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Willensfreiheit aus neurowissenschaftlicher und theologiegeschichtlicher Perspektive - Ein erkenntniskritischer Vergleich

  • Die Anwendung der Naturgesetze auf das verhaltenslenkende Gehirn widerspricht auf den ersten Blick der Freiheit des menschlichen Willens. Entsprechendes gilt für die Anwendung der Allmacht Gottes auf alle Vorgänge einschliesslich des menschlichen Verhaltens. Bei einem zweiten Blick auf diese scheinbar so konsequenten Gedankengänge erkennt man aber Verstrickungen in Selbstbezüglichkeiten, die jeweils Mehrdeutigkeiten und Grenzen unseres möglichen Wissens implizieren. Diese zeigten sich schon in Gödels Grenzen mathematisch-logischer Entscheidbarkeit ebenso wie in Heisenbergs Unbestimmtheitsgesetzen der Quantenphysik. Entsprechende Grenzen könnte es für eine vollständige physikalisch begründete Theorie unseres Bewußtseins und damit auch des menschlichen Willens geben - schliesslich würde sie Bewußtsein von Bewußtsein implizieren. In der theologischen Gedankenlinie wiederum kann sich die Allmacht Gottes auch auf die Allmacht selbst richten, indem sie eine weise naturgesetzliche Ordnung ohne ständige göttliche Eingriffe begr ündet und darin den Menschen als Freien will - so etwa sahen es freiheitsfreundliche unter den Theologen wie Eriugena und Cusanus. Mein Essay weist darauf hin, dass selbst bei so verschiedenen Denkweisen wie den naturwissenschaftlichen und theologischen jeweils analoge Selbstbezüglichkeiten auftreten, die unsere Erkenntnis begrenzen.

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Metadaten
Verfasserangaben:Alfred Gierer
URN:urn:nbn:de:kobv:b4360-100840
URL:http://edoc.bbaw.de/oa/articles/renax4dcgoYj2/PDF/27OwuP7MZ3ROI.pdf
Dokumentart:Arbeitspapier
Sprache:Deutsch
Datum der Veröffentlichung (online):02.11.2006
Veröffentlichende Institution:Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Datum der Freischaltung:02.11.2006
Freies Schlagwort / Tag:Augustin; Bewusstsein; Determination; Erkenntnistheorie; Gehirn; Neurobiologie; Selbstbezug; Selbstrepresentation; Verhalten; Willensfreiheit
Quelle:Preprint / Max-Planck-Institut für Wissenschaftsgeschichte ; 285
Institute:BBAW / Veröffentlichungen von Akademiemitgliedern
DDC-Klassifikation:5 Naturwissenschaften und Mathematik / 57 Biowissenschaften; Biologie / 570 Biowissenschaften; Biologie
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