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- Schleiermacher, Friedrich (22) (entfernen)
Volltext vorhanden
- ja (22)
Schleiermacher entwarf seine Hermeneutik als methodische Vorüberlegung für seine exegetischen Vorlesungen. Die biblische Hermeneutik ist für ihn ein Spezialfall innerhalb der allgemeinen Lehre vom Verstehen sprachlicher Äußerungen, die er in kritischer Auseinandersetzung mit Autoren wie Johann August Ernesti und Samuel Friedrich Nathanael Morus entwickelt. Das Verstehen kreist für Schleiermacher als Ellipse um die beiden Schwerpunkte der grammatischen Interpretation (der Autor als Organ der Spreche) und der psychologischen Interpretation (die Sprache als Organ des Autors).
Friedrich Schleiermachers Vorlesungen über die Ästhetik (1819, 1825, 1832/33) sind bislang in verschiedenen Ausgaben erschienen. In diesem Beitrag wird aufgrund einer kurzen Editions- und Rezeptionsgeschichte dieser Vorlesungen untersucht, inwiefern die kanonische Bedeutung eines philosophischen Werks von den technischen und konzeptionellen Bedingungen seiner Edition einerseits und von der fachlich qualifizierten Rezeption andererseits abhängt. Dabei wird insbesondere auf die kanon-wirksamen Potenziale der digitalen Edition eingegangen.