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Der Umgang mit dem Klimawandel – mit seinen beiden Aspekten Klimaschutz und Anpassung an den Klimawandel – ist in den letzten Jahren zu einem zentralen gesellschaftlichen Aufgabenfeld geworden. Während die Raumplanung v. a. über die räumliche Steuerung von Flächen für erneuerbare Energien schon seit vielen Jahren wichtige Beiträge zum Klimaschutz bzw. einer ressourceneffizienten Raum-entwicklung leistet, ist der Aufgabenbereich der Anpassung an den Klimawandel in der Raumplanung letztlich erst seit 2007 – nach Veröffentlichung des 4. IPCC-Reports – zu einem zentralen Themenfeld geworden. Dies verdeutlichen eine Vielzahl von Forschungs-, Entwicklungs- und Modell-vorhaben sowie von Fachveranstaltungen unter Beteiligung von Wissenschaft und Planungspraxis. Die vorliegende Expertise, verfasst von einer Autorengruppe aus Mitgliedern und Gästen des Arbeitskreises Klimawandel und Raumplanung der Akademie für Raumforschung und Landesplanung (ARL) im Auftrag der interdisziplinären Arbeitsgruppe Globaler Wandel – Regionale Entwicklung der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, zielt vor diesem Hintergrund darauf ab, aktuelle Erkenntnisse und Ansätze insbesondere in Raumordnung und Raumentwicklung im Umgang mit dem Klimawandel darzustellen. In Anbetracht der erheblich längeren Erfahrungen der Raumplanung mit dem Klimaschutz wird die Anpassung an den Klimawandel in den Vordergrund gestellt. Außerdem erfolgt eine besondere Betrachtung der regionalen Ebene, da sich bei der Ermittlung der Folgen des Klimawandels und dementsprechender Anpassungsoptionen häufig Verflechtungen zwischen den naturräumlichen Gegebenheiten einerseits und den Raumnutzungen und -strukturen andererseits zeigen. Soweit sinnfällig, werden darüber hinaus auch die Bezüge zum Klimaschutz und zur örtlichen Ebene der Raumplanung hergestellt.
Ziel dieser Expertise ist es, zunächst einen Überblick über die Situation und Einflussfaktoren des Landschaftswasserhaushalts in Berlin und Brandenburg zu geben. Dabei wird auch auf die historische Entwicklung eingegangen, ohne die ein Verständnis der heutigen Situation nur eingeschränkt möglich wäre. Das Wechselspiel zwischen klimatischen Änderungen und anthropogener Einflussnahme prägt den Landschaftswasserhaushalt der Region seit Jahrhunderten. Schließlich werden die erwarteten Änderungen für die nächsten Jahrzehnte dargestellt und Anpassungsoptionen diskutiert. Dabei wird auch der Unsicherheit der Szenarienrechnungen Rechnung getragen.
Die hiesigen Standorte mit leichten Böden und resultierender geringer Wasserspeicherkapazität könnten bei häufigeren und lang anhaltenden Trockenperioden zukünftig an Ertragsfähigkeit verlieren, sofern kein Beregnungswasser zur Verfügung steht. In der Tierhaltung wird eine erwartete zunehmende Erwärmung zu höheren Ansprüchen an die Temperaturregulierung der Ställe und einer Erhöhung des Tränkwasserbedarfs führen. Um die Wettbewerbsfähigkeit in der brandenburgischen Landwirtschaft – auch unter dem Anspruch der Nachhaltigkeit – zu erhalten und weiter zu entwickeln, ist es nötig, sich intensiv den Teilbereichen Boden, Pflanzen, Tierhaltung und deren Interaktionen zu widmen. Da das ,System landwirtschaftlicher Betrieb' nur so gut wie sein schwächster Bestandteil ist, erscheint es sinnvoll, die Teilbereiche und Verknüpfungen unter den Aspekten Wassermanagement und Wassereffizienz kritisch auf Schwachstellen und Verbesserungsmöglichkeiten zu untersuchen. In dieser Expertise wird ein systematischer Zugang gewählt: das Wassermanagement wird dargestellt, systematisch werden Chancen und Möglichkeiten zur Steigerung der Wassereffizienz katalogartig erörtert. Die Expertise ist regional auf den Raum Brandenburg und Berlin bezogen.
Die Zielsetzung dieser Expertise zum Thema Klimawandel und globale Erwärmung lässt sich wie folgt zusammenfassen: Es stellt sich die Frage, was aus sozialpsychologischer Sicht dazu führt, dass Verhaltensänderungen entstehen, wobei besonders Verhalten interessiert, das schonend mit Gemeinschaftsgütern und Ressourcen umgeht. Darüber hinaus geht es um Fragen zur Entstehung und zu Ver-änderungen von Einstellungen und Wertesystemen gerade in Bezug auf umweltfreundliches Verhalten. Wichtig ist auch der Aspekt der Normen und Regelsysteme, die umweltbezogenem Verhalten zugrun-de liegen. Schwerpunkt soll der Umweltbereich sein, innerhalb dessen vor allem der Klimawandel thematisiert werden soll.
Die Expertise beschäftigt sich mit den Fragen (a)inwieweit die Metropole Berlin mit Nahrungsmitteln aus dem Umland, d. h. dem Land Brandenburg, versorgt wird, (b) falls es zutrifft, dass Berlin im Vergleich zu anderen Metropolregionen nur gering mit regionalen Produkten beliefert wird, auf welche Faktoren dies zurückzuführen sein könnte,(c) sofern die Hemmnisse zu identifizieren sind, welche Vorschläge hilfreich wären, um die Versorgung der Metropolregion Berlin mit Nahrungsmitteln aus der Region zu steigern.
Global change is posing a major challenge to existing forms of natural resource use, socio-economic development and institutional regulation. Although trends such as climate change, socio-economic transformation and institutional change are global in their scope, they have very specific regional outcomes. Regionally distinct coping strategies are required which take into account both the diversity of regional impacts of global change and the local contexts of appropriate responses. This paper explores the impacts of global change on the management of water infrastructure systems in the Berlin-Brandenburg region in terms of three concurrent and overlapping challenges: climate change, socio-economic change and institutional change. It subsequently examines how regional actors in the water sector are addressing these three dimensions of global change.
Globaler Wandel und regionale Entwicklung : Anpassungsstrategien in der Region Berlin-Brandenburg
(2011)
Welche Auswirkungen hat der globale Wandel für die regionale Entwicklung? Welche Konsequenzen ergeben sich daraus in gesellschaftlicher, ökonomischer und politischer Hinsicht? Diesen drängenden Fragen geht der vorliegende Band mit Blick auf die Region Berlin-Brandenburg nach. Im Fokus stehen dabei die Verfügbarkeit, die nachhaltige Nutzung und der Schutz der Ressource Wasser. Die Experten der Arbeitsgruppe Globaler Wandel – Regionale Entwicklung der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften untersuchen die verschiedenen Dimensionen des globalen Wandels: Die Beiträge befassen sich mit den regionalen Auswirkungen des Klimawandels, mit dem Wandel von Landnutzungen und Aspekten innovativer Agrarwirtschaft sowie mit Auswirkungen des sozial- und raumstrukturellen Wandels auf Infrastrukturen. An die Analyse schließt die Erörterung von Handlungsoptionen und möglichen regionalen Anpassungsstrategien an. Angesprochen sind Akteure und Entscheider in Politik, Verwaltung und Wirtschaft sowie die interessierte Öffentlichkeit. Dabei steht die Region Berlin-Brandenburg im Mittelpunkt der Ausführungen; die Analysen und Empfehlungen sind jedoch auf eine generelle Übertragbarkeit auf vergleichbare Regionen hin angelegt.
Die Frage, ob die Landwirtschaft in einer Region Globalisierungseffekten ausgesetzt ist, ist von den Eigenschaften vieler Transaktionen im Agrarsektor her gesehen naheliegend. Landwirtschaftliche und gärtnerische Produkte sind weitgehend Massengüter, die sich profitabel über große Distanzen handeln lassen. Auch landwirtschaftliche Produktionsfaktoren – soweit sie nicht zu den standortgebundenen natürlichen Ressourcen wie Wasser und Boden gehören – sind international mobil, wie der Landmaschinenhandel und auch die starken Migrationsströme landwirtschaftlicher Arbeitskräfte belegen. Ereignisse mit globalen Auswirkungen auf die Nahrungsmittel- und Energiebereitstellung wie Trockenheit, Missernten, Naturkatastrophen, Energieverknappung, Wirtschaftskrisen, (Bürger-)Kriege und anthropogene Ressourcendegradierung können daher die Bedingungen der Agrarproduktion lokal und regional mehr oder weniger stark beeinträchtigen und bilden u.a. eine Quelle der Unsicherheit für die regionale Landwirtschaft. Da gerade der Umgang mit Unsicherheit eine der größten Herausforderungen unternehmerischer Tätigkeit ist, ist der Wunsch nach Abschottung von Globalisierungseffekten erklärbar. Hieraus ergeben sich zwei Leitfragen für diesen Beitrag (siehe auch Hagedorn 2011): 1. Ist die Landwirtschaft in Brandenburg tatsächlich nennenswerten und konkreten Globalisierungseffekten ausgesetzt? Dies soll anhand von wirtschaftlich relevanten Beispielen erkundet werden. 2. Kann sich die brandenburgische Landwirtschaft in einem größeren Maße der Globalisierung entziehen? Gemeint sind damit Optionen, die über globalisierungsgeschützte Nischen hinausgehen.
Die diversen Auswirkungen des globalen Wandels erfordern in den betroffenen Regionen spezifische, den jeweiligen Bedingungen angepasste Handlungsstrategien und Maßnahmen. Hierfür erste Vorschläge zu entwickeln war ein Ziel der interdisziplinären Arbeitsgruppe Globaler Wandel – Regionale Entwicklung. Im Folgenden sollen daher zunächst übergeordnete Herausforderungen des globalen Wandels skizziert werden, die alle untersuchten Themenfelder betreffen. Daran schließt die Darstellung von Brückenprinzipien an, die eine Handlungsorientierung für den Umgang mit den Folgen des globalen Wandels bieten können. Am Ende steht ein Ausblick auf weitergehende Forschungsarbeiten.