100 Philosophie und Psychologie
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Der Beitrag untersucht die Rezeption der Werke Lev N. Gumilëvs (1912-1992) im spät- und postsowjetischen Russland. Sowohl Kritiker als auch Bewunderer des "letzten Eurasiers", wie Gumilëv sich selbst bezeichnete, stammen in der überwiegenden Mehrheit aus dem Lager der antidemokratischen Transformationsgegner. [Selbstarchivierung mit freundlicher Genehmigung des Duncker & Humblot Verlags.]
Der Beitrag untersucht die intellektuelle Biographie Aleksandr Dugins (*1962), des wichtigsten Vertreters des Neoeurasismus im postsowjetischen Russland. Dabei wird die These vertreten, dass Dugin den klassischen Eurasismus erst zu einem Zeitpunkt entdeckte, als er beeinflusst von der Philosophie des Traditionalismus und der westeuropäischen Nouvelle Droite den Eurasienbegriff im Sinne der Geopolitik Mackinders und Haushofers bereits verwendete.
Nach einem kurzen Resümee über entscheidungstheoretisch begründete Grenzen einer rein naturwissenschaftlichen Theorie menschlichen Bewusstseins werden Implikationen für unser Menschenbild erörtert. Was die Willensfreiheit angeht, so sprechen starke erkenntnistheoretische Gründe dagegen, dass der Wille Anderer durch Analyse von Außen vollständig erschließbar sein könnte; was aber für niemanden determiniert ist, ist nicht determiniert. Für die Evolution mentaler Fähigkeiten, die den biologisch modernen Menschentyp charakterisieren, könnten auch einzelne, eher seltene Neukombinationen von Abschnitten im Genom eine wesentliche Rolle gespielt haben. Die entwickelten Fähigkeiten und Eigenschaften führten dann weit über den Anlass ihrer Entstehung hinaus. Hinsichtlich der menschlichen Erkenntnisfähigkeit ist die grundsätzliche philosophische Frage, ob und wieweit es eine Ordnung der Welt lediglich als Konstrukte unserer Gehirne, oder aber auch vor und ohne uns gibt, rein neurobiologisch sicher nicht zu entscheiden. Dies betrifft zum Beispiel das Grundverständnis der Mathematik, aber auch das von Religion. Naturwissenschaften insgesamt und ihre wissenschaftlich begründeten Grenzen sind mit verschiedenen, natürlich nicht mit allen philosophischen, kulturellen und religiösen Deutungen vereinbar.
Eurasien
(2005)
Der Essai stellt die Geschichte des Begriffs "Eurasien" (engl. Eurasia, russ. Evrazija) vor dem Hintergrund der traditionellen Opposition Europa vs. Asien dar. Besonderes Augenmerk gilt der politisch motivierten Umdeutung des Eurasienbegriffs durch die sog. Eurasierbewegung (russ. evrazijstvo), die im antibolschewistischen Exil der 1920er Jahre entstand und im postsowjetischen Russland eine unerwartete Renaissance erlebte.
Engels veröffentlichte 1888 in seiner Broschüre "Ludwig Feuerbach und der Ausgang der klassischen deutschen Philosophie" im Verlag von J.H.W. Dietz in Stuttgart einen Anhang "Karl Marx über Feuerbach (niedergeschrieben in Brüssel im Frühjahr 1845)". Der Text stammte aus einem Notizbuch von Marx, das Listen von Büchern, Namen, Adressen, kurze Auszüge, Gedanken, Entwürfe und Bemerkungen verschiedener Art enthält, darunter diese elf Thesen, die Marx mit "1) ad Feuerbach" überschrieben hatte <a href="http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:b4-opus-17680">(siehe Karl Marx: "1) ad Feuerbach". In: MEGA IV/3)</a>. Engels hat ihn für die Veröffentlichung überarbeitet. Er wurde danach unter dem Titel "Feuerbach-Thesen" oder "Thesen über Feuerbach" bekannt. Im MEGA-Band I/30 wird der Text in der Version von Engels (S. 792-794) zusammen mit einem Verzeichnis der Änderungen von Engels am Text von Marx (S. 794-796) dargeboten. Zusätzliche Informationen über die Entstehung und Einordnung des Anhangs bieten die betreffenden Passagen aus der Einführung (S. 590-592) und dem Abschnitt "Entstehung und Überlieferung" (S. 780 und 787-788) im MEGA-Band I/30.
Im Frühjahr 1845 schrieb Marx in einem Notizbuch, das Listen von Büchern, Namen, Adressen, kurze Auszüge, Gedanken, Entwürfe und Bemerkungen verschiedener Art enthält, elf Thesen nieder, die er mit "1) ad Feuerbach" überschrieb. Friedrich Engels veröffentlichte den Text in überarbeiteter Form als Anhang in seiner Broschüre "Ludwig Feuerbach und der Ausgang der klassischen deutschen Philosophie", die 1888 im Verlag von J.H.W. Dietz in Stuttgart erschien <a href="http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:kobv:b4-opus-17694">(siehe Friedrich Engels: "Karl Marx über Feuerbach". In: MEGA I/30, zusammen mit einem Verzeichnis der Änderungen von Engels am Text von Marx)</a>. Diese Version wurde danach unter dem Titel "Feuerbach-Thesen" oder "Thesen über Feuerbach" bekannt. Hier wird der Text im Wortlaut von Marx und erstmals im ursprünglichen Kontext seiner Entstehung dargeboten (S. 19-21). Zusätzliche Erläuterungen bieten die das Notizbuch und den Text von Marx betreffenden Passagen aus der Einführung (S. 450-452 und 473-480) und dem Abschnitt "Entstehung und Überlieferung" (S. 490-491) im MEGA-Band IV/3.
Bewusstsein als Korrektiv
(2008)
Funktion und Bewusstsein
(2008)