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Der Konflikt zwischen den Altlutheranern und der preußischen Regierung 1830 bis 1845 speziell in Schlesien wurde bisher überwiegend aus kirchengeschichtlicher Perspektive betrachtet. Der Auseinandersetzung kommt jedoch eine breitere historische Bedeutung zu. Da der Monarch die staatliche Religionspolitik bestimmte, war die Ablehnung seiner Hoheitsrechte über die lutherische Kirche auch eine Herausforderung für die Autorität des Staates.
Der zweite Band der naturwissenschaftlichen, medizinischen und technischen Schriften von Leibniz vereint alle drei Teilbereiche der Reihe VIII in einem Band. Neben Exzerpten zur Physik, Botanik und Anatomie enthält er Stücke aus den Gebieten Astronomie, Magnetismus, Mechanik (Bewegung, Festigkeit, Kraft, Reibung, Stoß), Alchemie, Medizin und Technik (Uhrwerk, Perpetuum mobile, Wasserbau, Architektur, Militaria u.a.).
Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften nimmt das doppelte Leibniz-Jubiläum im Jahr 2016 (370. Geburtstag am 1. Juli und 300. Todestag am 14. November) zum Anlass, das Jahresthema 2015|16 ihrem Gründer, dem Philosophen, Mathematiker, Physiker, Historiker, Diplomaten, Politiker und Bibliothekar Gottfried Wilhelm Leibniz zu widmen.
Die Veranstaltungen des Jahresthemas zeigen Leibniz als visionären Denker, dessen multidisziplinäres Gesamtwerk bis heute Impulsgeber für Wissenschaft, Wirtschaft, Politik und Gesellschaft ist. Mit dem Jahresthema blickt die Akademie aber vor allem auch weit in die Zukunft und nutzt Leibniz‘ Ideen für die Gestaltung einer Welt von morgen.
Am Beispiel transkontinentaler Migrationen und transkultureller Verflechtungen wird deutlich, dass das europäische Mittelalter weder ein europäisches Phänomen sui generis noch eine Zeit "getrennter Kulturen" war. Als ein Höhepunkt intensiver Wirkungszusammenhänge, die bereits vor der europäischen Expansion Anzeichen einer frühmodernen Globalisierung tragen, stellt es statt dessen ein eurasisches Phänomen dar.
Zwischen 1815 und 1871 lässt sich eine zunehmende Politisierung des Katholizismus in Preußen beobachten. Das belegen die Frömmigkeitsformen vieler Katholiken sowie ihre oppositionelle Haltung zu staatlichen Vorschriften, die in ihr Glaubensleben eingriffen. Gleichzeitig zeigen die Quellen, wie die Regierungspoltik gegenüber der katholischen Kirche immer weniger vom Monarchen und zunehemnd von Ministern bestimmt wurde.
Die Hochschulpolitik des Freistaats Preußen unter (sozial-)demokratischen Kultusministern leistete Erhebliches: 445 Quellenstücke dokumentieren Grundprobleme wie Finanzierung, Nachwuchsförderung oder Republikanisierung sowie ausgewählte Professorenberufungen in sechs Disziplinen (öffentliches Recht, Wirtschaftswissenschaft, Geschichte, Soziologie,Pädagogik und Physik).
Die Slaven im Mittelalter
(2016)
Die "Slaven" begegnen in mittelalterlichen Quellen wie in der modernen Mediävistik in vielfältiger Weise. Was aber meinten die mittelalterlichen Zeitgenossen, wenn Sie von "Slaven" oder "Slavenland" schrieben und was kann die Mediävistik heute mit diesen Begriffen sinnvoll bezeichnen? In welchem Verhältnis stehen die im 6. Jahrhundert einsetzenden, von der Wissenschaft seit dem 18. Jahrhundert verfeinerten Konstruktionen "slavischer" Identitäten zu den mittelalterlichen Wirklichkeiten? Die Studie fragt danach, ob bzw. inwieweit der in byzantinischen, arabischen und lateinischen Quellen begegnende Begriff "Slaven" tatsächlich auf eine reale Einheit, ein gemeinschaftliches Identitätsbewusstsein verwies oder nicht auch schon im Mittelalter – wie im 18.-20. Jahrhundert – vor allem ein Instrument bestimmter politisch-ideologischer Programme war.
Eine wirkungsvolle Möglichkeit der Repräsentation der Monarchie war die Reise des Herrschers. Der vorliegende Band präsentiert der Forschung erstmals eine Edition archivalischer Quellen zu den Reisen preußischer Monarchen im In- und Ausland zwischen 1797 und 1871. Die Quellen beleuchten deren politisches, ökonomisches und kulturelles Wirken in den preußischen Provinzen ebenso wie die Wahrnehmung der Bewohner der Städte und Dörfer.
Sämtliche Schriften und Briefe - Vierte Reihe: Politische Schriften ; Achter Band: 1699 - 1700
(2015)
In den Zeitraum des Bandes fällt nicht nur die Gründung der Berliner Sozietät der Wissenschaften, sondern auch die Erstveröffentlichung des deutschsprachigen Rezensionsorgans Monathlicher Auszug, an dem Leibniz mitwirkte. Mit dem Tod Karls II. am 1. November 1700 wird zudem die Frage nach der Spanischen Erbfolge akut. Weitere Themen bilden die Kirchenpolitik, das Völkerrecht, das englische Common law und die Beschäftigung mit der Kultur Chinas.
Das Werk des thesenfreudigen Philologen Eduard Schwartz (1858–1940) hat die philologische, historische und theologische Erforschung der Antike und Spätantike besonders durch seine Editionen stark geprägt. Der Sammelband vereint die Beiträge einer Tagung der Herausgeber zum 65. Geburtstag von Hanns Christof Brennecke, auf der aus heutiger philologischer, althistorischer und kirchengeschichtlicher Perspektive sein Werk kontrovers gewürdigt wurde.