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Der zweite Band der naturwissenschaftlichen, medizinischen und technischen Schriften von Leibniz vereint alle drei Teilbereiche der Reihe VIII in einem Band. Neben Exzerpten zur Physik, Botanik und Anatomie enthält er Stücke aus den Gebieten Astronomie, Magnetismus, Mechanik (Bewegung, Festigkeit, Kraft, Reibung, Stoß), Alchemie, Medizin und Technik (Uhrwerk, Perpetuum mobile, Wasserbau, Architektur, Militaria u.a.).
Der dritte Band der naturwissenschaftlichen, medizinischen und technischen Schriften von G. W. Leibniz umfasst die Themen Akustik, Elastizität, Festigkeit und Stoß. Die überwiegend lateinischen Texte werden größtenteils zum ersten Mal veröffentlicht und historisch-kritisch ediert. Fast alle stammen aus der Zeit nach dem Aufenthalt von Leibniz in Paris (1672-1676) und sind bis zu seinem letzten Lebensjahrzehnt entstanden. Die fortgesetzte Beschäftigung mit dem Stoß führte Leibniz bald nach seiner Rückkehr zu einer umfangreichen Untersuchung (1678). Daraus gewann er die Grundlage für seine Kräftelehre, die ihm erlaubte, weitere Aspekte des Stoßes zu erforschen. Eine ähnlich strukturierte Untersuchung (1680) erfolgte wenig später zur Akustik. Miteinher gingen Überlegungen zur Elastizität und Festigkeit, die nicht nur Phänomene der Akustik, sondern auch des Stoßes berührten. Die wenigen Texte, die Leibniz zu den Themen des Bandes selbst veröffentlichte, werden hier erstmals mit Blick auf die handschriftliche Überlieferung in ihrer Genese greifbar. Daneben dokumentieren die edierten Auszüge, Kommentare und Rezensionen, die Leibniz zu zeitgenössischen Veröffentlichungen anfertigte, seine Auseinandersetzung mit dem Wissen seiner Zeit.
Sämtliche Schriften und Briefe - Vierte Reihe: Politische Schriften ; Neunter Band: 1701 - 1702
(2019)
Mit 966 Druckseiten Editionstext umfasst der Band die im Jahre 1701 und Teile der im Jahre 1702 entstandenen Politischen Schriften. Wie schon der letzte Band dokumentiert er breit Leibniz’ Einsatz für die gerade gegründete Berliner Akademie der Wissenschaften. Weitere Schwerpunkte bilden die preußische Königskrönung, der Streit um die spanische Erbfolge und die gemeinsam mit Berliner Theologen vorangetriebenen Bemühungen um eine ökumenische Verständigung zwischen Lutheranern und Reformierten.
Sämtliche Schriften und Briefe - Vierte Reihe: Politische Schriften ; Achter Band: 1699 - 1700
(2015)
In den Zeitraum des Bandes fällt nicht nur die Gründung der Berliner Sozietät der Wissenschaften, sondern auch die Erstveröffentlichung des deutschsprachigen Rezensionsorgans Monathlicher Auszug, an dem Leibniz mitwirkte. Mit dem Tod Karls II. am 1. November 1700 wird zudem die Frage nach der Spanischen Erbfolge akut. Weitere Themen bilden die Kirchenpolitik, das Völkerrecht, das englische Common law und die Beschäftigung mit der Kultur Chinas.
Mit 934 Druckseiten Editionstext umfasst der Band die in den Jahren 1702 bis Anfang 1705 entstandenen Politischen Schriften von Leibniz. Der Band beginnt mit zwei zentralen Texten zur politischen Philosophie. Weitere Schwerpunkte bilden die Spanische Erbfolge, die Oranische Erbschaft, die Berliner Akademie der Wissenschaften und die Seidenkultur.
Dieser Band soll einen Überblick über das Lebenswerk des Berliner Wissenschaftshistorikers Kurt-Reinhard Biermann (1919–2002) geben. Biermann hat etwa 20 Monographien, Sammelbände und Editionen verfasst bzw. herausgegeben und über 200 Aufsätze geschrieben. Viele von ihnen sind allerdings in wenig verbreiteten Publikationsorganen erschienen, so dass sie unter den Wissenschaftshistorikern nicht oder kaum bekannt sind. Aus diesem Grund hat Biermann 1992 begonnen, Annotationen seiner Arbeiten zu erstellen, und diese später bis zum Jahr 1994 ergänzt. Einer der Herausgeber, Ingo Schwarz, der eine Reihe von Aufsätzen gemeinsam mit Kurt-R. Biermann verfasste, hat es übernommen, die Annotationen bis zu Biermanns Tod fortzusetzen, so dass es jetzt möglich ist, Informationen über das Gesamtwerk zu erhalten.
Es ist hier nicht nötig, über Biermanns wissenschaftshistorisches Leben und Wirken im Detail zu unterrichten, da es zahlreiche gedruckte Würdigungen und Nachrufe gibt; die wichtigsten sind am Ende dieses Vorworts aufgeführt. So sollen nur die Schwerpunkte seines wissenschaftlichen Schaffens genannt werden:
Seine frühen Arbeiten kreisen um Fragen der Wahrscheinlichkeitsrechnung und Kombinatorik im 17. Jahrhundert. Als Mitarbeiter der Berliner Akademie der Wissenschaften (seit 1952) begann er schon in den 1950er Jahren mit Studien in den Archiven der Akademie und der Humboldt-Universität, die sich in fundierten Arbeiten über Leonhard Euler und die Naturwissenschaftler an der Berliner Universität niederschlugen. Diese Arbeiten kulminierten in Biermanns Habilitationsschrift über die Mathematik und ihre Dozenten an der Berliner Universität von 1810 bis 1920 (später erweitert bis 1933), eine mustergültige Darstellung, die als Vorbild für institutionsgeschichtliche Arbeiten dienen kann. Als Leiter der Alexander-von-Humboldt-Forschungsstelle der Berliner Akademie, die Biermann von 1959 an aufbaute und zu internationalem Ansehen brachte, gelangte Alexander von Humboldt (1769–1859) als Wissenschaftler, Wissenschaftsorganisator und Mensch in den Fokus von Biermanns Interesse und Arbeiten. Die zweite wichtige Person, mit der sich Biermann zeit seines Lebens intensiv beschäftigt hat, war Carl Friedrich Gauß (1777–1855). Auch hier ging es Biermann nicht primär um die internalistische Deutung mathematischer oder naturwissenschaftlicher Sachverhalte, sondern darum, Gauß im Umgang mit Kollegen, Schülern, mit seiner Familie, mit Freunden und mit Fremden zu zeigen, sein Wesen und seine Eigenarten darzustellen. Biermanns Bücher über Alexander von Humboldt und Gauß sind gut lesbar und bringen uns speziell auch den Menschen Humboldt und den Menschen Gauß näher.
Alle Arbeiten Biermanns beruhen auf gründlichen Quellenstudien. Mit dem ihm eigenen Spürsinn hat er viele unbekannte Details ans Licht gebracht und dadurch das herkömmliche Bild über den Wissenschaftsbetrieb im 18. und 19. Jahrhundert in manchen Punkten ergänzt und erweitert. Er liebte Besonderheiten und Kuriositäten, die er in oft detektivischer Kleinarbeit aufgespürt und in einer Weise aufbereitet hat, die auch den heutigen Leser zu interessieren und zu faszinieren vermag. Wir hoffen, dass die Annotationen dazu anregen, Biermanns Arbeiten auch im Original zu studieren.