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Der Regesten-Band 9 erfasst alle 215 Sitzungsprotokolle des preußischen Staatsministeriums vom Ende Oktober 1900 bis Mitte Juli 1909 unter Bernhard Graf (ab 1905: Fürst) von Bülow, der als preußischer Ministerpräsident und Außenminister sowie Reichskanzler mit dem Ziel antrat, Deutschland den von ihm wenige Jahre zuvor geforderten „Platz an der Sonne“ zu verschaffen. Mit diesem hohen Anspruch bemühte sich der neue Regierungschef um die Verbesserung der internationalen Lage des Reichs einschließlich der Situation in der Zoll- und Handelspolitik sowie um eine innere Modernisierung, scheiterte jedoch in wesentlichen Fragen und musste im Gefolge der Daily-Telegraph-Affäre sowie wegen Differenzen um die Reichsfinanzreform sein Amt niederlegen. Weitere Schwerpunkte in den Beratungen waren die Beamtenpolitik (einschließlich Personalfragen), die Etats des Reichs und Preußens, das Verhältnis des Staats zur polnischen Minderheit (u. a. Ansiedlungspolitik und Schulstreiks), die Kanalvorlage, das Berggesetz sowie sozialpolitische Gesetzesvorlagen und Maßnahmen (einschließlich Ruhrbergarbeiterstreik), lebensmittelhygienische und veterinärpolizeiliche Vorschriften sowie die Eisenbahnpolitik. Weiterführende Hinweise auf Archivüberlieferungen und zeitgenössische Quellen zu den in den Protokollen erwähnten Sachthemen ergänzen die vorliegende Regesten-Edition. Darüber hinaus werden die Protokolle durch ein detailliertes Sach- und Personenregister erschlossen.
Der Regesten-Band 5 erschließt rund 430 Protokolle von Sitzungen des Staatsministeriums aus der Zeit von 1858 bis 1866. Sie erlauben einen tieferen Einblick in das Regierungshandeln Preußens in dieser Phase des nationalstaatlichen Umbruchs. Zunächst geht es um „altliberale“ Reformprojekte des Staatsministeriums in der viel versprechenden „Neuen Ära unter dem neuen König Wilhelm I. Nach ihrem Scheitern 1862 im Zuge des beginnenden Heeres- und Verfassungskonfliktes stehen der Aufstieg Bismarcks, seine Rolle innerhalb der Regierung sowie sein Verhalten gegenüber dem Monarchen und dem Abgeordnetenhaus im Zentrum. Schließlich kommen auch außenpolitische Themen zur Sprache - eine Besonderheit dieser Epoche, da Militär- und Außenpolitik gewöhnlich zur Prärogative des Monarchen zählten und sonst nur bei deren innenpolitischen Auswirkungen im Staatsministerium erörtert wurden. So kommen der Krieg gegen Dänemark 1864 wie der Krieg gegen Österreich 1866 ebenso zur Sprache wie die Beilegung des Verfassungskonflikts. Weiterführende Hinweise auf Archivüberlieferungen und zeitgenössische Quellen zu den in den Protokollen erwähnten Sachthemen ergänzen die vorliegende Regesten-Edition. Darüber hinaus werden die Protokolle durch ein detailliertes Sach- und Personenregister erschlossen.
Die etwa 150 Schriften dieses Bandes werden zum weitaus größten Teil hier erstmals veröffentlicht. Das thematische Spektrum reicht von der Reichspolitik über Fragen des Welfenhauses, das öffentliche Finanz- und Wirtschaftswesen, die Aussöhnung der Konfessionen und die Militärpolitik bis zu Literatur und Wissenschaft. Einen ersten Schwerpunkt bildet die Audienz bei Kaiser Leopold I. (1688). Es werden 18 von Leibniz mit äußerster Sorgfalt konzipierte Schriften präsentiert, die im Zusammenhang dieses Ereignisses stehen, in das er hohe persönliche Erwartungen setzte. Einige dieser Aufzeichnungen enthalten eine ausführliche Darstellung seines wissenschaftlichen und beruflichen Werdeganges und bieten einen faszinierenden Einblick in sein Selbstverständnis und die Einschätzung seiner Persönlichkeit. Zudem entwirft er eine Reihe von finanziellen, wirtschaftlichen und militärischen Projekten für die Habsburgischen Erblande und das Reich insgesamt. Dem Bild des in europäischen Zusammenhängen planenden politischen Denkers, des wirtschaftlich und technisch versierten, eine Fülle von Ideen entwickelnden Geistes fügen diese Dokumente neue, bisher nicht beachtete Facetten hinzu. Im Mittelpunkt der politischen Tätigkeit von Leibniz für die Welfen stehen Anfang der 1690er Jahre der Konflikt um die sachsen-lauenburgische Erbfolge und die Erlangung der Kurwürde. Die hierzu angefertigten Aufzeichnungen, Schriften und Gutachten legen eine wesentlich stärkere Bedeutung der Leibnizschen Bemühungen für die Lösung dieser Fragen offen, als dies bisher angenommen wurde. Der Umgang mit den Argumenten lädt zur Prüfung des ethischen Anspruchs ein, unter den Leibniz politisches Handeln stellt, das er zugleich unlöslich mit dem Erfordernis der (historischen) Wahrheit und der Vernünftigkeit verknüpft sieht. Zugleich werden diese Schriften zu Quellen für die Geschichte der Historiographie und historischen Methode. In seinen kirchlichen Reunionsbemühungen hat sich Leibniz in jenen Jahren vornehmlich dem französischen Katholizismus zugewandt, mit dessen Vertretern, vor allem dem Sekretär und Historiographen Ludwigs XIV., Pellisson-Fontanier, er kontroverse theologische Fragen erörtert und dabei eine in der protestantischen Irenik eigenständige, markante Position und Methodik erkennen läßt. Der Band dokumentiert Leibniz als den auch im Raum des Politischen genial wirkenden Universalgeist.
Der in zwei Teilen herausgegebene Regesten-Band 11 präsentiert die Regierungsberatungen aus den ersten Jahren des republikanischen und demokratischen Preußens bis März 1925, in denen sich nach dem Ende der Hohenzollernmonarchie tief greifende staatsrechtliche Veränderungen in den Kompetenzen und im Wirken der preußischen Regierung unmittelbar niederschlugen. Dieser Band dokumentiert in den mit einem wissenschaftlichen Apparat versehenen Regesten sowie der der vorangestellten Einleitung die Tätigkeit von insgesamt sieben Kabinetten. Als zentrale Politikfelder dieser Phase preußischer erwiesen sich vor allem die Staats- und Verfassungserneuerung in Preußen und das neu zu bestimmende Verhältnis zum Reich, die Wirkungen der alliierten Friedensbedingungen und des Versailler Vertrages sowie die Beamtenpolitik, Fragen der Selbstverwaltung und der Verwaltungsreform. Weiterführende Hinweise auf Archivüberlieferungen und zeitgenössische Quellen zu den in den Protokollen erwähnten Sachthemen ergänzen die vorliegende Regesten-Edition. Darüber hinaus werden die Protokolle durch ein detailliertes Sach- und Personenregister erschlossen.
Der in zwei Teilen herausgegebene Regesten-Band 11 präsentiert die Regierungsberatungen aus den ersten Jahren des republikanischen und demokratischen Preußens bis März 1925, in denen sich nach dem Ende der Hohenzollernmonarchie tief greifende staatsrechtliche Veränderungen in den Kompetenzen und im Wirken der preußischen Regierung unmittelbar niederschlugen. Dieser Band dokumentiert in den mit einem wissenschaftlichen Apparat versehenen Regesten sowie der der vorangestellten Einleitung die Tätigkeit von insgesamt sieben Kabinetten. Als zentrale Politikfelder dieser Phase preußischer erwiesen sich vor allem die Staats- und Verfassungserneuerung in Preußen und das neu zu bestimmende Verhältnis zum Reich, die Wirkungen der alliierten Friedensbedingungen und des Versailler Vertrages sowie die Beamtenpolitik, Fragen der Selbstverwaltung und der Verwaltungsreform. Weiterführende Hinweise auf Archivüberlieferungen und zeitgenössische Quellen zu den in den Protokollen erwähnten Sachthemen ergänzen die vorliegende Regesten-Edition. Darüber hinaus werden die Protokolle durch ein detailliertes Sach- und Personenregister erschlossen.
Der in zwei Teilen herausgegebene Regesten-Band 4 erschließt für den Zeitraum der Märzrevolution 1848 bis zum Regentschaftswechsel im Oktober 1858 insgesamt 702 Regierungsprotokolle und dokumentiert demnach jenes Jahrzehnt, in welchem das Königreich Preußen mit der Revolution eine Konstitution erhielt, zum Entscheidungsträger im deutschen, zunächst gescheiterten Einigungsprozess avancierte und eine dann einsetzende „Reaktions-Ära“ erlebte. Er umspannt die Regierungstätigkeit vom ersten liberalen Märzministerium, über die schnell wechselnden Kabinette der Revolutionszeit bis hin zum acht Jahre währenden Ministerium unter der Präsidentschaft Otto von Manteuffels. In den editorisch und wissenschaftlich erschlossenen, zum Teil sehr aussagekräftigen Staatsministerial- und Kronratsprotokollen werden vielfältige Einblicke, detailliert vor allem zur Behandlung der Deutschen Frage 1849/50, der Herbstkrise von 1850 sowie im Besonderen zu der seit 1851 laufenden Verfassungsrevision, vermittelt. Weiterführende Hinweise auf Archivüberlieferungen und zeitgenössische Quellen zu den in den Protokollen erwähnten Sachthemen ergänzen die vorliegende Regesten-Edition. Darüber hinaus werden die Protokolle durch ein detailliertes Sach- und Personenregister erschlossen.
Der in zwei Teilen herausgegebene Regesten-Band 4 erschließt für den Zeitraum der Märzrevolution 1848 bis zum Regentschaftswechsel im Oktober 1858 insgesamt 702 Regierungsprotokolle und dokumentiert demnach jenes Jahrzehnt, in welchem das Königreich Preußen mit der Revolution eine Konstitution erhielt, zum Entscheidungsträger im deutschen, zunächst gescheiterten Einigungsprozess avancierte und eine dann einsetzende „Reaktions-Ära“ erlebte. Er umspannt die Regierungstätigkeit vom ersten liberalen Märzministerium, über die schnell wechselnden Kabinette der Revolutionszeit bis hin zum acht Jahre währenden Ministerium unter der Präsidentschaft Otto von Manteuffels. In den editorisch und wissenschaftlich erschlossenen, zum Teil sehr aussagekräftigen Staatsministerial- und Kronratsprotokollen werden vielfältige Einblicke, detailliert vor allem zur Behandlung der Deutschen Frage 1849/50, der Herbstkrise von 1850 sowie im Besonderen zu der seit 1851 laufenden Verfassungsrevision, vermittelt. Weiterführende Hinweise auf Archivüberlieferungen und zeitgenössische Quellen zu den in den Protokollen erwähnten Sachthemen ergänzen die vorliegende Regesten-Edition. Darüber hinaus werden die Protokolle durch ein detailliertes Sach- und Personenregister erschlossen.
Der in zwei Teilen herausgegebene Regesten-Band 8 umfasst die 413 Protokolle zwischen März 1890 und Oktober 1900, als Leo von Caprivi, Botho von Eulenburg und Chlodwig von Hohenlohe an der Spitze des Staatsministeriums standen, aber auch starke Minister wie Johannes von Miquel und der junge Bernhard von Bülow hervortraten. Thematisch geht es um den sozialpolitisch akzentuierten „neuen Kurs“ 1890-94, die sog. Sammlungspolitik gegen die Sozialdemokratie sowie um die Anfänge deutscher Weltpolitik. Viele weitere Fragen werden angesprochen, darunter auch kulturgeschichtliche Themen. Weiterführende Hinweise auf Archivüberlieferungen und zeitgenössische Quellen zu den in den Protokollen erwähnten Sachthemen ergänzen die vorliegende Regesten-Edition. Darüber hinaus werden die Protokolle durch ein detailliertes Sach- und Personenregister erschlossen.
Der in zwei Teilen herausgegebene Regesten-Band 8 umfasst die 413 Protokolle zwischen März 1890 und Oktober 1900, als Leo von Caprivi, Botho von Eulenburg und Chlodwig von Hohenlohe an der Spitze des Staatsministeriums standen, aber auch starke Minister wie Johannes von Miquel und der junge Bernhard von Bülow hervortraten. Thematisch geht es um den sozialpolitisch akzentuierten „neuen Kurs“ 1890-94, die sog. Sammlungspolitik gegen die Sozialdemokratie sowie um die Anfänge deutscher Weltpolitik. Viele weitere Fragen werden angesprochen, darunter auch kulturgeschichtliche Themen. Weiterführende Hinweise auf Archivüberlieferungen und zeitgenössische Quellen zu den in den Protokollen erwähnten Sachthemen ergänzen die vorliegende Regesten-Edition. Darüber hinaus werden die Protokolle durch ein detailliertes Sach- und Personenregister erschlossen.
Der in zwei Teilen herausgegebene Regesten-Band 12 präsentiert 401 Sitzungsprotokolle des preußischen Staatsministeriums vom Beginn der Ministerpräsidentschaft des Sozialdemokraten Otto Braun April 1925 bis zur letzten überlieferten Sitzung unter dem Nationalsozialisten Hermann Göring Mai 1938. Diese Jahre waren geprägt sowohl von der Glanzzeit der Weimarer Republik als auch von der Weltwirtschaftskrise, vom ersten und zweiten „Preußenschlag“ 1932 und 1933, von der Machtergreifung Adolf Hitlers im Reich sowie von der Gleichschaltung der Länder und des gesamten politischen Lebens durch die nationalsozialistische Reichsregierung als Teil des Macht- und Terrorapparates in den 30er Jahren. Editorisch sind die preußischen Dokumente mit Verweisen auf die bereits in den „Akten der Reichskanzlei“ veröffentlichten eng verknüpft und ergänzen in wichtigen Punkten das Bild von diesen Schlüsseljahren der deutschen Geschichte. Weitere Beratungsschwerpunkte waren die Beamtenpolitik, die Etats des Reichs und Preußens und die Steuerpolitik, die Kommunalpolitik, die Verwaltungsreform, die Ansiedlungs- und Wohnungspolitik, die Kirchenpolitik sowie die Schul- und Bildungspolitik. Weiterführende Hinweise auf Archivüberlieferungen und zeitgenössische Quellen zu den in den Protokollen erwähnten Sachthemen ergänzen die vorliegende Regesten-Edition. Darüber hinaus werden die Protokolle durch ein detailliertes Sach- und Personenregister erschlossen.
Der in zwei Teilen herausgegebene Regesten-Band 12 präsentiert 401 Sitzungsprotokolle des preußischen Staatsministeriums vom Beginn der Ministerpräsidentschaft des Sozialdemokraten Otto Braun April 1925 bis zur letzten überlieferten Sitzung unter dem Nationalsozialisten Hermann Göring Mai 1938. Diese Jahre waren geprägt sowohl von der Glanzzeit der Weimarer Republik als auch von der Weltwirtschaftskrise, vom ersten und zweiten „Preußenschlag“ 1932 und 1933, von der Machtergreifung Adolf Hitlers im Reich sowie von der Gleichschaltung der Länder und des gesamten politischen Lebens durch die nationalsozialistische Reichsregierung als Teil des Macht- und Terrorapparates in den 30er Jahren. Editorisch sind die preußischen Dokumente mit Verweisen auf die bereits in den „Akten der Reichskanzlei“ veröffentlichten eng verknüpft und ergänzen in wichtigen Punkten das Bild von diesen Schlüsseljahren der deutschen Geschichte. Weitere Beratungsschwerpunkte waren die Beamtenpolitik, die Etats des Reichs und Preußens und die Steuerpolitik, die Kommunalpolitik, die Verwaltungsreform, die Ansiedlungs- und Wohnungspolitik, die Kirchenpolitik sowie die Schul- und Bildungspolitik. Weiterführende Hinweise auf Archivüberlieferungen und zeitgenössische Quellen zu den in den Protokollen erwähnten Sachthemen ergänzen die vorliegende Regesten-Edition. Darüber hinaus werden die Protokolle durch ein detailliertes Sach- und Personenregister erschlossen
Der zweite Regesten-Band widmet sich der Zeit zwischen Januar 1830 und Anfang Juni 1840. In 479 Regesten werden die staatsministeriellen Beratungen sowie 57 gemeinsame Sitzungen des Staatsministeriums mit der Immediat-Kommission für die ständischen Angelegenheiten, die zwischen 1834 und 1838 abgehalten wurden, wiedergegeben. Die häufige Teilnahme des Kronprinzen Friedrich Wilhelm (IV.) an den staatsministeriellen Beratungen dieser Jahre weist auf seine bislang unterschätzte Bedeutung für die Beratungen dieses Gremiums hin. In der von diesem Bande erschlossenen Zeitspanne beschäftigte sich das Staatsministerium häufig mit dem Entwurf eines Ehescheidungsgesetzes, der Erstellung einer Gemeindeordnung für die Rheinprovinz sowie einer Landgemeindeordnung für Westfalen, mit der revidierten Städteordnung, der weiteren Integration von Posen, der Reform des Beamtentums sowie dem Eisenbahnbau. In seinen Beratungen unternahm es auch den Versuch die staatsrechtlichen Verhältnisse der katholischen Kirche zu klären. Weiterführende Hinweise auf Archivüberlieferungen und zeitgenössische Quellen zu den in den Protokollen erwähnten Sachthemen ergänzen die vorliegende Regesten-Edition. Darüber hinaus werden die Protokolle durch ein detailliertes Sach- und Personenregister erschlossen.
1693 erschien Leibniz' Codex juris gentium diplomaticus. Die hier erstmals kritisch edierte Praefatio zu diesem Werk kann mit ihren grundlegenden rechtsphilosophischen und rechtspolitischen Erwägungen, vor allem mit der Definition der Gerechtigkeit als Liebe des Wissenden (caritas sapientis), als ein Schlüsseltext der politischen Philosophie und Ethik gelten, auf den sich Leibniz danach mehrmals berufen wird. Die im Umkreis jener umfangreichen Sammlung völkerrechtlicher Urkunden entstandenen Schriften vermitteln zudem einen Einblick in Arbeitsweise und Methodik der Auswahl und Interpretation der völkerrechtlichen Urkunden. Nach langem Ringen um die Neunte Kur (vgl. dazu Band 4 der Reihe) hatte Hannover Ende 1692 die kaiserliche Investitur erhalten. Nun verteidigt Leibniz die Verleihung der Kurwürde vor allem gegen die heftige Kritik der Fürstenopposition. Im Streit um ein passendes Erzamt als repräsentativ-symbolisches Attribut dieser neuen Kurwürde vertrat Leibniz publizistisch die Wahl des Kurfürsten für das Erzbanneramt gegen den Widerstand Württembergs, indem er die verschiedenartige Herkunft und Funktion des württembergischen Sturmfahnenlehens und des Erzbanneramtes historisch belegte. Den Initiativen zur Beendigung des Pfälzischen Krieges begegnet Leibniz mit Zurückhaltung: Der Rhein und die spanischen Niederlande sollten nicht in der Hand Ludwigs XIV. verbleiben - Straßburg, Namur und auch Casale müßten den Franzosen wieder abgenommen werden. Auch wirtschaftspolitische Mittel sollen nach Leibniz' Vorstellungen der Kriegführung gegen Frankreich und dem Zusammenhalt der Alliierten dienen. So schlägt er die Eröffnung eines gegen das französische Branntweinmonopol gerichteten groß angelegten englisch-niederländischen Konkurrenzunternehmens vor. Schließlich vertritt er die Überzeugung, daß ein vernünftiger und dauerhafter Ausgleich zwischen den Kriegsparteien gut vorbereitet werden und der hannoversche Landesfürst dabei als herausragender Vermittler zwischen Wien und Versailles tätig werden sollte. Die Schriften zur Kirchenpolitik belegen Leibniz' Beschäftigung mit dem Antitrinitarismus seiner Zeit und enthalten Zeugnisse seiner fortgesetzten Bemühung um einen Ausgleich mit der römisch-katholischen Kirche. Im Mittelpunkt der militärischen Schriften steht Leibniz' 1694 anonym in Französisch und Deutsch veröffentlichtes und bisher zumeist Richelieu zugeschriebenes Buch Fas est et ab hoste doceri. Erstmals enthalten die Politischen Schriften eine Reihe von Entwürfen und systematischen Erwägungen zur Ordnung wissenschaftlicher Bibliotheken zur Sicherung des gesamten Wissens der Menschheit. Diese Dokumente reflektieren und ergänzen Leibniz' Vorstellungen einer scientia generalis oder universalis. Die Bibliotheken sollten als eine unverzichtbare Grundlage vernünftiger Politik zum allgemeinen Besten aller Menschen dienen.
Der in zwei Teilen herausgegebene Regesten-Band 6 erschließt die 677 überlieferten Protokolle der Sitzungen des Staatsministeriums von 1867 bis 1878 - einer Wendeepoche, die im Bewusstsein nicht nur der Deutschen tiefe Spuren hinterlassen hat. Im Zentrum stehen die Prozesse der inneren Nationsbildung. Dazu gehörten vor allem die Integration neuer Landesteile in den preußischen Staat und die Rechtsvereinheitlichung bis hin zur Einführung der Mark als neuer Währung. Weiterhin ging es auch um die politisch-soziale Ausgrenzung großer Gruppen wie der Katholiken im „Kulturkampf“ und der Sozialdemokraten mit Beginn des „Sozialistengesetzes“. Bismarcks markanter Politikstil wird ebenso deutlich wie die Rolle des Monarchen in der Phase der Reichsgründung. Die Bandbreite und Ambivalenz der neueren preußisch-deutschen Geschichte wird prägnant anhand dieser Quellengattung gespiegelt. Weiterführende Hinweise auf Archivüberlieferungen und zeitgenössische Quellen zu den in den Protokollen erwähnten Sachthemen ergänzen die vorliegende Regesten-Edition. Darüber hinaus werden die Protokolle durch ein detailliertes Sach- und Personenregister erschlossen.
Der in zwei Teilen herausgegebene Regesten-Band 6 erschließt die 677 überlieferten Protokolle der Sitzungen des Staatsministeriums von 1867 bis 1878 - einer Wendeepoche, die im Bewusstsein nicht nur der Deutschen tiefe Spuren hinterlassen hat. Im Zentrum stehen die Prozesse der inneren Nationsbildung. Dazu gehörten vor allem die Integration neuer Landesteile in den preußischen Staat und die Rechtsvereinheitlichung bis hin zur Einführung der Mark als neuer Währung. Weiterhin ging es auch um die politisch-soziale Ausgrenzung großer Gruppen wie der Katholiken im „Kulturkampf“ und der Sozialdemokraten mit Beginn des „Sozialistengesetzes“. Bismarcks markanter Politikstil wird ebenso deutlich wie die Rolle des Monarchen in der Phase der Reichsgründung. Die Bandbreite und Ambivalenz der neueren preußisch-deutschen Geschichte wird prägnant anhand dieser Quellengattung gespiegelt. Weiterführende Hinweise auf Archivüberlieferungen und zeitgenössische Quellen zu den in den Protokollen erwähnten Sachthemen ergänzen die vorliegende Regesten-Edition. Darüber hinaus werden die Protokolle durch ein detailliertes Sach- und Personenregister erschlossen.
Die Gesundheitsreform ist in aller Munde. Die Parteien streiten sich, die Verbände wollen ihre Besitztümer erhalten und das Volk ist betroffen und klagt. Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW) hat in einer interdisziplinären Arbeitsgruppe "Gesundheitsstandards" seit dem Jahr 2000 eine fundamentale Studie erarbeitet, die jetzt als Buch mit dem Titel "Gesundheit nach Maß?" vorliegt.
Der Gentechnologiebericht ist eine breit angelegte Studie zum Stand der Gentechnologie in Deutschland. Die Darstellungen und Bewertungen erfolgen sowohl unter wirtschaftlichen, wissenschaftlichen und politischen als auch unter ökologischen, ethischen und sozialen Gesichtspunkten. Die Autoren von der AG Gentechnologiebericht der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften konzentrieren sich auf vier Fallbeispiele aus der Gentechnologie-Debatte: die Genomforschung, die Grüne Gentechnologie, die molekulargenetische Diagnostik und die Biotech-Start-ups. Der Stand der Genomforschung zeigt, daß die gentechnologische Grundlagenforschung in Deutschland weitgehend etabliert und akzeptiert ist. Da auf Grund der rasanten Entwicklung die Grenzen zwischen Anwendungs- und Grundlagenforschung verwischen, ist ein erhöhtes Maß an gesellschaftlicher Reflexion erforderlich. Die Arbeitsgruppe befürwortet daher „eine stärkere Vermittlung ethischer und sozialer Dimensionen der Genomforschung nach dem Vorbild der in England gegründeten Centre for Genomics in Society, die die gesellschaftlichen Auswirkungen der Gentechnologie untersuchen“. Kein anderer Aspekt der Gentechnologie ist hierzulande so umstritten wie die Grüne Gentechnologie, die Züchtung und der Anbau von gentechnisch veränderten Pflanzen. Gegenwärtig bauen andere Industrieländer, aber auch Schwellenländer wie China, ihre Forschungskapazitäten in diesem Bereich erheblich aus. Die Arbeitsgruppe kritisiert hier die zwiespältige Politik der Bundesregierung: „Während das Forschungsministerium die grüne Gentechnologie fördert, wird sie vom Verbraucherschutzministerium zugleich behindert“. Die gentechnische Diagnostik ist ein wichtiges Anwendungsfeld der Gentechnologie in der Medizin und kann sich auf gesellschaftliche Akzeptanz berufen. Da sie sich in atemberaubendem Tempo entwickelt, empfiehlt die Arbeitsgruppe, „möglichst schnell einen konsistenten Rechtsrahmen zu schaffen, der die informationelle Selbstbestimmung der Patienten sowie eine professionelle Beratung garantiert“. Der Gentechnologiebericht belegt, daß sich die Biotech-Start-ups trotz Wirtschaftskrise zuletzt konsolidiert haben. Nach Einschätzung der Arbeitsgruppe hängt ihre weitere Zukunft auch wesentlich davon ab, „daß das Management junger Start-up Unternehmen verbessert wird, beispielsweise durch einen intensiven Austausch zwischen Industrie, Kapitalgebern und Entrepreneurs“.
Dieser Band geht auf eine Konferenz zurück, die die Arbeitsstelle Altägyptisches Wörterbuch an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften im Februar 2001 im Schloss Blankensee bei Berlin durchgeführt hat. Gegenstand der Tagung und damit der Publikation sind die Texte und die Sprache des ägyptischen Alten Reiches, die Verschränkung der Textzeugnisse mit archäologischen Kontexten sowie ihre Einbindung in ikonographische und epigraphische Zusammenhänge.
Neue und aufsehenerregende Erkenntnisse auf dem Gebiet der Stammzellforschung haben dazu geführt, dass Ergebnisse der Grundlagenforschung in diesem Forschungszweig weit über die Grenzen der Fachdisziplin in der Gesellschaft wahrgenommen werden. Das Supplement Stammzellforschung und Zelltherapie ergänzt den medizinischen Teil des Gentechnologieberichts. Im Zentrum steht eine umfassende Darstellung des Wissens und der Technik, ergänzt von Expertisen zu den rechtlichen Rahmenbedingungen und zu den ethischen Konflikten sowie Indikatoren, die das Thema aufschlüsseln und bewerten helfen. Mit seinem interdisziplinären Ansatz präsentiert das Supplement zum Gentechnologiebericht ein Monitoring zum Stand der Stammzellforschung und Zelltherapie und will zugleich zu einer Moderation der öffentlichen Diskussion beitragen.
Die öffentliche Debatte in Deutschland um den Einsatz der Gentechnologie bei Pflanzen hält unverändert an. Gleichzeitig sind die weltweiten Anbauflächen gentechnisch veränderter Pflanzen in den letzten Jahren kontinuierlich angestiegen. Verpasst Deutschland den Anschluss? Oder ersetzen andere technologische Entwicklungen die Gentechnologie? Vorgestellt werden aktuelle wissenschaftliche Entwicklungen, die sich hinter Schlagworten wie „Smart Breeding“, „cis-gene Pflanzen“ und „Biomasseproduktion“ verbergen. Zugleich werden die ökonomischen Potenziale der grünen Gentechnologie diskutiert und die neuesten Daten über die Entwicklung in Deutschland präsentiert. Das Supplement zur grünen Gentechnologie aktualisiert und ergänzt das Kapitel zur Pflanzenzüchtung im Gentechnologiebericht der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Mit seinem komplexen Monitoring will der Bericht über aktuelle Fragen informieren und zu einer Moderation der öffentlichen Debatte beitragen.
Psychology's territories - historical and contemporary perspective from different disciplines
(2007)
What determines the territories of psychology? How have the boundaries of psychological research and practice been developed in history, and how might or should they be changed nowadays? This volume presents new approaches to these questions, resulting from a three-year collaboration among internationally known psychologists, neuroscientists, social scientists and historians and philosophers of science from Germany and the United States under the auspices of the Berlin-Brandenburg Academy of Sciences and Humanities. The authors reflect critically on traditional and current views of psychology on the basis of focused historical and contemporary case studies of three broad topic areas: How have psychological concepts been used in disciplines such as psychology, philosophy, or neuroscience, as well as in daily life? Has the use of instruments in psychological research expanded or restricted the discipline’s reach? And how have applications of psychological thinking and research worked in practical contexts? The volume thus presents essays that investigate the separations as well as the interactions between psychology and its neighboring disciplines and, moreover, essays that try to overcome disciplinary distinctions in exemplary ways. The contributions aim to make historical and philosophical studies of psychology relevant to contemporary concerns, and to show how psychology can profit from better interdisciplinary cooperation, thus improving mutual understanding between different scientific cultures.
Wissenschaftlich-technische Innovationen, eine Vielzahl von etablierten beziehungsweise neuen Anwendungen sowie die politischen Bemühungen um eine spezifische Gesetzgebung belegen die Aktualität des Themas Gendiagnostik in Deutschland. Vor diesem Hintergrund informiert das vorliegende Supplement über neueste technische Entwicklungen, es liefert einen Überblick über die aktuellen rechtlichen Rahmenbedingungen und diskutiert einzelne Anwendungsfelder molekulargenetischer Diagnostik. Außerdem erörtert es Fragen nach dem Status und der Regulierung von genetischer Information und präsentiert ausgewählte Daten zu den aktuellen Entwicklungen in Deutschland.
Die Debatte zum Thema „Risiko“ wurde auf der wissenschaftlichen Sitzung der Versammlung im Dezember 2006 begonnen und im Juni 2007 fortgesetzt und abgeschlossen. Ortwin Renn hatte die jeweils zweistündigen Sitzungen inhaltlich vorbereitet und moderiert. In der Dezembersitzung trugen neun Mitglieder aller Klassen Kurzreferate vor, die anschließend nur knapp diskutiert werden konnten. Zur Junisitzung lag allen Akademiemitgliedern die schriftliche Fassung des Mitschnitts vor; zwei weitere Impulsreferate ergänzten den Themenkomplex, der abschließend ausführlich diskutiert wurde.
Im Rahmen der Akademischen Streitgespräche wurde in der Wissenschaftlichen Sitzung der Versammlung am 9. Dezember 2005 eine interdisziplinäre Debatte zum Begriff Kausalität aufgenommen. In der zweieinhalbstündigen Sitzung hielten Mitglieder aller Klassen Kurzvorträge zum Thema. Die abschließende zweistündige Diskussion wurde in der Sitzung am 5. Mai 2006 geführt.
Die editio princeps des Traktats Vom Mysterium der Buchstaben (Mitte 6. Jh.) eröffnet den Zugang zu einem einzigartigen Dokument frühbyzantinischen monastischen Schrifttums. Aufbauend auf und gleichzeitig in Abgrenzung von jüdischen Traditionen zu den hebräischen Buchstaben, entwickelt der Autor eine christliche Interpretation des griechischen Alphabets – vom Alpha bis zum Omega. Um das Werk kulturgeschichtlich zu verorten, werden einführend verschiedene Spielarten jüdischer und christlicher Buchstabensymbolik dargestellt. Der kritische Text selbst wird durch Übersetzung und Anmerkungen erschlossen.
Gentherapeutische Forschung in Deutschland ist international konkurrenzfähig. Weitgehend unbeachtet von der Öffentlichkeit haben sich hier neue klinische Entwicklungen ergeben, die Gegenstand der vorliegenden Studie sind: Die Autoren präsentieren eine umfassende Darstellung des heutigen Standes der Forschung und des Potenzials gentherapeutischer Anwendungen in Deutschland. Im Mittelpunkt steht die somatische Gentherapie; gleichwohl werden Fragen nach gentechnischen Eingriffen in die menschliche Keimbahn vor allem im Zusammenhang rechtlicher und forschungsethischer Fragen thematisiert. Der Band liefert eine interdisziplinäre Bestandsaufnahme unter Einbeziehung naturwissenschaftlicher und medizinischer Fakten sowie der juristischen Rahmenbedingungen; außerdem werden die Grenzziehung zwischen Therapie und Enhancement sowie die öffentliche Wahrnehmung erörtert. Mit dem vorliegenden Buch erweitert sich das Themenspektrum des ersten deutschen Gentechnologieberichts der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften um diese medizinische Option. Das Monitoring-Vorhaben für gentechnologische Entwicklungen in Deutschland wird damit konsequent fortgesetzt.
Das Buch präsentiert ausgesuchte Ergebnisse aus den zwölf (Teil)Projekten der Förderinitiative "Wissen für Entscheidungsprozesse". Ferner wird im Vorwort die Förderinitiative vorgestellt, und in der Einleitung der größere theoretische und methodische Rahmen des Forschungsvorhabens umrissen. Im Zentrum stehen Fragen der Wissensproduktion und des Wissenstransfers. Hierzu wird (1.) an ausgesuchten Beispielen die Bedeutung der wissenschaftlichen Methoden für den Erkenntnisprozess thematisiert, (2.) die Frage nach den Grenzen wissenschaftlichen Wissens gestellt, (3.) die Möglichkeiten der Wissenskommunikation für die Politikberatung erörtert und (4.) die Bedeutung ethischer Fragen für die politisch-gesellschaftliche Beurteilung wissenschaftlicher Forschung angesprochen.
Wissen - Beraten - Entscheiden : Form und Funktion wissenschaftlicher Politikberatung in Deutschland
(2008)
Ohne den Rat wissenschaftlicher Experten ist das Regieren nicht mehr denkbar. Dem fast schon routinemäßigen Rückgriff auf Berater entspricht aber nicht unbedingt ein nachhaltiger Rationalitätsgewinn der Politik. Die detaillierte Betrachtung der in unterschiedlich verfassten Gremien organisierten Politikberatung in Deutschland offenbart die vielfältigen Probleme im Verhältnis von Wissenschaft und Politik. Der Enttäuschung der Politiker, keine eindeutigen und sicheren Ratschläge zu erhalten, steht die Enttäuschung der Wissenschaftler gegenüber, dass ihr Rat häufig nicht beachtet oder für politische Interessen umgedeutet wird. Diese und ähnliche Erwartungen werfen die Frage nach geeigneten Organisationsformen der Beratung auf, die der doppelten Anforderung der Zustimmungsfähigkeit und der Sachangemessenheit des Rats gerecht werden. Die Studie gibt einen detaillierten Überblick über die in Gremien organisierte Politikberatung in Deutschland. Sie ist im Kontext einer interdisziplinären Arbeitsgruppe der Berlin Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) entstanden und bildet die Grundlage für die ›Leitlinien guter Politikberatung‹ der BBAW.
Visuelle Modelle
(2008)
Modelle sind unverzichtbare Werkzeuge unseres Denkens, Erkennens und Handelns. Als Bildkörper des Wissens steuern visuelle Modelle unsere Orientierung in der Welt. Sie geben Dingen, die selbst flüchtig, komplex oder unbestimmt sind, eine manifeste Gestalt. Doch entfalten Modelle aufgrund ihrer konkreten Eigenschaften eine nur schwer zu bändigende visuelle Kraft. Ihre Anschaulichkeit besitzt ein Eigenleben: Modelle legen bestimmte Interpretationen nahe und schließen andere aus. An Modelle muss daher stets die Frage nach Gewinn und Verlust für unsere Wahrnehmung und Erfahrung gestellt werden. Die Interpretation von Modellen ist immer auch eine Interpretation unserer eigenen Wahrnehmung. Daher sind visuelle Modelle stets zugleich Modelle der Visualität.
Recht verstehen : wie Laien, Juristen und Versicherungsagenten die "Riester-Rente" interpretieren
(2008)
In Deutschland wie in vielen anderen Ländern gilt das „Transparenzgebot“ – Verträge mit Verbrauchern müssen so formuliert sein, dass sie für jedermann klar und verständlich sind. Trifft das beispielsweise für den folgenden Satz aus den Allgemeinen Versicherungsbedingungen der Riester-Rente zu? „Der Abzug beträgt 0,2 Prozent der Differenz zwischen dem zum vereinbarten Rentenbeginn vorhandenen Deckungskapital und dem zum Zeitpunkt der Beitragsfreistellung vorhandenen Deckungskapital.“ Die Antwort ist „Nein“. Das ist eines von vielen Ergebnissen einer Studie, in der – erstmals in Deutschland – exemplarisch untersucht wurde, wie verständlich die „Sprache des Rechts“ denn tatsächlich für die davon Betroffenen ist. Durchgeführt wurde sie von einer interdisziplinären Arbeitsgruppe der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Die Untersuchung zeigt, dass nicht nur Laien, sondern auch Juristen und Versicherungsvertreter erhebliche Schwierigkeiten mit ganz alltäglichen Rechtstexten haben können.
Sämtliche Schriften und Briefe - Vierte Reihe: Politische Schriften; Sechster Band: 1695-1697
(2008)
Der Begriff des Politischen wurde von den Herausgebern der historisch-kritischen Akademieausgabe für diese Reihe der Edition weit gefasst, er umschließt neben Werken, Abhandlungen und Aufzeichnungen, in denen sich Leibniz zu Fragen und Ereignissen des Staatslebens seiner Zeit äußert, alle Arbeiten zur Förderung der wirtschaftlichen und geistigen Kultur, soweit die Mitwirkung des Staates vorausgesetzt wird oder doch der praktische Zweck und nicht die wissenschaftliche Erörterung im Vordergrund steht. Je weiter die Edition voranschreitet, um so deutlicher tritt in einer Reihe von "politischen" Themen, d. h. von Erörterungen über das Wohl der res publica, ein unlöslicher Zusammenhang zwischen wissenschaftlicher Erörterung und praktischen Zwecken zutage, dienen doch beide dem bonum commune, dem allgemeinen Besten, und verfehlen es beide, wenn sie sich voneinander lösen. Der jetzt vorgelegte Band enthält Texte zum Rechts- und Staatswesen, zur dynastischen Politik des Hauses Braunschweig-Lüneburg und zur Neunten Kur. Leibniz schreibt über das Postrecht des Kaisers und allgemein zum Postwesen, setzt sich mit den historischen und rechtsphilosophischen Schriften von Pufendorf ebenso auseinander wie mit den Schriften von Thomasius. Anlässlich der Königswahl 1697 befasst er sich ausführlich mit Polen. Daneben tritt Russland im Zeitraum dieses Bandes neu in das Blickfeld des politischen Autors Leibniz, u. a. mit einer Denkschrift für Zar Peter I. über die Förderung der Wissenschaften und Künste in Russland. Die berühmten "Novissima Sinica", der Bericht über das Neueste aus China von 1697, mit den Anlagen der Originalberichte und Dokumentationen gehören ebenso zum Fundus dieses Bandes wie Texte zur Gesundheitspolitik und einige Gedichte von Leibniz.
Leitlinien Politikberatung
(2008)
Die „Leitlinien Politikberatung“ der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften enthalten Empfehlungen für die Gestaltung guter wissenschaftlicher Politikberatung. Grundlage für die Empfehlungen ist die detaillierte Analyse der verschiedenen Organisationstypen der Politikberatung in Deutschland durch die Arbeitsgruppe „Wissenschaftliche Politikberatung in der Demokratie“. Ziel war es, Empfehlungen zur Verbesserung der bestehenden Beratungsstrukturen zu formulieren. Die Leitlinien thematisieren die Unabhängigkeit der Beratung, normative Grundlagen und Mandat, die Auswahl und Stellung der beratenden Wissenschaftler, die Arbeitsweise beratender Gremien und den Umgang mit den Ergebnissen der Politikberatung.