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Der Beitrag “Humboldteanisierung des Westens? Die Bedeutung der Reise Humboldts für Europa und Lateinamerika” behandelt den preußischen empirischen Universalgelehrten, in Übereinstimmung mit dem von Ottmar Ette entwickelten Konzept, als einen, wenn nicht den wichtigsten Begründer der westlichen Moderne. Im Gegensatz zu den bekannten Gründern der Moderne (Descartes, Kant, Buffon, Schiller, Hegel, Marx ... etc.) war Humboldt Empiriker und Globaldenker und er tat dies auf transkulturelle Weise, manchmal auch schon auf interkulturelle Weise; allerdings meist auf Basis der römisch-klassizistischen Denktradition und Ästhetik Europas. Der Beitrag arbeitet drei Wissenstypen Humboldts heraus und versucht zu zeigen, dass der Universalismus Humboldt wichtige interkulturelle Grundlagen in der Kommunikation mit amerikanischen Gelehrten und im amerikanischen Empirismus (“lokales Wissen”) hat. Die Bedeutung einer solchen Konzeption der Humboldt-Reise zeigt sich - in der Negierung - in den gegenwärtigen Debatten um Diasporas und “Race” im atlantischen Westen (“Black Atlantic”). Humboldts Kenntniss der amerikanischen Sklavereien und seine absolute Verurteilung der Sklaverei sind dabei nicht präsent. Im zweiten Teil zeigt der Beitrag mögliche Lesarten der Humboldt-Tagebücher, indem er “imaginäre Humboldt-Essays” konstruiert.
Dieser Artikel untersucht die Anerkennung Humboldts sowie seines Werkes zu einem späten Zeitpunkt seines Lebens, bereits unter der Regentschaft von Isabel II. (1844-68), als er im Jahr 1847 in Potsdam das Gran Cruz des Real y Distinguida Órden Española de Carlos III. erhielt, welcher im Jahr 1771 von Carlos III. gegründet worden war und seitdem an auserwählte Bürger für besondere Dienste im Zusammenhang mit dem Königshaus vergeben wird. Desweiteren wird hier ein bislang unbekannter Brief veröffentlicht, den Humboldt an den Fürsten Sotomayor gerichtet hatte und in welchem er ihm für die Verleihung dieser Auszeichnung dankte (9.8.1848). Zudem werden in dieser Studie auch frühere Ernennungen Humboldts als Korrespondent des Real Jardín Botánico untersucht, sowie der Real Academia Médica Matritense und der Real Academia de Ciencias, deren Präsident Antonio Remón Zarco del Valle eine große Bedeutung zuzukommen scheint im Zusammenhang mit der politischen Anerkennung der Königin Isabel II. durch die zentraleuropäischen Regierungen.