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Über die Umwälzungsprozesse der deutschen Wissenschaftslandschaft nach der Vereinigung ist viel geschrieben worden – nur selten aber aus der direkten Wahrnehmung von Beteiligten, die das raue Alltagsgeschäft vor Ort selbst erlebt und mitgestaltet haben. Der Autor (Physiker, Hochschullehrer) präsentiert dies in seinem neuen Buch anhand der Beispiele: Abwicklung der DDR-Akademie der Wissenschaften, Aufbau des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandorts Berlin-Adlershof, Gründung der Leibniz-Gemeinschaft und mit einem kurzen Erfahrungsbericht aus der Berliner Landespolitik.
Ausgehend von Interviews mit berufungserfahrenen Professorinnen und Professoren diskutieren die Autoren unerwünschte Nebenfolgen von Befangenheiten in Berufungsverfahren. Sie beschreiben das Dilemma, das bei der Besetzung von Berufungskommissionen entsteht, wenn die Fachkompetenz der Mitglieder und Gutachter/-innen zu Befangenheiten führt, weil die Bewerber/-innen aus dem gleichen (eng umgrenzten) Feld stammen. Anhand von vier Modellen wird gezeigt, welche Möglichkeiten des Austarierens zwischen Fachkompetenz und Befangenheit die vorgestellten Regulierungsmöglichkeiten bieten.
Der Denkanstoß 7„Apps und Wearables für die Gesundheit“ beschäftigt sich mit den Chancen und Herausforderungen, die durch sich stetig neu entwickelnde Gesundheitsapps und Wearables entstehen. Nicht alle dieser Apps und Wearables sind von gesundheitlichem Nutzen, sondern bedienen primär Marktinteressen. Andere, wie z.B. die Corona-Warn-App, bieten ein großes Potential für gesellschaftlichen und individuellen gesundheitlichen Nutzen. Die Entwicklungen im Bereich „Apps und Wearables für die Gesundheit“ sind teilweise so rasant, dass gesellschaftliche, ethische und rechtliche Fragestellungen kaum zeitnah und ausreichend diskutiert werden können. Der Nutzen der für die Forschung wichtigen Datenmengen, die mit Apps und Wearables generiert werden, wird dabei oftmals dem Datenschutz untergeordnet. Dieser „Denkanstoß“ möchte dazu anregen, über das Dilemma aus Datenschutz versus Datennutzen nachzudenken und Lösungen zu entwickeln.