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- Interdisziplinäre Arbeitsgruppe Gentechnologiebericht (176)
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- Akademienvorhaben Census of Antique Works of Art and Architecture Known in the Renaissance (152)
- Interdisziplinäre Arbeitsgruppe Sprache des Rechts, Vermitteln, Verstehen, Verwechseln (79)
- Interdisziplinäre Arbeitsgruppe Zukunft der Medizin: "Gesundheit für alle" (68)
- Akademienvorhaben Berliner Klassik (63)
- Interdisziplinäre Arbeitsgruppe Gemeinwohl und Gemeinsinn (58)
- Interdisziplinäre Arbeitsgruppe Die Welt als Bild (57)
Für den Entwurf bzw. die Schaffung größerer Parkanlagen wurden in der Vergangenheit nur diejenigen Gartenkünstler herangezogen, die über ein vielseitiges Wissen und gute Fertigkeiten im Bereich der Gartenpraxis, -theorie, Kunst und Technik verfügten. In diesem Beitrag wird ein Einblick in die gartenkünstlerische Ausbildung vom ausgehenden 17. bis zum beginnenden 20. Jahrhundert gegeben. Dabei wird diese Entwicklung konkret am Beispiel der Ausbildungswege der Schöpfer der vier von der interdisziplinären Arbeitsgruppe (IAG) ausgewählten Parkanlagen (Tiergarten in Berlin, Wörlitz, Babelsberg, Branitz) nachvollzogen.
Das Bodenrelief ist eines der wesentlichen Ausdrucksmittel der Gartenkunst. Der vorgefundene Geländeverlauf bedeutet sowohl Inspiration als auch Gestaltungspotential für den Gartenkünstler. Diese Fallstudie befasst sich mit der Umformung des Terrains im Zuge der Anlage des Parks Babelsberg durch Peter Joseph Lenné ab 1833, ab 1842 durch Hermann Fürst von Pückler-Muskau. Exemplarisch werden Hinweise auf kulturelle Konnotationen geomorphologischer Situationen herausgearbeitet. Es lässt sich eine Verankerung von Gestaltungsmotiven wie Gedenken an militärische Ereignisse, dynastisch-familiäre Bezüge, landschaftliche Besonderheiten des Herrschaftsraums nachzeichnen.
Topographisches Wissen wird zudem in bildlichen Darstellungen transportiert – von der Karte über die Planzeichnung bis zu Abbildungen in gartentheoretischen Publikationen. Welche Kriterien der Topographie erscheinen im »Bild«, an wen ist es adressiert und ist ihm ein eigener Kunstwert zuzumessen?
Drei der historischen Gärten um Dessau sind bei den letzten Hochwasserereignissen vor einigen Jahren stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Bereits wenige Jahre nach der Erstanlage des Wörlitzer Landschaftsgartens ereilte ihn ein ähnliches Schicksal, sodass die
Entwicklung der Parkanlage im Umgang mit Hochwasser im Zentrum der Überlegungen steht. Die letzten Hochwasser haben multiple Ursachen. Der Klimawandel ist einer der Faktoren, wobei aber auch andere anthropogene Ursachen eine Rolle spielen.
Die Bewirtschaftung, Pflege und Unterhaltung von historischen Gärten muss gerade in Zeiten eines sich wandelnden Klimas nachhaltig gestaltet werden. Dazu gehören die in diesem Beitrag dargestellten Aspekte einer Wiederanlage und Bewirtschaftung von Nutzgartenpartien, der Betrieb von Parkbaumschulen und ein Pflegemanagement, das geschlossene Stoffkreisläufe zum Ziel hat. Alle drei Ansätze haben Vorbilder im historisch dokumentierten Umgang mit Parks und Gärten im 18. und 19. Jahrhundert.
Um die Auswirkungen des Klimawandels auf historische Parkanlagen abzuschätzen, wurden beobachtete Klimadaten für die vier ausgewählte Parkanlagen in Berlin und Brandenburg ausgewertet und regionalen Modellsimulationen für zwei Zukunftsszenarien (RCP 4.5 und RCP 8.5) bis zum Jahr 2100 gegenüber gestellt. In der bodennahen Lufttemperatur
erkennt man, dass im letzten Jahrhundert eine Erwärmung stattgefunden hat, die sich in der Zukunft fortsetzen wird (bis zum Jahr 2100 um ca. 1 °C [RCP 4.5] bis 3 °C [RCP 8.5]). Auch der Niederschlag hat in den letzten Jahrzehnten zugenommen, wobei der Winterniederschlag stärker anwuchs als der Sommerniederschlag. Dieser Trend setzt sich im RCP 8.5 Szenarium bis zum Jahr 2100 fort.
Untersucht werden in dieser Studie die Gehwege des Tiergartens. Anhand von Feldmessungen auf neun verschiedenen Wegen mit unterschiedlichen Konfigurationen von Breite, Vegetation und Beschattung und einer ENVI-met-Simulationsreihe von fünfzehn entsprechenden Szenarien untersucht diese Studie, wie sich der Vegetationstyp entlang des Weges, der Überdachungszustand und die Gehwegbreite auf den menschlich-thermischen Komfort auswirken.
Für öffentlich zugängliche Parks und (historische) Gärten gibt es Parkordnungen, mit denen die Eigentümer bzw. Verwalter versuchen, das Verhalten der Besucher zu regulieren. Parkordnungen sind daher ein Mittel, um das Nutzungsverhalten von Besuchern in solche Bahnen zu lenken, dass der Bestand und das Erscheinungsbild eines historischen Gartens nicht durch Nutzungsschäden gefährdet werden. Parkordnungen dienen zudem als juristische Grundlage, um unerwünschtes Verhalten als Ordnungswidrigkeit ahnden zu können. Sie bilden aber auch zugleich Nutzungskonflikte ab: Während für die Eigentümer der Erhalt ihrer Anlage vorrangig ist, steht für die Nutzer das eigene (Freizeit-)Verhalten im Vordergrund. In vorliegendem Text wird erstmals der Versuch unternommen, Parkordnungen einer linguistischen Textanalyse zu unterziehen, und zwar anhand der aktuellen Parkordnungen der vier von der IAG »Historische Gärten im Klimawandel« untersuchten Objekte – Großer Tiergarten Berlin, Park Babelsberg, Wörlitzer und Branitzer Park.
In unserem Beitrag fragen wir danach, inwieweit der Klimawandel zu einem expliziten Thema für die historischen Gärten in Berlin- Brandenburg bzw. Ostdeutschland geworden ist. Für die Bearbeitung dieser aktuellen Fragestellung rekonstruieren wir bisherige, vom Thema Klimawandel unabhängige gesellschaftliche Bedeutungszuschreibungen historischer Gärten im Zeitverlauf von 1918 bis heute. Zuspitzend arbeiten wir die idealtypischen Gegensätze zwischen der Zuschreibung als historischer Garten einerseits oder als Volkspark andererseits heraus und skizzieren ausschnitthaft die damit verbundenen Debatten. Der Beitrag experimentiert mit einem eher ungewöhnlichen Format eines kommentierten Interviews und will die Leserinnen und Leser zur Teilhabe am Zwiegespräch der Autorin und des Autors einladen. Originalzitate von Hartmut Dorgerloh werden mit einem soziologischen Interpretationsangebot institutionellen Wandels gerahmt.
Dealing with the Consequences of Climate Change in Historic Parks and Gardens in the United Kingdom
(2019)
Given that long term climate change is recognised as having an ›impact upon all aspects of daily life, not least the survival of heritage assets‹ there is a need to consider all aspects of heritage in the United Kingdom (UK). In order to provide an international context for the German situation this paper looks specifically at adaptation measures that have developed within the main British conservation and horticultural organisations, Historic England, the National Trust and the Royal Horticultural Society. It does this by providing some cultural context for the present policies. It then looks at how the climate is expected to change by the end of this century. It identifies the main challenges, and then reviews the responses by way of adaptation and mitigation.
Historic parks and gardens survive in many places with some sites still in use but others abandoned long ago and now given over to other purposes. Accurate repair and reliable reconstruction depend upon archaeological information which is particularly vulnerable to the effects of climate change. The impairment and loss of such detail threaten historical integrity. This means that we must monitor changes and develop suitable mitigation.
In diesem Beitrag werden die archäologischen Parkanlagen Roms mit Blick auf den Klimawandel diskutiert, der neben erhöhten Temperaturen auch mittelbar Einfluss auf die Wasserreserven und die Ausbreitung von Pflanzenkrankheiten und -schädlingen hat.
Eine Zukunft dieser Parks ist ohne Kenntnis ihrer Geschichte nicht denkbar. Seit dem Versuch von Napoleon I., einen großen, zentralen archäologischen Garten zu schaffen, bis hin zu Giacomo Boni, dem die Bepflanzung der bedeutendsten archäologischen Denkmäler Roms zu verdanken ist, ist die Suche nach dürreresistenten Pflanzen in Rom ein wiederkehrendes Thema, das wir auch heute angesichts der stetig steigenden globalen Erwärmung im Blick haben müssen.
Die Beispiele aus der Vergangenheit können in Kombination mit den Möglichkeiten moderner Technologien nützliche Ideen für neue Vorgehensweisen liefern, die zu einer Verringerung des Wasserverbrauchs führen, wobei die für die Gärten und archäologischen Parks geltenden Regeln der Denkmalpflege immer beachtet werden müssen.
This paper presents the Bogoroditsk (Tula Region in Russia) Park’s history of origin in the 18th century, its subsequent functioning and degrading. Special attention is paid to the contribution of A. T. Bolotov serving as the supervisor of Bogoroditsk Volost in the 1770s–1790s. In conclusion, the contemporary state of Bogoroditsk Park and its water-supply facilities that is worrying the experts is described.
The creation of a representation official park of nationwide scale and importance is hedged about with a lot of difficulties. It is supposed to be a paragon of beauty and utility while also being an epoch’s monument remaining in place for long decades or centuries. The paper analyses the balance between the beauty and sustainability in the conception and the actual life of eight parks in the realm of Russian culture (Russian Empire, Soviet Union, Russian Federation). That said, one of them (House of Bezborodko) represents an unconsummated project, but one that is typical of its epoch.
Einführung
(2019)
Historische Gärten sind als denkmalgeschützte Kulturgüter wertvolle Zeugnisse unserer Zivilisation. Wie lassen sie sich unter veränderten klimatischen Bedingungen bewahren? Vertreter/-innen aus den Natur-, Geistes- und Sozialwissenschaften sowie der Gartendenkmalpflege stellen erstmals gemeinsam Lösungsstrategien für die Bewahrung historischer Gärten als Gesamtkunstwerke unter dem Vorzeichen des Klimawandels vor.
Introduction
(2019)
Eine Analyse des historischen und künstlerischen bzw. kunsthistorischen Wertes einer historischen Gartenanlage muss – insbesondere auch im Hinblick auf sich wandelnde Klima-, Umwelt- und Nutzungsanforderungen – allen Maßnahmen ihrer Pflege, Erhaltung, Wiederherstellung oder Rekonstruktion zugrunde liegen. Sie wird aus den Befund und Quellenuntersuchungen im Abgleich mit den Parametern der Gartenkunstgeschichte und im naturwissenschaftlichen Zugriff (Pflanzenbestand) zielbezogen erstellt (Parkpflegewerk). Aufgrund der lebendigen und fragilen (»natürlichen«) Materialität des Gartenkunstwerks stellen die Sollzustände zwangsläufig Interpretationen und Konstrukte der leitenden Denkmalschicht(en) dar, die ggfs. keinen punktuellen Idealzustand, sondern eine Entwicklung der Anlage veranschaulichen.
Die Kultivierung und Bewahrung von Gärten und Gartenlandschaften als schöne Künste ist seit Jahrtausenden Ausdruck der Kultur. Sie wird dem Menschen in Zeiten des Klimawandels, der immer knapper werdenden Ressourcen infolge der ansteigenden Weltbevölkerung zu einer wesentlichen Kulturaufgabe unserer Gesellschaften.
Zur Bewahrung historischer Gärten hat sich in den letzten 100 Jahren eine Methodik der »Gartendenkmalpflege« entwickelt, die aufgrund besonderer Umweltabhängigkeiten nicht nur auf die Konservierungs-, Restaurierungs- und Kulturwissenschaften angewiesen ist, sondern künftig deutlicher die Naturwissenschaften einbeziehen muss. Gärten als Kulturdenkmale sind besondere Stätten der Wissenschaft und Forschung.
Tradition und Fortschritt der Gärten in der Kulturgeschichte der Menschheit gehen einher mit einem Wandel des Naturverständnisses, der Darstellung von Gesellschaftsmodellen und stetem Bildungsanspruch. Das führt zu einer ethischen Orientierung für künftige Generationen im Umgang mit der gestalteten und unberührten Natur.
Sämtliche Schriften und Briefe - Vierte Reihe: Politische Schriften ; Neunter Band: 1701 - 1702
(2019)
Mit 966 Druckseiten Editionstext umfasst der Band die im Jahre 1701 und Teile der im Jahre 1702 entstandenen Politischen Schriften. Wie schon der letzte Band dokumentiert er breit Leibniz’ Einsatz für die gerade gegründete Berliner Akademie der Wissenschaften. Weitere Schwerpunkte bilden die preußische Königskrönung, der Streit um die spanische Erbfolge und die gemeinsam mit Berliner Theologen vorangetriebenen Bemühungen um eine ökumenische Verständigung zwischen Lutheranern und Reformierten.
Die neuen Möglichkeiten, Programme aller einzelnen Zellen eines gesamten Organismus zu erfassen, revolutionieren derzeit die biologische Grundlagenforschung und eröffnen weitreichende Perspektiven für eine moderne personenorientierte und digitalisierte Medizin. In der Stellungnahme der IAG erörtern namhafte Experten und Expertinnen die technischen und biologischen Grundlagen von Einzelzellanalysen und deren konkreten Einsatz für die klinische Anwendung, z. B. für die Krebs-Präzisionsmedizin. Die Mitglieder der IAG sehen in der Einzelzellanalytik eine zukunftsweisende Schlüsseltechnologie für die Biologie und Medizin mit großen wissenschaftlichen und gesellschaftlichen Implikationen. In den gemeinsam erarbeiteten Handlungsempfehlungen für den Umgang mit Einzelzelltechnologien und daraus hervorgehenden Einzelzelldaten betonen sie die Bedeutung des Forschungsgebietes und die Notwendigkeit der Entwicklung von wissenschaftlichen Standards für die kommende breite klinische Anwendung.
Einleitung
(2019)
Bei Einzelzellanalysen handelt es sich um eine Vielzahl von Analysemethoden,
denen gemeinsam ist, dass sie nicht wie bisher nur an Zellverbänden, Gruppen von
Zellen, Geweben und Organen, sondern auch an einzelnen Zellen durchgeführt
werden. Das Feld birgt großes Potenzial nicht nur für die Grundlagenforschung, sondern
auch für medizinische und biotechnologische Anwendungen, da neue Ebenen
kontext- und personenbezogener Interpretation biologischer Zusammenhänge
erschlossen werden. Die vorliegende Broschüre zur Einzelzellanalyse gibt einen
Überblick über die neuen Möglichkeiten aus den Perspektiven der Entwicklungsbiologie,
Biomedizin und Bioinformatik und greift mögliche gesellschaftliche
Implikationen und Konsequenzen auf.
Bei Einzelzellanalysen handelt es sich um eine Vielzahl von Analysemethoden,
denen gemeinsam ist, dass sie nicht wie bisher nur an Zellverbänden, Gruppen von
Zellen, Geweben und Organen, sondern auch an einzelnen Zellen durchgeführt
werden. Das Feld birgt großes Potenzial auch für die Entwicklungsbiologie. Das Kepaitel führt in die Methoden ein, die für dieses Gebiet zentral sind und welche Implikationen ihr Einsatz mit sich bringt.
Bei Einzelzellanalysen handelt es sich um eine Vielzahl von Analysemethoden,
denen gemeinsam ist, dass sie nicht wie bisher nur an Zellverbänden, Gruppen von
Zellen, Geweben und Organen, sondern auch an einzelnen Zellen durchgeführt
werden. Dabei werden sehr große Mengen an Daten generiert, die ausgewertet werden müssen. Hierfür werden auch MEthoden des maschinellen Lernens genutzt. Der Beitrag klärt über teschnische Grundlagen und Herausforderungen auf diesem Gebiet auf.
Bei Einzelzellanalysen handelt es sich um eine Vielzahl von Analysemethoden,
denen gemeinsam ist, dass sie nicht wie bisher nur an Zellverbänden, Gruppen von
Zellen, Geweben und Organen, sondern auch an einzelnen Zellen durchgeführt
werden. Auch bei Pflanzen ist dies möglich, wen auch aufgrund der Zellwand pflanzlicher Zellen sehr viel schwieriger als bei tierischen Zellen. Das Kapitel gibt einen EInblick in die Entwicklung der Einzelzellanylse bei Pflanzen.
Mit Beginn der frühesten christlichen Psalmenkommentierung entstanden eine Reihe von kurzen einleitenden Texten zum Psalter, deren Wirkung bis in die Neuzeit anhält.
Der Band enthält die Texte von Origenes und Eusebius, deren Entstehungs- und Überlieferungsgeschichte eng miteinander verbunden ist. Sie behandeln die Psalmenüberschriften, den Aufbau und die Struktur des Psalters, die Verfasserfrage, hexaplarische Fragen und andere Besonderheiten. Die Texte werden in neuer, kritischer Edition mit
Übersetzung und Anmerkungen geboten. Zwei themenverwandte Essays und farbige Abbildungen ergänzen diese erstmals vollständig zusammengetragene Sammlung.
Der Vorstand der BBAW hat 2013 eine Lizenzierungsleitlinie für gedruckte und für digitale Publikationen sowie für Forschungsdaten und Forschungssoftware verabschiedet. Durch inzwischen eingetretene technische, organisatorische und rechtliche Weiterentwicklungen ist eine Neufassung der Leitlinie erforderlich geworden, die in diesem Dokument erfolgt. Das Material, das in wissenschaftlichen Vorhaben entsteht sowie die Informationen, die die Akademie der Öffentlichkeit digital vermitteln will, sind erheblich vielfältiger geworden. Um den Zugriff auf dieses Material, dessen Nutzung und Weiterverarbeitung rechtssicher zu gestalten, ist es erforderlich, Nutzungslizenzen zu vergeben. Die vorliegenden Leitlinien hierzu betreffen gedruckte und elektronische Textpublikationen, Audio-, Video- und Filmdokumente, Forschungsdaten, die in unterschiedlichen Formaten in Forschungsprojekten der Akademie entstehen, darunter Webseiten und Internetplattformen sowie Forschungssoftware. Zur Abkürzung werden im Folgenden diese Materialien unter dem Begriff der „wissenschaftlichen Produkte“ zusammengefasst.
Schriftquellen und archäologische Zeugnisse erlauben Einblicke in den
mittelalterlichen asiatischen Seehandel. Doch darf man die maritime
Bühne Asiens auf Handelsbeziehungen reduzieren? Wie treffend ist
das beliebte Bild von der »Maritimen Seidenstraße«? Wie steht es um
Konzepte und Theorien, etwa um die Möglichkeit, Braudel’sche Normen
auf Asien zu übertragen? Und wie ist die Rolle Zheng Hes zu werten?
Das Thema ist aktueller denn je, zumal Beijing für eine Wiederbelebung
früherer Kontakte in neuem Format wirbt.
Dieser Vortrag aus dem Jahr 2018 zeichnet nach, wie der Lebens- und Denkweg Friedrich Schleiermachers von seiner Zugehörigkeit zur deutsch-reformierten Kirche im preußischen Staat geprägt war, die als Kirche des regierenden Hauses Privilegien genoss, zugleich aber eine kleine Minderheit war, die stets bedacht blieb, ihre lehrmäßige und liturgische Eigenständigkeit gegenüber der lutherischen Mehrheitskirche zu behaupten. Schleiermacher blieb in seinen Überzeugungen reformiert, sah darin aber kein Hindernis zu voller kirchlicher Gemeinschaft mit dem Luthertum.
Seit Beginn des Christentums sind Briefe und Korrespondenzen wichtige Quellen nicht nur für Kirchenverfassung, Theologie und Lehre, sondern auch für Mentalität, gelebte Frömmigkeit und die Alltagsgeschichte des Glaubens. Dieser Vortrag aus dem Jahr 2016 nimmt sich dementsprechend Schleiermachers Briefwechsel der Jahre 1808 bis 1810 vor: Was erfahren wir aus ihm über Hausgottesdienste, die damals viele Familien feierten, statt die öffentlichen Gottesdienste in der Kirche zu besuchen? Wie beging und erlebte man das heilige Abendmahl? Was teilt man einander aus dem eigenen Innersten mit?
Der Artikel beleuchtet die 134jährige Geschichte der evangelisch-theologischen Fakultät an der Universität Breslau: die im Rahmen der preußischen Reformen erfolgte Neugründung der Universität als bikonfessionelle Hochschule für die Provinz Schlesien, die Vorherrschaft des theologischen Rationalismus, die theologische und kirchliche Rivalität zwischen Positiven und Liberalen im späteren 19. Jahrhundert, das Erscheinen moderner Ansätze wie der Religionspsychologie um die Jahrhundertwende, die Ruinierung der Fakultät durch die national-sozialistische Hochschulpolitik. Breslau gehörte unter den deutschen Fakultäten stets zu den kleinen; die mit Schlesien verbundene Provinzialität im Guten und Schlechten verlor sie nie. Zum Schluss werden die etwa 100 Professoren und Dozenten, die die Fakultät während ihres Bestehens hatte, in Biogrammen vorgestellt.
Für Schleiermacher ist Religion keine pädagogisch nützliche Mischung von Metaphysik und Moral, sondern eine eigene Dimension des Menschseins, Anschauung des Universums, Sinn und Geschmack fürs Unendliche; die von der Aufklärung favorisierte „natürliche Religion“ der allgemeinen, übergeschichtlichen Vernunftwahrheiten sei bloß eine Totgeburt, jede wirkliche, lebendige Religion dagegen eine unableitbare geschichtliche Individualität. Im Christentum sei Jesus Christus die Zentralgestalt, der Vermittler und Versöhner des Zwiespalts zwischen Endlichem und Unendlichem, an dem sich alle Religion abarbeite. Im Laufe seiner Entwicklung strebe das Christentum immer mehr zu Sozialgestalten ohne Hierarchie zwischen Priestern und Laien; in der Vollendung (den aber selbst der Protestantismus noch nicht erreicht habe) würden alle „von Gott gelehrt“ sein (Johannes 6,45).
Der Band dokumentiert die Pressepolitik Preußens zwischen der im März 1848 erzwungenen Aufhebung der Zensur und der gesetzlichen Regelung des Presserechts von 1874. Die Quellen zeigen die Vielgestaltigkeit der zensurfreien Presseunfreiheit dieser Jahrzehnte, die auf staatlicher Regulierung, Repression und Propaganda fußte. Zudem werden die wichtigsten zentralstaatlichen Lenkungs- und Kontrollorgane in ihrem Wirken und Personal vorgestellt.
Durch die zunehmende Digitalisierung nimmt die Bedeutung von Forschungsdaten in den Geisteswissenschaften, insbesondere in den Digital Humanities, zu. Dabei rücken in den letzten Jahren verstärkt Open Science-Paradigmen, wie der möglichst offene Zugang zu den Daten und die FAIR Data Principles (Findable, Accessible, Interoperable, Reuseable) in den Fokus. Diese bedeuten einen Paradigmenwechsel für Wissenschaftler*innen und Wissenschafts- und Gedächtnisinstitutionen und erfordern die Kooperation im Rahmen nationaler und internationaler Infrastrukturen.
Zur Förderung guter Datenmanagementpraktiken verlangen verschiedene nationale und internationale Förderorganisationen bei Projektanträgen Auskunft über den Umgang mit nachgenutzten oder erstellten Forschungsdaten, z. B. in der Form von Datenmanagementplänen (DMPs). Inzwischen setzt sich die Erkenntnis durch, dass es nicht mit einem einmaligen Datenmanagementplan getan ist, sondern dass DMPs während des Projektverlaufs angepasst werden müssen, um das Forschungsdatenmanagement aktiv und unter Einbeziehung aller relevanten Stakeholder zu unterstützen und seine Potenziale auszuschöpfen (aktives Forschungsdatenmanagement). Hierfür wird im Rahmen eines DFG-Projekts das Werkzeug Research Data Management Organizer (RDMO) entwickelt.
Der Vortrag gibt eine Einführung in die wichtigsten Begrifflichkeiten und Konzepte des geisteswissenschaftlichen Forschungsdatenmanagements und seine Bedeutung für die Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis, die Qualitätssicherung der Forschungsdaten und die Erhöhung des Impacts der Resultate digitaler geisteswissenschaftlicher Forschung und führt diesbezüglich in Funktionalitäten und Anwendungsmöglichkeiten des Werkzeugs RDMO ein.
Präsentationsfolien für einen Vortrag im Rahmen des DH-Kolloquiums an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) am 02.08.2019.
Digitale Technologien und Formate eröffnen Museen neue Formate der Interaktion, Interpretation und Kommunikation. Im Vergleich zu objektbezogener Forschung im Museum, die durch den Einsatz digitaler Erschließungssysteme, der Nutzung und Publikation von digitalen Reproduktionen und der Integration von digital gestützten Untersuchungsmethoden eine methodische Erweiterung erfährt, wird die Entwicklung digitaler Kommunikations- und Vermittlungsformate bisher eher selten als transdisziplinärer Forschungsauftrag im Museum verstanden. Mit museum4punkt0 wurde 2017 erstmals in Deutschland ein museales Forschungsprojekt initiiert, welches Kulturinstitutionen verschiedener Sparten, Größen und institutionellen Strukturen mit dem Ziel der Entwicklung und Beforschung digitaler Anwendungen in einem Verbund vereint. Zentrales Merkmal des Verbundes ist die Vernetzung und gegenseitige Unterstützung der beteiligten Institutionen bei der Entwicklung und Evaluation von digitalen Vermittlungs- und Kommunikationsangeboten. Untersucht wird, wie neueste digitale Technologien effektiv für die Aufgaben von Museen, insbesondere in der Wissensvermittlung, nutzbar gemacht werden können.
Die digitalen Geisteswissenschaften beschäftigen sich mit der Erforschung von Methoden, die für die Erstellung von formalen Modellen in den Geisteswissenschaften nötig sind, sowie mit deren Anwendung auf konkrete geisteswissenschaftliche Forschungsfragen. Das Web of Data (Semantic Web) verspricht mittels formalen Modellen die Welt zu beschreiben und Forschungsdaten auf einer semantischen Ebene so zu strukturieren, dass Interoperabilität, Nachvollziehbarkeit und Nachnutzung gewährleistet sind.
Am Beispiel einer Ontologie zur virtuellen Rekonstruktion des Nachlasses von Stefan Zweig sowie eines konzeptionelles Datenmodell zur Beschreibung von Transaktionen in historischen Rechnungsunterlagen wird der Vortrag Herausforderungen und Möglichkeiten des Web of Data veranschaulichen. Die Diskussion erstreckt sich von der Forschungsfrage der jeweiligen Fachdomäne, über das Ontology Engineering bis hin zur Anwendung der Ontologie im Projektkontext und der Modellierung der Daten als Linked Open Data Ressource.
In diesem Faszikel werden die ersten 911 antiken lateinischen Inschriften des Conventus Carthaginiensis, Provinz Hispania Tarraconensis ediert. Wie beim CIL üblich erschien der Band in lateinischer Sprache.
Im 2. Supplementband zu CIL IX werden die lateinischen Inschriften zu drei Bereichen (Marrucini, Paeligni und Vestini) innerhalb der antiken Regio IV: Sabini et Samnium ediert. Dazu kommt eine Karte am Ende der Datei für den leichteren Überblick.
Patienten und Patientinnen setzen große Hoffnungen in Stammzellen zur Behandlung von schwersten und bisher nicht oder nur ungenügend therapierbaren Erkrankungen. Was aber sind Stammzellen? Wo steht die Stammzellforschung international und mit Blick auf Deutschland heute? Was ist in Deutschland im internationalen Vergleich erlaubt? Der Sammelband der Interdisziplinären Arbeitsgruppe Gentechnologiebericht der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften stellt den aktuellen Sachstand vor und diskutiert auch ethische, rechtliche und ökonomische Aspekte der Stammzellforschung sowie die medizinische Umsetzung der Ergebnisse. Die bewährte sozialwissenschaftlich motivierte Indikatorenanalyse der interdisziplinären Arbeitsgruppe rundet den Band ab.
Mit dem vierten Gentechnologiebericht zieht die gleichnamige interdisziplinäre Arbeitsgruppe der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) nach knapp 20 Jahren Laufzeit Bilanz.
Namhafte Experten und Expertinnen sowie Wegbegleiter und -begleiterinnen der IAG Gentechnologiebericht eröffnen in Beiträgen und „Spotlights“ unterschiedliche bilanzierende Perspektiven auf die Entwicklung der Gentechnologien und die Arbeit der IAG. Nach einem Rückblick wird auf aktuelle ethische und gesellschaftliche Debatten und zukünftige Herausforderungen eingegangen. Darüber hinaus werden im Band themenübergreifende Indikatoren vorgestellt, die alle sechs von der IAG behandelten Kernthemen (Epigenetik, genetische Diagnostik, Gentherapie, Stammzellforschung, grüne Gentechnologie und synthetische Biologie) miteinander vergleichen.
Von den Mitgliedern gemeinschaftlich verabschiedete Handlungsempfehlungen für alle sechs Themenbereiche sind dem Bericht vorangestellt und runden die Bilanzierung ab.
In dem Aufsatz wird anlässlich der Neuedition der "Deutschen Ideologie" von Marx und Engels nach der konstruktiven Rolle der Ideologiekritik hinsichtlich der Konzeptionierung einer materialistisch fundierten Gesellschaftstheorie gefragt. Dazu wird zunächst der Abfassungsprozess der Manuskripte zur "Deutschen Ideologie" skizziert. Daran anschließend werden die – im Vorwurf der Ideologie kulminierenden – Einwände von Marx und Engels gegen den „wahren“ Sozialismus herausgearbeitet. Abschließend werden der in diesen Manuskripten zugrunde gelegte Ideologiebegriff wie die konstruktive Funktion der Ideologiekritik beleuchtet.
1. Einleitung
(2018)
10. Technikfolgenabschätzung zukünftiger Bio- Und Gentechnologie : Visionen und Partizipation
(2018)
Vorwort
(2018)
Inhalt
(2018)
Zusammenfassung
(2018)
3.3 Totipotenz im Mausmodell
(2018)
Inhalt
(2018)
Vorwort
(2018)
Zusammenfassung
(2018)
Einführung
(2018)
Während die Netzwerkanalyse in den Sozialwissenschaften seit den Arbeiten Jacob Levy Morenos zu Anfang des 20. Jh.s fester Bestandteil des methodischen Repertoires ist, hat sie sich im Laufe der letzten 10 Jahren auch in anderen Wissenschaftszweigen, darunter auch Archäologie und Geschichtswissenschaften, als Methodik etabliert. Doch was beinhaltet die Analyse von Netzwerken jenseits einer rein metaphorischen Nutzung des Begriffes nun genau? Für welche Fragestellungen ist diese Methodik geeignet, und wo liegen die Grenzen der Anwendung? Wie lässt sich die Entwicklung und rege Anwendung in Fachdisziplinen wie Soziologie und Politologie mit der Erforschung (prä-)historischer Gesellschaften vereinbaren? Anhand verschiedener Beispiele aus Archäologie und Geschichte werden diese und weitere Fragen diskutiert und eine Einführung in den derzeitigen Stand der archäologisch-historischen Netzwerkforschung gegeben.