230 Christentum, Christliche Theologie
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Zwischen 1815 und 1871 lässt sich eine zunehmende Politisierung des Katholizismus in Preußen beobachten. Das belegen die Frömmigkeitsformen vieler Katholiken sowie ihre oppositionelle Haltung zu staatlichen Vorschriften, die in ihr Glaubensleben eingriffen. Gleichzeitig zeigen die Quellen, wie die Regierungspoltik gegenüber der katholischen Kirche immer weniger vom Monarchen und zunehemnd von Ministern bestimmt wurde.
Ist Monotheismus gefährlich? - Einige Beobachtungen zu einer aktuellen Debatte aus der Spätantike
(2006)
When Martin Luther published his Smalcald Articles in 1538, Georg Witzel, who had returned to the Catholic party some years earlier offered a polemic response; Luther and his sect, he wrote, did not heal but rather exacerbated the schism. The two foci of Witzel’s Anti-Luther, the continuity with the undivided, original, and apostolic church and the doctrine of justification, indicate already the crucial points of many later attempts for ecumenical agreement.
In der Zeit nach 1800, im Zeichen der Romantik, des beginnenden Nationalismus und der Nationalstaatsidee, trat die Judenfeindschaft in ein neues Stadium, das freilich aus älteren Vorstellungen schöpfte wie der von Johann Andreas Eisenmenger behaupteten allgemeinen Menschenfeindlichkeit der Juden. Die deutsche Debatte über das Staatsbürgerrecht für Juden erlebte in den Jahren 1815 bis 1817 ihren Höhepunkt; die Gegner einer vollen Gleichberechtigung beriefen sich auf die angebliche nationale und kulturelle Fremdheit der Juden.
Dieser Kongressbeitrag behandelt Schleiermachers Anschauung vom evangelischen Gottesdienst und seiner Struktur, wie er sie in seinen Vorlesungen zur Praktischen Theologie vorgetragen hat. Schleiermacher verbindet Grundfragen der Ästhetik (was ist Kunst, was ist Kunstproduktion?) mit der Theorie des Christentums und der Kirche (wie verhält sich christliche Frömmigkeit zur allgemeinen Religiosität, welche Künste schicken sich für den christlichen Kultus, wie sind in ihm Kleriker und Laien jeweils produktiv oder rezeptiv, wie verhält sich die Einzelgemeinde zum Kirchenverband?), um darzulegen, wie der evangelische Kultus in seinem Aufbau wirklich Ausdruck und Darstellung protestantischen Christentums ist.
Dieser Vortrag aus dem Jahr 2018 diskutiert unter Rückgriff auf Luther, Schleiermacher und andere die (auch jüngst wieder ventilierte) Frage, ob und in wieweit für das Christentum eine Rezeption der Bücher des Alten Testaments, die zugleich die Heiligen Schriften der Samariter und Juden darstellen, geboten, angemessen und legitim ist.
Dieser Vortrag aus dem Jahr 2018 zeichnet nach, wie der Lebens- und Denkweg Friedrich Schleiermachers von seiner Zugehörigkeit zur deutsch-reformierten Kirche im preußischen Staat geprägt war, die als Kirche des regierenden Hauses Privilegien genoss, zugleich aber eine kleine Minderheit war, die stets bedacht blieb, ihre lehrmäßige und liturgische Eigenständigkeit gegenüber der lutherischen Mehrheitskirche zu behaupten. Schleiermacher blieb in seinen Überzeugungen reformiert, sah darin aber kein Hindernis zu voller kirchlicher Gemeinschaft mit dem Luthertum.
In wie fern spiegelt sich in Schleiermachers Darstellung und Deutung der Kirchengeschichte seine eigene reformierte Konfession wider? Die Reformation ging für Schleiermacher aus einem gemeinsamen Prinzip hervor, der Überzeugung von der in Christus gegebenen unmittelbaren Gottesgemeinschaft ohne kirchlich Vermittlung, weder durch priesterliche Interzession noch durch auferlegte gute Werke und Verdienste noch auch durch Lehramt oder Tradition, die das Verständnis der Schrift als Urkunde des Christentums vorgäben; bei der Geltendmachung dieses Prinzips stünden ihn Zwingli und die französischen humanistischen Biblizisten gleichberechtigt neben Luther. In Gestalten wie dem Theologen Ratramnus aus dem 9. Jahrhundert sieht Schleiermacher schon Positionen der späteren reformierten Konfession vorgebildet. Seine Ekklesiologie nimmt zwar die reformierte Unterscheidung zwischen sichtbarer und unsichtbarer Kirche auf, versteht aber etwas anderes darunter als Zwingli. Indem sie die Kirche (allerdings nicht unmittelbar eine der bestehenden verfassten Kirchen) zum fleischgewordenen Geist erklärt, hat sie zudem einen gewissen katholischen Einschlag.