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Die ganzheitliche Bilanzierung stellt ein wichtiges Instrument zur Beurteilung von Energiewandlungsketten und Energiesystemen dar. Ziel einer derartigen Analyse ist die Bewertung von unterschiedlichen Systemen, die den gleichen Nutzen erbringen, um zusätzliche Entscheidungshilfen für oder gegen deren Einsatz zur Verfügung zu stellen. Dazu ist u. a. eine möglichst vollständige Bilanzierung aller Energie- und Stoffströme erforderlich, die ursächlich mit Herstellung, Betrieb und Entsorgung aller benötigten Anlagen und Betriebsmittel verbunden sind. Im folgenden Beitrag werden zunächst die Grundlagen der ganzheitlichen Bilanzierung erläutert. Am Beispiel der Bilanzierung klimarelevanter Gase bei der Bereitstellung von elektrischer Energie aus Steinkohle wird die methodische Vorgehensweise anschließend konkretisiert. Darauf aufbauend werden im Rahmen eines Vergleichs von Stromerzeugungssystemen erste Ergebnisse solcher ganzheitlicher Bilanzierungen vorgestellt und die dabei auftretenden Probleme diskutiert. Hier werden exemplarisch der Materialaufwand, der Energieaufwand, die Emissionen, der Flächenbedarf und die Kosten für die jeweiligen Systeme bestimmt und miteinander verglichen. Abschließend wird ein Gesamtvergleich anhand einer definierten Versorgungsaufgabe mit vorgegebener Versorgungssicherheit durchgeführt.
Vorschläge und Diskussionen über die Nutzung von Abwärme und vor allem von Kraftwerksabwärme haben heute eine besondere Bedeutung. Dabei werden aber - ganz abgesehen von den ökonomischen Fragen - die ausschließlich technischen Probleme oft falsch eingeschätzt und interpretiert. Das erklärt sich zum einen Teil schon aus der Unkenntnis der definitorischen Abgrenzung der Begriffe. Deshalb wird im folgenden ein Begriffs- und Definitionsschema angesprochen, das eine einheitliche systematische Betrachtung von energetischen Prozessen ermöglichen soll unter Einfluß der Gesichtspunkte, die für eine Nutzung von Abfallenergien notwendig sind. Wegen der zahlreichen Wechselwirkungen und Verknüpfungen zwischen Energieumwandlung und -anwendung ist es zwingend notwendig, beide Bereiche gemeinsam in einer ganzheitlichen Schau zu betrachten. Das bietet sich ohnehin an, da in beiden Bereichen eine einheitliche Schematisierung der Energieströme möglich ist. Der eigentliche Unterschied besteht in den verschiedenen Zielen der technischen Prozesse, um derentwillen Energie eingesetzt wird. Technische Prozesse im Energiesektor haben das Ziel, Primärenergieträger zu gewinnen und aufzubereiten oder Sekundärenergieträger zu erzeugen bzw. Primärenergieträger in solche umzuwandeln. Die jeweilige Art und Sorte der von diesen Prozessen als gewünschtes Ergebnis gelieferten Energieträger ist Zielenergie im Sinne dieser Prozesse.
Unter Technikfolgenabschätzung (TA) versteht man eine Methode zur Identifikation potentieller Auswirkungen von Technikeinsatz sowie zur Bewertung dieser Auswirkungen. Zwei wesentliche Probleme der TA bestehen in der Berücksichtigung von Unsicherheiten und der Integration divergierender Ansichten von Fachleuten und politischen Entscheidungsträgern. Dies gilt besonders für Energiesysteme. Diese haben die Gesellschaft polarisiert, und mit einzelnen Energiesystemen verbindet man feste Meinungsmuster. Daher sollte die TA zunächst die Bewertungskriterien politischer Entscheidungsträger erheben, um auf dieser Basis mögliche Konsequenzen wissenschaftlich abschätzen zu können. Im Anschluß daran gilt es, einen Diskurs zu organisieren, um die identifizierten Konsequenzen zu bewerten. Ein solcher Diskurs muß unterscheiden zwischen der Erarbeitung von Kriterien, der Identifikation und Quantifizierung der Auswirkungen sowie der Bewertung dieser Auswirkungen im Hinblick auf ihre Wünschbarkeit.