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Dieser Band soll einen Überblick über das Lebenswerk des Berliner Wissenschaftshistorikers Kurt-Reinhard Biermann (1919–2002) geben. Biermann hat etwa 20 Monographien, Sammelbände und Editionen verfasst bzw. herausgegeben und über 200 Aufsätze geschrieben. Viele von ihnen sind allerdings in wenig verbreiteten Publikationsorganen erschienen, so dass sie unter den Wissenschaftshistorikern nicht oder kaum bekannt sind. Aus diesem Grund hat Biermann 1992 begonnen, Annotationen seiner Arbeiten zu erstellen, und diese später bis zum Jahr 1994 ergänzt. Einer der Herausgeber, Ingo Schwarz, der eine Reihe von Aufsätzen gemeinsam mit Kurt-R. Biermann verfasste, hat es übernommen, die Annotationen bis zu Biermanns Tod fortzusetzen, so dass es jetzt möglich ist, Informationen über das Gesamtwerk zu erhalten.
Es ist hier nicht nötig, über Biermanns wissenschaftshistorisches Leben und Wirken im Detail zu unterrichten, da es zahlreiche gedruckte Würdigungen und Nachrufe gibt; die wichtigsten sind am Ende dieses Vorworts aufgeführt. So sollen nur die Schwerpunkte seines wissenschaftlichen Schaffens genannt werden:
Seine frühen Arbeiten kreisen um Fragen der Wahrscheinlichkeitsrechnung und Kombinatorik im 17. Jahrhundert. Als Mitarbeiter der Berliner Akademie der Wissenschaften (seit 1952) begann er schon in den 1950er Jahren mit Studien in den Archiven der Akademie und der Humboldt-Universität, die sich in fundierten Arbeiten über Leonhard Euler und die Naturwissenschaftler an der Berliner Universität niederschlugen. Diese Arbeiten kulminierten in Biermanns Habilitationsschrift über die Mathematik und ihre Dozenten an der Berliner Universität von 1810 bis 1920 (später erweitert bis 1933), eine mustergültige Darstellung, die als Vorbild für institutionsgeschichtliche Arbeiten dienen kann. Als Leiter der Alexander-von-Humboldt-Forschungsstelle der Berliner Akademie, die Biermann von 1959 an aufbaute und zu internationalem Ansehen brachte, gelangte Alexander von Humboldt (1769–1859) als Wissenschaftler, Wissenschaftsorganisator und Mensch in den Fokus von Biermanns Interesse und Arbeiten. Die zweite wichtige Person, mit der sich Biermann zeit seines Lebens intensiv beschäftigt hat, war Carl Friedrich Gauß (1777–1855). Auch hier ging es Biermann nicht primär um die internalistische Deutung mathematischer oder naturwissenschaftlicher Sachverhalte, sondern darum, Gauß im Umgang mit Kollegen, Schülern, mit seiner Familie, mit Freunden und mit Fremden zu zeigen, sein Wesen und seine Eigenarten darzustellen. Biermanns Bücher über Alexander von Humboldt und Gauß sind gut lesbar und bringen uns speziell auch den Menschen Humboldt und den Menschen Gauß näher.
Alle Arbeiten Biermanns beruhen auf gründlichen Quellenstudien. Mit dem ihm eigenen Spürsinn hat er viele unbekannte Details ans Licht gebracht und dadurch das herkömmliche Bild über den Wissenschaftsbetrieb im 18. und 19. Jahrhundert in manchen Punkten ergänzt und erweitert. Er liebte Besonderheiten und Kuriositäten, die er in oft detektivischer Kleinarbeit aufgespürt und in einer Weise aufbereitet hat, die auch den heutigen Leser zu interessieren und zu faszinieren vermag. Wir hoffen, dass die Annotationen dazu anregen, Biermanns Arbeiten auch im Original zu studieren.
The famous German scientist Alexander von Humboldt visited Mexico in 1803. He made several efforts to preserve the remainders of the so called ”Museo histórico indiano” which had been collected about fifty years before by the Italian Lorenzo Boturini Benaduci and which was at that time confiscated by the viceroyal administration. The fate of the unfortunate collector, his ideas and the failure of his intentions have caused new research into his motives and the results of his efforts. A discussion of the value of sources available to scholars which are related to the original inhabitants of the precolonial Mexico seems to be justified. The paper will discuss the opportunities and difficulties in collecting documents at the time of the Spanish dominion, and within that time the extraordinary character and eminent importance of Boturini’s collection. Moreover, it is evaluating his academic work for American anthropology.
El Proyecto Humboldt : una biblioteca digital para las expediciones científicas a las Islas Canarias
(2005)
El Proyecto Humboldt ofrece desde 2002 una creciente biblioteca digital para la investigación de las expediciones europeas a las Islas Canarias entre 1700 y 1900. La idea de Open Access guia el trabajo de la biblioteca que se dirige a la comunidad cientifica tambien como al püblico. En este texto se presenta algunos de los resultados del trabajo cientifico de los ultimos años. A continuación se habla de ideas generales que se refieren a bibliotecas digitales y a desarrollos futuros en este campo. Al final se discute la relación dificil de las humanidades con el ordenador y se va a criticar la situación actual.
In this short essay, the Alexander von Humboldt scholar Kurt-R. Biermann (1919-2002) shed some light on the relationship between the famous conservative Austrian statesman Prince Metternich and the liberal Prussian scientist Alexander von Humboldt. It is one of the old legends that Humboldt and Metternich had studied together in Göttingen. They first met 1807 in Paris and corresponded in the most polite manner basically on one common field of interest, namely the promotion of the sciences.
Im Vordergrund dieser Untersuchung, die Alexander von Humboldts "Vues des Cordillères et Monumens des peuples indigènes de l'Amérique (1810 - 1813)" im Kontext des gesamten Humboldtschen Oeuvre zu verstehen sucht, steht die Frage, inwieweit sich in diesen »Ansichten der Kultur« nicht nur ein neuer und folgenreicher Amerika-Diskurs, sondern darüber hinaus die Umrisse einer neuen Ordnung der Weltkulturen abzeichnen. Das ästhetisch sicherlich radikalste Buch Alexander von Humboldts wird als "musée imaginaire" der Weltkulturen verstanden und aus transregionaler Perspektive in seiner räumlichen, zeitlichen, sozialen, literarischen, friktionalen, genrebezogenen und spezifisch kulturellen Dimension untersucht. Dabei erweisen sich die "Vues" als transmediales Kaleidoskop eines fraktalen Entwurfs der Kulturen der Welt in der zweiten Phase beschleunigter Globalisierung.
Alexander von Humboldt hatte entgegen landläufiger Ansicht kaum Gelegenheit, sich auf sein spezielles Reiseziel, die spanischen Kolonien in Mittel- und Südamerika, eingehend vorzubereiten. Die Mehrzahl der Berichte seiner Vorgänger konnte er darum erst nach der Rückkehr lesen und verarbeiten. Neben der Frage nach der Art, wie Humboldt das in vieljähriger Arbeit zusammengetragene Faktenmaterial umgesetzt und sich dabei zugleich in den Forschungskontext eingeschrieben hat, ist diese spezielle Art der nachträglichen Rezeption von entscheidender Bedeutung für die Funktion der Umkreisquellen im Werk Humboldts. Als Vorarbeiten für eine dringend erforderliche detaillierte Untersuchung werden die im Rahmen des Projektes einer »Humboldt Digital Library« für einen begrenzten Abschnitt von Humboldts Reise - das Flußsystem des Orinoco - gesammelten Quellen im folgenden genauer vorgestellt.
Die Beziehungen Humboldts zur Romantik werden in der Literatur unterschiedlich gedeutet. Betrachtet man jedoch das grundlegende Ziel von Humboldts Wissenschaft, das Ganze der Natur möglichst adäquat zu erfassen, dann wird deutlich, wie sich Humboldts Programm in Anknüpfung und in Abstoßung vom romantischen Leitbild entwickelt hat. Im Beitrag wird Humboldts Wissenschaft von der Ganzheit der Natur in ihren Grundzügen dargestellt, wobei vor allem die Verhältnisse von Naturwissenschaft, Naturphilosophie, Naturgefühl, Geschichte und Kunst näher analysiert werden.
Sowohl von Alexander von Humboldt als von Johann Wolfgang von Goethe existiert ein Altersportrait, das sie in anachronistischer Weise vor der Kulisse eines Berges zeigt, der früh in ihrer persönlichen und wissenschaftlichen Laufbahn eine wichtige Rolle gespielt hatte. Für Goethes war dies der Vesuv, fü Humboldt der Chimborazo. Dieser Beitrag untersucht die zahlreichen konzeptionellen und formalen Parallelen der beiden Gemälde, die es wahrscheinlich machen, dass das Goethe-Bildnis als Vorbild für das Humboldt-Portrait diente.
Die Entstehungsgeschichte des bekannten Aufrufs Alexander von Humboldts von 1836, der zur weltweiten Errichtung geomagnetischer Beobachtungsstationen geführt hat, erfährt hier an Hand teilweise unveröffentlichter Briefe Humboldts an Astronomen insofern eine neue Beleuchtung, als gezeigt wird, daß seine endgültige Gestaltung zu einer ernsten Belastungsprobe des Verhältnisses Humboldts zu C. F. Gauß geführt hat. Zugleich werden neue Eindrücke von der Denk- und Arbeitsweise der beiden großen Forscher vermittelt.
Der Nachlaß Humboldts in Krakau enthält die von Humboldt über Mexiko und Kuba gesammelten Materialien. Darunter befindet sich ein Manuskript mit der Beschreibung der Pyramidenanlage von Teotihuacan von Juan José de Oteyza, den Humboldt am Real Seminario de Minería in Mexiko-Stadt kennengelernt hatte. Alexander von Humboldt selbst hat diese Pyramidenanlage nicht besichtigt. In derartigen Fällen hat er sein weitreichendes Informationsnetz zur Ergänzung seiner eigenen Beobachtungen in den Tagebüchern genutzt, wie der Vergleich des Manuskriptes von Oteyza mit dem später gedruckten Text Humboldts anschaulich macht.
Alexander von Humboldt’s descriptions of volcanic mountains in his travel journals (Reise auf dem Río Magdalena, durch die Anden und Mexico) show both his reliance on and impatience with literary conventions and travel narratives. Using Goethe’s Italienische Reise and Bürger’s Münchhausen as points of comparison for literary treatments of the volcano ascent, Humboldt’s process of writing is examined. Humboldt shows the failure of the existing discourse and begins to experiment with narratives which fragment and recombine personal and historical modes of writing with, in this case, images from new technical inventions which visualize landscape according to fundamental scientific principles. While the inclusion of scientific prose is relevant, Humboldt’s link to modernity is based on experimental narrative techniques which draw upon changing sets of discourse practices to describe complex realities.
The article provides historical background for Alexander von Humboldt’s expedition into Russia in 1829. It includes information on Humboldt’s works and publications in Russia over the course of his lifetime, as well as an explanation of the Russian scientific community’s response to those works. Humboldt’s ideas on the existence of an active volcano in Central Asia attracted the attention of two prominent Russian geographers, P.Semenov and P.Kropotkin, whose views on the nature of volcanism were quite different. P.Semenov personally met Humboldt in Berlin. P. Kropotkin made one of the most important geological discoveries of the 19th Century: he found the fresh volcanic cones near Lake Baikal. Soon after Humboldt’s Russian expedition, and partly as a result of it, an important mineral was found in the Ilmen mountains - samarskite, which later gave its name to the chemical element Samarium, developed in 1879. At the beginning of the 20th Century, the Russian scientist V.Vernadskiy pointed out that samarskite was the first uranium-rich mineral found in Russia.
In diesem Artikel wird ein Projekt zur Digitalisierung der Werke Alexander von Humboldts vorgestellt, das in Zusammenarbeit mit der Ignacio Larramendi Stiftung in Madrid erstellt wird. Wie andere Projekte dieser Art auch folgt es der Zielsetzung, mit Hilfe der modernen Technologie einen Teil der schriftlichen Hinterlassenschaften Humboldts der wissenschaftlichen Welt sowie allgemeinen Lesern zur Verfügung zu stellen und so das Studium und die Lektüre seiner Werke zu erleichtern. Bei diesem Digitalisierungsprojekt liegt der Fokus auf den spanischen Übersetzungen, die im Laufe der Jahre von seinen Schriften angefertigt worden sind. Daher werden die humboldtschen Werke in ihrer französischen und deutschen Originalversion sowie in ihrer Übersetzung einbezogen. Schließlich wird diese DVD-Ausgabe mit einer umfassenden Einleitung versehen sein, die sich der Rezeptions- und Wirkungsgeschichte dieser Übersetzungen in Spanien sowie denjenigen Personen widmet, die sich um die Übersetzungsarbeiten bzw. die Verbreitung seiner Werke in diesem Land verdient gemacht haben.
Alexander von Humboldt hat im Verlauf eines langen Gelehrtenlebens geduldig an der Ausformulierung und Gestaltung einer Wissenschaft von der Welt gearbeitet, an der Vision von jenem Kosmos, dem er während der letzten Jahrzehnte seines Lebens seinen bis heute faszinierenden Entwurf einer physischen Weltbeschreibung widmete. Dabei bildete die selbstkritische Hinterfragung eigener, kulturell geprägter Forschungsansätze im Kontext jeweils spezifischer Kulturen des Wissens ein entscheidendes Kriterium seines wissenschaftlichen Handelns. Wissenschaft von der Welt ist bei Humboldt verbunden mit dem Anspruch, die Welt in ihren komplexen Zusammenhängen neu zu denken: transdisziplinär, interkulturell, kosmopolitisch. So verstanden ist Humboldt keineswegs der "letzte Universalgelehrte", sondern vielmehr Pionier und Vertreter einer neuen Wissenschaftskonzeption, deren Potentiale bis heute noch nicht ausgeschöpft sind.
Der Artikel verfolgt zwei Ziele, die beide mit dem Fund des bisher unbekannten humboldtschen Kuba-Tagebuchs von 1804 (in der Biblioteka Jagiellonska Kraków durch Ulrike Leitner) zusammenhängen. Einmal will er die zwar diskontinuierliche, aber zusammenhängende Entwicklung von Humboldts Sklavereibild darlegen (die im Tagebuch von 1804 in gewissem Sinne kulminiert und in nuce den Essay über Kuba bildet) und zum zweiten die wissenschaftsgeschichtliche Sensation, dass Humboldt wesentliche Elemente der Methode des Vergleichs systematisch auf soziale, historische und sozioökonomische Verhältnisse der Sklaverei anzuwenden begann, als er Anfang 1804 in Veracruz oder Havanna von der Proklamation des Staates „Haity“ auf der Insel Santo Domingo hörte. Diese beiden Erkenntnisse ändern die Einschätzung von Humboldts politischem Verhältnis zu zwei Gruppen der spanisch-amerikanischen Bevölkerung (die Teile der kreolische Elite, die plante „eine weiße Republik“ nach dem Vorbild Frankreichs zu gründen, und die Gruppe oder „Kaste“ der „pardos“) am „Vorabend der Unabhängigkeitsrevolution“.
Noch vor seinem Studium in Freiberg bei A. G. Werner betrieb Alexander von Humboldt umfangreiche geognostische und salinistische Studien, die schließlich Eingang in die 1790 erschienene Abhandlung „Mineralogische Beobachtungen über einige Basalte am Rhein“ und in „Versuch über einige physikalische und chemische Grundsätze der Salzwerkskunde“ (1792) gefunden haben. Wesentlichen Einfluss auf diese frühen geognostischen Arbeiten, die bis 1795 rund 31 % der wissenschaftlichen Tätigkeit Humboldts ausfüllten, hatten seine ersten Geognosielehrer J. F. Blumenbach und H. F. Link. Auf Grund der zeitlichen Einordnung der Rheinreise von 1789 und der umfassenden Kenntniss der geognostischen Literatur durch Humboldt kann mit einiger Sicherheit davon ausgegangen werden, dass die in diesem Aufsatz zitierten geognostischen Passagen aus dem Tagebuch von Steven Jan van Geuns unter dem direkten Einfluss Humboldts während der Reise entstanden sind. Die zitierten Texte aus dem Tagebuch dürften somit als die frühesten Äußerungen Humboldts zum Vulkanismus, zur Geognosie der Basalte und zur Salinistik gelten.
Es wird überblicksweise dargelegt, wie sich Alexander von Humboldts Rußlandinteressen, seine einschlägigen Forschungen und seine Rußlandbeziehungen in Biographie und Werk niedergeschlagen haben. Dabei wird davon ausgegangen, daß sich Humboldts Rußlandbeziehungen nicht in seiner Rußlandreise von 1829 erschöpfen, sondern über diese Reise wesentlich hinausgehen. Die gewählte thesenhafte Darstellung soll den heute in diesen Fragen erreichten Kenntnisstand knapp und übersichtlich resümieren, zugleich aber auch verdeutlichen, daß sich der Forschung noch weitere Aufgaben stellen.
Alexander von Humboldt und Hector Berlioz begegneten sich zum ersten Mal im Dezember 1842 in Paris. Später trafen sie sich mehrfach in Paris und Berlin, insbesondere im Februar 1847 in Berlin. Bei dieser Gelegenheit schrieb Humboldt einen Brief an Berlioz, in welchem er dem Komponisten ein Empfehlungsschreiben des preußischen Königs Friedrich Wilhelms IV. an dessen Schwester, die Zarin von Rußland, ankündigte. Der Humboldtsche Brief und das königliche Empfehlungssschreiben sind auf den Tag datiert, an dem Berlioz in St. Petersburg eintraf. In dem Artikel wird der Brief Humboldts zum ersten Mal veröffentlicht.