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Die Interdisziplinäre Arbeitsgruppe „Implikationen der Digitalisierung für die Qualität der Wissenschaftskommunikation“ der BBAW hat von 2018 bis 2021 untersucht, wie sich die Qualität der Wissenschaftskommunikation unter den Bedingungen der Digitalisierung verändert und welche Herausforderungen sich aus den Veränderungen für die aufgeklärte Meinungsbildung in der Demokratie ergeben. Im vorliegenden Heft erfolgt eine Beschreibung und Analyse der Kontextfaktoren von Wissenschaftskommunikation in der digitalen Medienumwelt, der damit verbundenen wissenschaftspolitischen Veränderungen, von medienökonomischen Faktoren für die Qualitätssicherung der Wissenschaftskommunikation und der soziotechnischen Veränderungen. Es werden zudem die Herausforderungen bei der Regulierung von Plattformen zur Qualitätssicherung von Wissenschaftskommunikation skizziert und Empfehlungen für Akteur:innen des Wissenschaftssystems sowie Gesetzgeber und Regulierer formuliert.
Am 22. April 2024 jährte sich der Geburtstag von Immanuel Kant zum dreihundertsten Mal. Kants Denken hat nicht nur in grundlegender Weise die Philosophie geprägt, sondern auch die kulturelle und politische Entwicklung Europas. Insbesondere seine Überlegungen zu Frieden, Freiheit und Würde sind bis heute von fundamentaler Bedeutung für Politik und Gesellschaft. Der Bundespräsident nahm dieses Jubiläum zum Anlass, führende Kantforschende ins Schloss Bellevue einzuladen. Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften geht auf die vormals Preußische Akademie der Wissenschaften zurück, deren Auswärtiges Mitglied Kant seit 1786 war. Die Akademie richtete daher die zentrale Feier anlässlich des Geburtstages von Kant aus, in der seine Person, sein Denken und dessen Bedeutung für eine konfliktreiche Gegenwart gewürdigt wurden.
In den letzten dreißig Jahren gab es eine erhebliche Zunahme der Anreizsteuerung im deutschen Wissenschaftssystem. Zielsetzung dieser Ausweitung war eine Effizienzsteigerung, insbesondere dadurch, dass viele Anreize mit dem Wettbewerbsmechanismus verknüpft wurden. Am deutlichsten wird dies durch den erheblichen Bedeutungszuwachs von kompetitiven Drittmitteln im Finanzierungsmix der deutschen Universitäten. Der Text beschreibt dabei zunächst wie Anreize als Steuerungsmechanismus wirken, um darauf aufbauend Gefährdungspotentiale für die Wissenschaftsfreiheit aufzuzeigen. Auf Grundlage dieser Diagnose werden dann Empfehlungen zur weiteren Entwicklung der Anreizsteuerung in Deutschland formuliert.
Open Access – DEAL – Wissenschaftlertracking : das wissenschaftliche Publikationssystem im Wandel
(2023)
Die aktuellen Veränderungen des wissenschaftlichen Publikationssystems hat die Interdisziplinäre Arbeitsgruppe „Wandel der Universitäten und ihres gesellschaftlichen Umfelds: Folgen für die Wissenschaftsfreiheit?“ der BBAW im Jahr 2022 im Rahmen eines Workshops diskutiert.
Grundlage für die Diskussion bildeten Expertisen von Tilman Reitz („Open Access, Deal-Verhandlungen und Wissenschaftsfreiheit“) und von Petra Gehring („Angenommen, das Wissenschaftlertracking sei die Spitze des Eisbergs – Was ist dann der Eisberg?“. Neben der Publikation der Expertisen wird die Diskussion selbst dokumentiert: Auf eine Einführung in das Thema folgen Eingangsstatements von Tilman Reitz, Petra Gehring und Gerard Meijer. Eine Zusammenfassung der kontrovers geführten Debatte zu den Themen „DEAL und Open Access“, „Wissenschaftlertracking“ und „Handlungsmöglichkeiten der Wissenschaftsseite“ von Uwe Schimank rundet das Heft ab.
Grundsätze und Empfehlungen zur Wahrung und Förderung der Wissenschaftsfreiheit in Deutschland
(2024)
Die Wissenschaftsfreiheit ist in Deutschland durch Artikel 5, Absatz 3 des Grundgesetzes grundrechtlich geschützt. Einschränkungen sind nur dort erlaubt, wo durch die freie Tätigkeit in der Wissenschaft andere hohe, grundrechtlich geschützte Rechtsgüter beeinträchtigt werden. Im ersten Teil des Hefts werden grundsätzliche Überlegungen aufgeführt, die die Freiheit von Forschung und Lehre zwischen den Polen Abwehr- und Gewährleistungsrecht situieren.
Die Empfehlungen zur Sicherung und Förderung von Wissenschaftsfreiheit im zweiten Teil des Hefts berücksichtigen Themen wie gesellschaftliche Verantwortung, Diskurskontrolle, wissenschaftliche Karrieren, Evaluationen und Anreizstrukturen und die Rolle der Drittmittelförderung sowie der finanziellen Grundausstattung. Sie richten sich an alle in der Wissenschaft tätigen Personen, an die wissenschaftlichen Fachgesellschaften und Fakultätentage, die Hochschulleitungen, die Förderorganisationen und die Wissenschaftspolitik.
Die in diesem Band veröffentlichten Studien belegen die große Heterogenität der Forschung zur digitalen Wissenschaftskommunikation. Maryam Tatari und Jan-Hendrik Passoth erfassen in ihrer Untersuchung „Kartierung der Forschung zu digitalen Technologien und Wissenschaftskommunikation“ erstmals systematisch die Forschung zu soziotechnologischen Entwicklungen im Bereich Wissenschaftskommunikation. Mit seiner Studie „Charakteristika der Forschung zu Wirkungen digitaler Wissenschaftskommunikation“ gibt Niels G. Mede erstmals einen systematischen Überblick über die wachsende vor allem die deutsche, schweizerische und österreichische Wirkungsforschung zu diesem Themenfeld.
Im Rahmen der Akademischen Streitgespräche wurde in der Wissenschaftlichen Sitzung der Versammlung am 9. Dezember 2005 eine interdisziplinäre Debatte zum Begriff Kausalität aufgenommen. In der zweieinhalbstündigen Sitzung hielten Mitglieder aller Klassen Kurzvorträge zum Thema. Die abschließende zweistündige Diskussion wurde in der Sitzung am 5. Mai 2006 geführt.