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Die etwa 150 Schriften dieses Bandes werden zum weitaus größten Teil hier erstmals veröffentlicht. Das thematische Spektrum reicht von der Reichspolitik über Fragen des Welfenhauses, das öffentliche Finanz- und Wirtschaftswesen, die Aussöhnung der Konfessionen und die Militärpolitik bis zu Literatur und Wissenschaft. Einen ersten Schwerpunkt bildet die Audienz bei Kaiser Leopold I. (1688). Es werden 18 von Leibniz mit äußerster Sorgfalt konzipierte Schriften präsentiert, die im Zusammenhang dieses Ereignisses stehen, in das er hohe persönliche Erwartungen setzte. Einige dieser Aufzeichnungen enthalten eine ausführliche Darstellung seines wissenschaftlichen und beruflichen Werdeganges und bieten einen faszinierenden Einblick in sein Selbstverständnis und die Einschätzung seiner Persönlichkeit. Zudem entwirft er eine Reihe von finanziellen, wirtschaftlichen und militärischen Projekten für die Habsburgischen Erblande und das Reich insgesamt. Dem Bild des in europäischen Zusammenhängen planenden politischen Denkers, des wirtschaftlich und technisch versierten, eine Fülle von Ideen entwickelnden Geistes fügen diese Dokumente neue, bisher nicht beachtete Facetten hinzu. Im Mittelpunkt der politischen Tätigkeit von Leibniz für die Welfen stehen Anfang der 1690er Jahre der Konflikt um die sachsen-lauenburgische Erbfolge und die Erlangung der Kurwürde. Die hierzu angefertigten Aufzeichnungen, Schriften und Gutachten legen eine wesentlich stärkere Bedeutung der Leibnizschen Bemühungen für die Lösung dieser Fragen offen, als dies bisher angenommen wurde. Der Umgang mit den Argumenten lädt zur Prüfung des ethischen Anspruchs ein, unter den Leibniz politisches Handeln stellt, das er zugleich unlöslich mit dem Erfordernis der (historischen) Wahrheit und der Vernünftigkeit verknüpft sieht. Zugleich werden diese Schriften zu Quellen für die Geschichte der Historiographie und historischen Methode. In seinen kirchlichen Reunionsbemühungen hat sich Leibniz in jenen Jahren vornehmlich dem französischen Katholizismus zugewandt, mit dessen Vertretern, vor allem dem Sekretär und Historiographen Ludwigs XIV., Pellisson-Fontanier, er kontroverse theologische Fragen erörtert und dabei eine in der protestantischen Irenik eigenständige, markante Position und Methodik erkennen läßt. Der Band dokumentiert Leibniz als den auch im Raum des Politischen genial wirkenden Universalgeist.
Ergänzend zu den im Band 2 dieser Reihe vereinigten Hauptschriften dieses Zeitraums werden hier weitere 143 Stücke vorgelegt, die bis auf den Nachruf für Herzog Johann Friedrich (1680) durchweg zu Leibniz’ Lebzeiten unveröffentlicht geblieben sind. Die sieben Themenkreise umfassen Schriften zur Bedrohung des Reiches durch Frankreich und die Türken, die Reunion der christlichen Konfessionen, zur Staatsverwaltung (insbesondere zur Wirtschafts- und Sozialpolitik), zu Vorgängen im Hause Braunschweig-Lüneburg, zum Komplex Sprache und Literatur, zu Sozietäten und Lebensregeln sowie Bemerkungen zu fremden Publikationen. Hervorzuheben sind ferner die von Leibniz hinterlassenen Aufzeichungen über seine Tätigkeit bei der Rechtsprechung in der Justizkanzlei (fast ausschließlich in den Jahren 1677 bis 1679) und seine Vorschläge zur Verbesserung des Justizwesens. Fragliche Stücke werden in der Einleitung bewertet und die Eliminierung einiger Schriften begründet, die bisher Leibniz zugesprochen wurden. Der Band enthält u. a. die bedeutsamen „Reflexions sur la Déclaration de la guèrre“ (Herbst 1688), die als Flugschrift über das gewaltsame Vorgehen des Königs Ludwigs XIV. gegen die Pfalz konzipiert waren, sowie die berühmte „Ermahnung an die Teutsche, ihren verstand und sprache beßer zu üben“ (1679).