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Die Vielschichtigkeit der über 4500-jährigen schriftlichen ägyptischen Texttradition mit ineinander greifenden Sprachstufen, niedergelegt in verschiedene Schriftformen, hat einen adäquaten einheitlichen Zugang zum ägyptischen Wortschatz erschwert. Das Ägyptisch-Koptische wurde bisher lexikographisch separat innerhalb von Teildisziplinen erschlossen - für das Hieroglyphisch-Hieratische, für das Demotische und für das Koptische in jeweils eigenen Wörterbüchern. Um einen einheitlichen Zugang zum ägyptisch-koptischen Wortschatz zu schaffen und auch den Sprachwandel dieser Sprache besser abbilden zu können, wird eine integrierte elektronische Wortliste geschaffen, in der Lexeme aus allen Sprachstufen in allen überlieferten Schriftformen verzeichnet und miteinander vernetzt dargestellt werden. Die Schwierigkeiten bei der Abbildung des synchronen und diachronen Wortgebrauchs mit einem damit verbundenen Wechsel in Orthographie und Lautung sowie in Syntax und Semantik werden an ausgewählten Beispielen dargestellt.
Das Corpus der Sargtexte wird in seinem Bezug auf die altägyptische Nutzung als auch auf die ägyptologische Abgrenzung betrachtet. Ihr Wortlaut ist über Jahrtausende hinweg überliefert, greift auf die älteren Pyramidentexte zurück und ist in vielfältigen auch neuen Überlieferungskontexten und auf verschiedensten Textträgern überliefert. Die Bedeutung eines Sargtextes oder auch eines Spruches der Sargtexte wird in einer Art Fadenkreuz gesehen. Jeder Spruch besitzt überlieferungsgeschichtlich Wurzeln, die unterschiedlich weit, mitunter sehr weit zurückreichen können, ein Text ist immer aber auch als Produkt der Zeit zu verstehen und somit als ein Einzelmanuskript zu behandeln, das in jeweils neuem Umfeld auftreten kann. Das muss bei der Erschließung und Bereitstellung des Textcorpus mit seinen Mehrfachbezeugungen berücksichtigt werden.
Das Korpus des Deutschen Textarchivs soll als Basis für ein dynamisch erweiterbares historisches Referenzkorpus dienen. Sieben Anforderungen für eine Korpus-Infrastruktur werden benannt, die dazu dienen sollen, Texte in systematischer Weise für die historische Korpusforschung nutzbar zu machen. Dazu gehören ein Textsorteninventar, die Einheitlichkeit der Formate, eine Qualitätssicherung, Übergreifende Abfragbarkeit bei nichtstandardisierten Wortformschreibungen, Nachnutzbarkeit der Texte, offenen Infrastrukturen für die Erweiterung der Textbasis und dynamische Strukturen für Updates und verschiedene Versionen der Datenbasis. Dabei werden auch rechtliche (OpenAccess) und technische (Standardisierung der Formate) Eckpfeiler benannt.
Physical principles underlying biological pattern formation are discussed. In particular, the combination of local self-enhancement and long-range (“lateral”) inhibition (Gierer and Meinhardt, 1972) accounts for de-novo pattern formation, and for striking features of developmental regulation such as induction, spacing and proportion regulation of centers of activation in tissues and cells. Part I explains physical principles of spatial organisation in biological development. Part II demonstrates in mathematical terms that and how short-range activation and long-range inhibition are conditions for the generation of spatial concentration patterns. The conditions can be expressed in terms of ranges, rates and orders of reactions. These conditions, in turn, can also be derived by analysis of dynamic instabilities by means of Fourier waves, showing the neither obvious nor trivial relation between the latter approach and the theory based primarily on autocatalysis and lateral inhibition.
This is the invited evening lecture of the biannual workshop on hydroid development of 1999. Its topic is the role of hydra as a rather puristic model for the de-novo generation of spatial patterns in development, and our work in this field. Emphasis is placed not only on experimental studies, but also on theoretical analysis, because the understanding of spatial order requires a systems approach involving the combination of knowledge on molecules, cells and tissues with mathematical analysis, laws and facts.
Der Artikel verweist auf die eindrucksvollen Beiträge moderner bewusstseinsnaher Hirnforschung zum Verständnis höherer Leistungen und Fähigkeiten des menschlichen Gehirns, geht dann aber auf Gründe für prinzipielle Grenzen einer naturwissenschaftlichen Erklärung unseres Bewusstseins ein. Insbesondere stehen entscheidungstheoretische Gründe vermutlich einer vollständigen Dekodierung der Gehirn-Geist-Beziehung entgegen, zumal hinsichtlich selbstbezogener Aspekte. Dies impliziert unter anderem, dass dem Einstieg in fremdes Bewusstsein Grenzen gesetzt sind, was die Gedanken, das Wissen und den Willen Anderer angeht - und doch gibt es oft zu wenig Bescheidenheit und Zurückhaltung im Urteil über angeblich genau bekannte fremde Motive.
The article summarizes the contents and the structurtal premises of the “Thesaurus Indogermanischer Text- und Sprachmaterialien” (TITUS), focussing on search functions and facilities and questions of the encoding of ancient languages written in various scripts. Examples are taken from Tocharian, Greek, Vedic Sanskrit, and other ancient Indo-European languages covered by TITUS.
Der zentrale Gegenstand dieses Beitrags ist die Frage, wie Themen als grundlegende Aspekte der sprachlichen Verständigung mit dem Wortgebrauch zusammenhängen und wie diese Zusammenhänge - die thematische Prägung des Wortgebrauchs - auch für die lexikographisch-lexikologische Dokumentation des Wortgebrauchs fruchtbar gemacht werden kann. Es wird auf Ergebnisse der Gesprächsforschung, der Textlinguistik und der Diskursforschung zurückgegriffen. Anhand von Beispielen (u.a. aus den Themenbereichen Rassenhygiene, Naturschutz, Sport/Fußball, Hygiene, Technik und Haushalt) werden Vorschläge gemacht, wie man den Themenbezug historischer Kommunikation und die thematische Prägung lexikalischer Mittel auch in lexikographischen Darstellungen stärker verankern kann. Anhand von zwei Textbeispielen wird auch erläutert, wie thematische Schlüsseltexte lexikographisch-lexikologisch genutzt werden können, um historische Systemstellen von Themen und Teilthemen mit den entsprechenden Bereichen im Wortschatz zu füllen.
Auf dem Hintergrund des umfassenden EDV-Einsatzes, der die vorbereitende Materialbereitstellung seit 1986 (Findebuch zum mittelhochdeutschen Wortschatz) bzw. 1994 (für das neue Mittelhochdeutsche Wörterbuch selbst) ebenso wie die Ausarbeitung und Publikation des neuen Mittelhochdeutschen Wörterbuchs seit 2006 kennzeichnet, beleuchtet der Beitrag den Gewinn von digitalen Textcorpora für Macher und Nutzer von historischen Belegwörterbüchern: Den Lexikographen verschafft ein umfangreiches digitales Textarchiv und daraus durch halbautomatische Lemmatisierung gewonnenes Belegarchiv, das in einem Redaktionssystem für die Artikelarbeit bereitgestellt wird, größere und leichtere Übersicht über den historischen Sprachgebrauch und entlastet sie von zeitraubenden Exzerptions- und Korrekturarbeiten; den Wörterbuchbenutzern wird es durch die Verknüpfung der Belegzitate bzw. Belegstellenangaben mit den digitalisierten und im Online-Angebot zur Verfügung gestellten Volltexten der Wörterbuchquellen ermöglicht, den Quellenbezug der lexikographischen Befunde zu rekontextualisieren. Aus der Erfahrung eines Vierteljahrhunderts der Vorbereitung und Ausarbeitung eines großen digitalen Belegwörterbuchs werben die Autoren für die Bereitstellung von umfassenden digitalisierten Textcorpora (einschließlich der Retrodigitaliserung der älteren lexikographischen Hilfsmittel) für die historische Sprachforschung selbst wie für die Nutzer ihrer Forschungsergebnisse. Eine umfassende Textdigitalisierung von historischen Sprachquellen des Deutschen steckt aber leider (im Gegensatz zur Bilddigitalisierung von Handschriften und gedruckten Büchern) trotz großer Anstrengungen und überzeugender Ergebnisse in einzelnen Vorhaben immer noch in den Anfängen oder wird zum Teil unter zu engen Gesichtspunkten betrieben.
Der Thesaurus Linguae Aegyptiae ist eine lexikalische Datenbank ägyptischer Texte. Durch die Verknüpfung einer Textdatenbank mit einem lexikalischen Wort-Thesaurus innerhalb eines modernen Navigationsprogramms sind vielfältige Abfragemöglichkeiten geschaffen worden, die weit über gedruckte Formate von Texteditionen und Wörterbüchern hinausgehen, diese aber nicht ersetzen sollen und können. Der TLA ist ein völlig neuartiges Instrument der Recherche und Forschung, das in diesem Aufsatz beschrieben wird.
Begrüßung
(2005)
Die demotische Wortliste steht als Liste aller demotischen Wortschreibungen für die Entzifferungsarbeit demotischer Texte zur Verfügung. In einer Präsentation werden die Abfragemöglichkeiten vorgestellt, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf der Suche anhand der Graphien der Determinative liegt. Ferner wird die Wortliste um mögliche Wortschreibungen erweitert, die als Resultat von bekannten Lautveränderungen automatisch generiert werden. Damit können bei der philologischen Arbeit verschiedenste Wortformen auf einen Basiseintrag zurückgeführt werden.