möglichkeit der Repräsentation der Monarchie war die Reise des Herrschers. Der vorliegende Band präsentiert der Forschung erstmals eine Edition archivalischer Quellen zu den Reisen preußischer Monarchen im In- und Ausland zwischen 1797 und 1871. Die Quellen beleuchten deren politisches, ökonomisches und kulturelles Wirken in den preußischen Provinzen ebenso wie die Wahrnehmung der Bewohner der Städte und Dörfer.
Der Gentechnologiebericht ist eine breit angelegte Studie zum Stand der Gentechnologie in Deutschland. Die Darstellungen und Bewertungen erfolgen sowohl unter wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und politischen als auch unter ökologischen, ethischen und sozialen Gesichtspunkten. Die Autoren von der AG Gentechnologiebericht der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften konzentrieren sich auf vier Fallbeispiele aus der Gentechnologie-Debatte: die Genomforschung, die Grüne Gentechnologie, die molekulargenetische Diagnostik und die Biotech-Start-ups. Der Stand der Genomforschung zeigt, daß die gentechnologische Grundlagenforschung in Deutschland weitgehend etabliert und akzeptiert ist. Da auf Grund der rasanten Entwicklung die Grenzen zwischen Anwendungs- und Grundlagenforschung verwischen, ist ein erhöhtes Maß an gesellschaftlicher Reflexion erforderlich. Die Arbeitsgruppe befürwortet daher „eine stärkere Vermittlung ethischer und sozialer Dimensionen der Genomforschung nach dem Vorbild der in England gegründeten Centre for Genomics in Society, die die gesellschaftlichen Auswirkungen der Gentechnologie untersuchen“. Kein anderer Aspekt der Gentechnologie ist hierzulande so umstritten wie die Grüne Gentechnologie, die Züchtung und der Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen. Gegenwärtig bauen andere Industrieländer, aber auch Schwellenländer wie China, ihre Forschungskapazitäten in diesem Bereich erheblich aus. Die Arbeitsgruppe kritisiert hier die zwiespältige Politik der Bundesregierung: „Während das Forschungsministerium die grüne Gentechnologie fördert, wird sie vom Verbraucherschutzministerium zugleich behindert“. Die gentechnische Diagnostik ist ein wichtiges Anwendungsfeld der Gentechnologie in der Medizin und kann sich auf gesellschaftliche Akzeptanz berufen. Da sie sich in atemberaubendem Tempo entwickelt, empfiehlt die Arbeitsgruppe, „möglichst schnell einen konsistenten Rechtsrahmen zu schaffen, der die informationelle Selbstbestimmung der Patienten sowie eine professionelle Beratung garantiert“. Der Gentechnologiebericht belegt, daß sich die Biotech-Start-ups trotz Wirtschaftskrise zuletzt konsolidiert haben. Nach Einschätzung der Arbeitsgruppe hängt ihre weitere Zukunft auch wesentlich davon ab, „daß das Management junger Start-up Unternehmen verbessert wird, beispielsweise durch einen intensiven Austausch zwischen Industrie, Kapitalgebern und Entrepreneurs“.
Gentherapeutische Forschung in Deutschland ist international konkurrenzfähig. Weitgehend unbeachtet von der Öffentlichkeit haben sich hier neue klinische Entwicklungen ergeben, die Gegenstand der vorliegenden Studie sind: Die Autoren präsentieren eine umfassende Darstellung des heutigen Standes der Forschung und des Potenzials gentherapeutischer Anwendungen in Deutschland. Im Mittelpunkt steht die somatische Gentherapie; gleichwohl werden Fragen nach gentechnischen Eingriffen in die menschliche Keimbahn vor allem im Zusammenhang rechtlicher und forschungsethischer Fragen thematisiert. Der Band liefert eine interdisziplinäre Bestandsaufnahme unter Einbeziehung naturwissenschaftlicher und medizinischer Fakten sowie der juristischen Rahmenbedingungen; außerdem werden die Grenzziehung zwischen Therapie und Enhancement sowie die öffentliche Wahrnehmung erörtert. Mit dem vorliegenden Buch erweitert sich das Themenspektrum des ersten deutschen Gentechnologieberichts der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften um diese medizinische Option. Das Monitoring-Vorhaben für gentechnologische Entwicklungen in Deutschland wird damit konsequent fortgesetzt.
In diesem Diskussionspapier wird der Frage nachgegangen, welche Elemente von Karrieren im deutschen Wissenschaftssystem die Gewährleistung und Inanspruchnahme von Wissenschaftsfreiheit gefährden können. Hierzu wird betrachtet, in welchen Phasen einer wissenschaftlichen Karriere nach der Promotion Beschäftigungsverhältnisse, charakteristische Sequenzen von Beschäftigungsverhältnissen oder spezifische Übergänge zwischen Karrierestufen mit Gefährdungen der Wissenschaftsfreiheit verbunden sein können. Das Papier schließt mit Empfehlungen, wie das Karrieresystem verändert werde könnte, um die Wissenschaftsfreiheit zu schützen bzw. zu erweitern.
Im vorliegenden Heft werden in einem ersten Teil die aktuellen deutschen Debatten zur Wissenschaftsfreiheit unter Berücksichtigung des Debattenraums seit den 1950er Jahren eingeordnet. In einem zweiten Teil werden dann die aktuellen Debatten zur Wissenschaftsfreiheit, mit Blick auf offene Fragen diskutiert.
Insgesamt zeigt sich, dass die aktuellen Debatten eine große Kontinuität zu jenen seit Gründung der Bundesrepublik aufweisen. Diskutiert wird vor allem über die Trägerschaft, über eine Erweiterung des Abwehrrechts durch ein Gewährleistungsrecht, über die Verantwortung der Wissenschaft und über Diskurskontrollen. Bei jedem dieser Themenstränge finden sich aber erhebliche Veränderungen im Zeitverlauf.
Im Hinblick auf künftige Weiterentwicklungen der Debatten fokussieren wir Aspekte der Trägerschaft (wirksamer Schutz der organisationalen Wissenschaftsfreiheit sowie der Wissenschaftsfreiheit unterhalb der Professuren) sowie der Ausgestaltungsmöglichkeit eines Gewährleistungsrechts auf der individuellen Ebene und plädieren für eine Versachlichung der Debatte zur Diskurskontrolle.
Globaler Wandel und regionale Entwicklung : Anpassungsstrategien in der Region Berlin-Brandenburg
(2011)
Welche Auswirkungen hat der globale Wandel für die regionale Entwicklung? Welche Konsequenzen ergeben sich daraus in gesellschaftlicher, ökonomischer und politischer Hinsicht? Diesen drängenden Fragen geht der vorliegende Band mit Blick auf die Region Berlin-Brandenburg nach. Im Fokus stehen dabei die Verfügbarkeit, die nachhaltige Nutzung und der Schutz der Ressource Wasser. Die Experten der Arbeitsgruppe Globaler Wandel – Regionale Entwicklung der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften untersuchen die verschiedenen Dimensionen des globalen Wandels: Die Beiträge befassen sich mit den regionalen Auswirkungen des Klimawandels, mit dem Wandel von Landnutzungen und Aspekten innovativer Agrarwirtschaft sowie mit Auswirkungen des sozial- und raumstrukturellen Wandels auf Infrastrukturen. An die Analyse schließt die Erörterung von Handlungsoptionen und möglichen regionalen Anpassungsstrategien an. Angesprochen sind Akteure und Entscheider in Politik, Verwaltung und Wirtschaft sowie die interessierte Öffentlichkeit. Dabei steht die Region Berlin-Brandenburg im Mittelpunkt der Ausführungen; die Analysen und Empfehlungen sind jedoch auf eine generelle Übertragbarkeit auf vergleichbare Regionen hin angelegt.
Die Münzprägung von Deultum
(1973)
Die Münzprägung von Bizye
(1981)
Am Beispiel transkontinentaler Migrationen und transkultureller Verflechtungen wird deutlich, dass das europäische Mittelalter weder ein europäisches Phänomen sui generis noch eine Zeit "getrennter Kulturen" war. Als ein Höhepunkt intensiver Wirkungszusammenhänge, die bereits vor der europäischen Expansion Anzeichen einer frühmodernen Globalisierung tragen, stellt es statt dessen ein eurasisches Phänomen dar.
Mit ihrem neuen Themenband – der hier zusammengefasst vorgestellt werden soll – wendet sich die interdisziplinäre Arbeitsgruppe „Gentechnologiebericht“ der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften erstmalig der in der Öffentlichkeit noch weitgehend unbekannten Synthetischen Biologie zu. Von besonderer Faszination ist dabei die noch im Fluss befindliche Auseinandersetzung, was denn nun eigentlich die Synthetische Biologie ist und welche Forschungsansätze ihr konkret zuzuordnen sind. Entsteht hier wirklich eine neue Ingenieurbiologie? Nach einer inhaltlichen (Kapitel 1) und methodischen (Kapitel 2) Einführung beginnt die thematische Auseinandersetzung mit einer wissenschaftshistorischen Perspektive auf synthetisch-technische Traditionen in der Biologie (Kapitel 3). Anschließend wird der aktuelle naturwissenschaftliche Sachstand präsentiert mit einem Fokus auf chemisch-synthetische Forschungsansätze (Kapitel 4) und neue Anwendungen in der Biomedizin (Kapitel 5). Überdies werden in interdisziplinärer Ausrichtung der Arbeitsgruppe auch neue philosophische (Kapitel 6) und ethische (Kapitel 7 und 8) Implikationen der Synthetischen Biologie diskutiert. Als letzter Themenbereich wird die aktuelle gesellschaftliche Wahrnehmung der Disziplin besprochen: sowohl die gegenwärtige Berichterstattung zum Thema (Kapitel 9) als auch die öffentliche Meinung in Deutschland und Europa (Kapitel 10). Die inhaltlichen Ausführungen werden in gewohnter Weise durch quantitative Daten in Form von Indikatoren unterstützt (Kapitel 11). Ergänzt werden die Beiträge durch die gemeinsamen Kernaussagen und Handlungsempfehlungen der Mitglieder der Arbeitsgruppe für die Synthetische Biologie.
1693 erschien Leibniz' Codex juris gentium diplomaticus. Die hier erstmals kritisch edierte Praefatio zu diesem Werk kann mit ihren grundlegenden rechtsphilosophischen und rechtspolitischen Erwägungen, vor allem mit der Definition der Gerechtigkeit als Liebe des Wissenden (caritas sapientis), als ein Schlüsseltext der politischen Philosophie und Ethik gelten, auf den sich Leibniz danach mehrmals berufen wird. Die im Umkreis jener umfangreichen Sammlung völkerrechtlicher Urkunden entstandenen Schriften vermitteln zudem einen Einblick in Arbeitsweise und Methodik der Auswahl und Interpretation der völkerrechtlichen Urkunden. Nach langem Ringen um die Neunte Kur (vgl. dazu Band 4 der Reihe) hatte Hannover Ende 1692 die kaiserliche Investitur erhalten. Nun verteidigt Leibniz die Verleihung der Kurwürde vor allem gegen die heftige Kritik der Fürstenopposition. Im Streit um ein passendes Erzamt als repräsentativ-symbolisches Attribut dieser neuen Kurwürde vertrat Leibniz publizistisch die Wahl des Kurfürsten für das Erzbanneramt gegen den Widerstand Württembergs, indem er die verschiedenartige Herkunft und Funktion des württembergischen Sturmfahnenlehens und des Erzbanneramtes historisch belegte. Den Initiativen zur Beendigung des Pfälzischen Krieges begegnet Leibniz mit Zurückhaltung: Der Rhein und die spanischen Niederlande sollten nicht in der Hand Ludwigs XIV. verbleiben - Straßburg, Namur und auch Casale müßten den Franzosen wieder abgenommen werden. Auch wirtschaftspolitische Mittel sollen nach Leibniz' Vorstellungen der Kriegführung gegen Frankreich und dem Zusammenhalt der Alliierten dienen. So schlägt er die Eröffnung eines gegen das französische Branntweinmonopol gerichteten groß angelegten englisch-niederländischen Konkurrenzunternehmens vor. Schließlich vertritt er die Überzeugung, daß ein vernünftiger und dauerhafter Ausgleich zwischen den Kriegsparteien gut vorbereitet werden und der hannoversche Landesfürst dabei als herausragender Vermittler zwischen Wien und Versailles tätig werden sollte. Die Schriften zur Kirchenpolitik belegen Leibniz' Beschäftigung mit dem Antitrinitarismus seiner Zeit und enthalten Zeugnisse seiner fortgesetzten Bemühung um einen Ausgleich mit der römisch-katholischen Kirche. Im Mittelpunkt der militärischen Schriften steht Leibniz' 1694 anonym in Französisch und Deutsch veröffentlichtes und bisher zumeist Richelieu zugeschriebenes Buch Fas est et ab hoste doceri. Erstmals enthalten die Politischen Schriften eine Reihe von Entwürfen und systematischen Erwägungen zur Ordnung wissenschaftlicher Bibliotheken zur Sicherung des gesamten Wissens der Menschheit. Diese Dokumente reflektieren und ergänzen Leibniz' Vorstellungen einer scientia generalis oder universalis. Die Bibliotheken sollten als eine unverzichtbare Grundlage vernünftiger Politik zum allgemeinen Besten aller Menschen dienen.
Während des ersten Jahrzehnts seiner Tätigkeit in Hannover beschäftigte sich Leibniz vor allem mit der Frage des Gesandtschaftsrechts der fürstlichen Häuser, das auf dem Nimweger Friedenskongreß umstritten war, sowie mit der doppelten Bedrohtheit des deutschen Reiches: im Westen durch die offensive Politik Frankreichs und im Süden durch den Ansturm der Türken. In diesem Zusammenhang entstanden unter anderem die umfangreiche Schrift „Caesarini Fürstenerii de Jure Suprematus ac Legationis Principum Germaniae“ (1677) mit der Kurzfassung „Entretion de Philarete et d’Eugene“ (1677) und begleitende Schriften, die die Interessen des Hauses Braunschweig-Lüneburg vertraten: die sarkastische Flugschrift gegen König Ludwig XIV., „Mars Christianissimus“ (1683), und die unveröffentlicht gebliebenen, vorsichtig abwägenden „Raisons touchant la guèrre ou l’accommodement avec la France“ (1684). Ebenfalls unveröffentlicht gebliebene Studien über das Kriegswesen (1681) und Aufsätze über den Türkenkrieg aus den Jahren 1683 bis 1684 schließen diesen Band ab.