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Wohin mit uns?
(2021)
Jährlich erkranken etwa 16.500 junge Menschen im Alter von 18–39 Jahren an Krebs. Und so wenig, wie man selbst darauf vorbereitet ist, so wenig ist es die Gesellschaft an sich. Mich traf es das erste Mal mit 26 Jahren. Zu diesem Zeitpunkt befand ich mich in der Vorbereitung auf das zweite Staatsexamen der Humanmedizin. Einer längeren Phase mit Infekten folgte schließlich eine auffällige Bildgebung und eine Woche vor dem Examen dann eine OP am Brustkorb, um Lymphgewebe zur Diagnostik zu gewinnen. Am zweiten Tag des Examens erfuhr ich, dass es tatsächlich Krebs war – und genau eine Woche später begann schon die Therapie. Das Examen wollte ich unbedingt schreiben, da ich nicht auch noch ein halbes Jahr an Vorbereitung einfach verlieren wollte, und bin froh, dass ich es geschafft habe. Diese erste Therapie habe ich psychisch sehr gut verkraftet und es ist mir eher zugutegekommen, selbst Mediziner zu sein, da ichwusste, dass die Prognose sehr gut war. Was ich nicht wusste: dass man als Student keinerlei finanzielle Absicherung im Krankheitsfall hat. BAföG bekam ich nie, es würde aber eh nach drei Monaten ausgesetzt werden und Anspruch auf ein Krankengeld besteht als Student nicht – man fällt also auf Hartz IV bzw. Sozialhilfe oder hat das Glück, dass man von den Eltern unterstützt wird. In meinem Fall Letzteres. Aber ich habe über meine Erkrankung andere Betroffene kennengelernt, die akut in existenzielle Nöte geraten sind – ich finde das unerträglich und doch ist es eine Realität in Deutschland.
Wärmetransformation
(1995)
Die Aufwertung von Abwärme durch Wärmetransformation kann sowohl mit Hilfe von Arbeit oder Antriebswärme als auch durch Nutzung eines Teils der Abwärme selbst erfolgen. Zu diesem Zwecke steht eine Vielzahl von industriell erprobten Kreisprozessen zur Verfügung. Mechanisch angetriebene Wärmetransformationsprozesse sind auf Grund des Wirkungsgrades der Elektroenergieerzeugung der Wärmeversorgung durch Wärme-Kraft-Kopplung und durch wärmeangetriebene Transformationsprozesse, meist bereits thermodynamisch unterlegen. Das gilt besonders für den Fall, daß durch den Wärmepumpeneinsatz zusätzlich thermodynamische Verluste bei der Wärmeversorgung vermieden werden können. Trotz dieser prinzipiellen Aspekte ist die Auswahl eines geeigneten Transformationsprozesses maßgeblich von den Betriebsbedingungen der abwärmeerzeugenden Anlage und von der Wärmeverund -entsorgungssituation im Umfeld der Anlage abhängig. Besonders günstige Einsatzbedingungen liegen dann vor, wenn neben der Abwärmenutzung weitere technologische oder umwelttechnische Zielstellungen erfüllt werden können. Wie untersuchte industrielle Beispiele zeigen, ergeben sich auch bei den gegenwärtigen Energiepreisen unter günstigen technologischen Randbedingungen selbst aus ausschließlich energetischen Gründen ökonomisch sinnvolle Einsatzmöglichkeiten für Wärmetransformationsprozesse, d.h. Rückflußdauern von 1-5 Jahren.
Controversies Over the Concept of Mental Disorders. Just like persons suffering from somatic diseases, those experiencing mental disorders, maladies, or diseases should be provided with care and protection from certain social demands. Yet, any disease concept should be precise enough to avoid classification of behavior as pathological while it is merely socially undesirable in the current political system. This paper reviews various conflicting concepts of disease, illness and sickness. In addition, it provides a narrower definition of a so-called clinically relevant mental malady. This definition is characterized by a) an impairment of mental functions relevant for human life (the disease aspect of a mental malady) and b) personal harm either due to suffering (the illness aspect) or impaired activities of daily living that severely limit social participation (the sickness aspect). This chapter claims that any definition of disease-relevant mental dysfunctions should be critically reflected regarding its philosophical and anthropological foundation and ethical consequences. Criteria of disease, illness and sickness should no longer be defined by groups of professionals selected by the WHO or other institutions, but instead require public debates that include organizations of patients and relatives.
Health Data as a Public Good. Routine health data, which are collected by health insurers and other agencies in the health care system, offer enormous potential for health monitoring and research. Germany has been slow to make such data available for socially beneficial purposes, partly due to concerns about privacy and data protection. Against this background, we discuss some of the most important potential uses of routine health data and call for a broader societal debate about the benefits, risks, and appropriate regulation of routine health data usage.We then review theWestern Australian Data Linkage System as an example of a data infrastructure that is characterized by high levels of stakeholder and patient involvement and a sophisticated method of privacy protection. While Germany does not need to copy this approach, we hope that the experiences of Western Australia and other countries will stimulate and inform the overdue debate about a modern, responsible, and sustainable approach to socially beneficial health data usage in Germany.
This survey of German sociological literature on the foreign considers the construction of foreigness from the standpoint of systems theory. The author focuses on two primary distinctions: familiarity/unfamiliarity and inclusion/exclusion. In the first case, the general standard for a System theory of the foreign is the unfamiliar;on a second level, the specific modem construction of the foreign unfolds the paradox of the familiarity with the unfamiliar.
Einführung
(2009)
Der Band enthält die Werke, Artikel, Reden und Entwürfe, die Marx und Engels von September 1867 bis März 1871 verfassten. Er umfasst 156 Dokumente sowie die Protokolle von 168 Sitzungen des Londoner Generalrats der Internationalen Arbeiterassoziation, dem Marx seit 1864 angehörte, Engels seit Oktober 1870. Chronologisch beginnt der Band mit den Versuchen von Engels und Marx, den kurz zuvor erschienenen ersten Band des „Kapitals“ durch die Lancierung von Besprechungen in Zeitschriften und Zeitungen bekannt zu machen. Es schließen sich Texte zur Geschichte Irlands und zur Kritik der britischen Irland-Politik an; aus der Feder von Marx stammende Rede- und Resolutionsentwürfe sowie Engels’ Entwurf einer Geschichte Irlands. Vor dem Hintergrund der ersten Welle wirtschaftlicher Globalisierung nehmen in den Dokumenten und Debatten des Generalrats der IAA, dessen Aktivitäten in den beiden Jahreskongressen 1868 in Brüssel und 1869 in Basel kulminierten, Fragen der europäischen Außen-, Verfassungs-, Gewerkschafts- und Sozialpolitik einen breiten Raum ein. Wie die Generalratsprotokolle zeigen, nahmen Marx’ und Engels’ aktiv an den Diskussionen europäischer Arbeiter- und Gewerkschaftsführer teil. Während des Deutsch-Französischen Krieges 1870/71 kommentierte Engels in der für die Londoner „Pall Mall Gazette“ verfassten Artikelserie „Notes on the War“ die militärischen Ereignisse und skizzierte Marx in Antikriegs-Aufrufen des Generalrats die politischen Konsequenzen. Erstmals wird Engels’ Mitarbeit in einem Komitee, das von Manchester aus deutsche Kriegsverwundete unterstützt hat, dokumentiert.
Digitale Wahrheit(en)
(2019)