230 Christentum, Christliche Theologie
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Dieser Vortrag aus dem Jahr 2018 diskutiert unter Rückgriff auf Luther, Schleiermacher und andere die (auch jüngst wieder ventilierte) Frage, ob und in wieweit für das Christentum eine Rezeption der Bücher des Alten Testaments, die zugleich die Heiligen Schriften der Samariter und Juden darstellen, geboten, angemessen und legitim ist.
Der Artikel beleuchtet die 134jährige Geschichte der evangelisch-theologischen Fakultät an der Universität Breslau: die im Rahmen der preußischen Reformen erfolgte Neugründung der Universität als bikonfessionelle Hochschule für die Provinz Schlesien, die Vorherrschaft des theologischen Rationalismus, die theologische und kirchliche Rivalität zwischen Positiven und Liberalen im späteren 19. Jahrhundert, das Erscheinen moderner Ansätze wie der Religionspsychologie um die Jahrhundertwende, die Ruinierung der Fakultät durch die national-sozialistische Hochschulpolitik. Breslau gehörte unter den deutschen Fakultäten stets zu den kleinen; die mit Schlesien verbundene Provinzialität im Guten und Schlechten verlor sie nie. Zum Schluss werden die etwa 100 Professoren und Dozenten, die die Fakultät während ihres Bestehens hatte, in Biogrammen vorgestellt.
In der Zeit nach 1800, im Zeichen der Romantik, des beginnenden Nationalismus und der Nationalstaatsidee, trat die Judenfeindschaft in ein neues Stadium, das freilich aus älteren Vorstellungen schöpfte wie der von Johann Andreas Eisenmenger behaupteten allgemeinen Menschenfeindlichkeit der Juden. Die deutsche Debatte über das Staatsbürgerrecht für Juden erlebte in den Jahren 1815 bis 1817 ihren Höhepunkt; die Gegner einer vollen Gleichberechtigung beriefen sich auf die angebliche nationale und kulturelle Fremdheit der Juden.