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Vom 9. bis zum 11. Juni fand zum fünften mal das Junge Forum für Bildwissenschaften der interdisziplinären Arbeitsgruppe »Bildkulturen« an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften statt. Die Tagung, zu der 14 NachwuchswissenschaftlerInnen beitrugen, stellte die Frage nach der Neubestimmung einer Bildwissenschaft unter den Bedingungen von Globalisierung und eines massenhaften Bildtransfers zwischen unterschiedlichen Bildkulturen. Dabei sollten Erscheinungsformen und -logiken des Austauschs von Bildern versammelt werden, um diese vor dem Hintergrund ihrer heterogenen Kulturalität und im Lichte neuer kulturwissenschaftlicher Begrifflichkeiten wie »Intervisualität« und »imagescapes« in ihrer Bedeutung zu diskutieren. Zuletzt wurde die Frage nach der Notwendigkeit neuer Bildtheorien, Terminologien und Methoden für die Analyse von Bildern und der sie hervorbringenden und tragenden Kulturen gestellt. Dieser Bericht gibt einen zusammenfassenden Überblick über die Vorträge und Diskussionen der Tagung.
Im Vordergrund dieser Untersuchung, die Alexander von Humboldts "Vues des Cordillères et Monumens des peuples indigènes de l'Amérique (1810 - 1813)" im Kontext des gesamten Humboldtschen Oeuvre zu verstehen sucht, steht die Frage, inwieweit sich in diesen »Ansichten der Kultur« nicht nur ein neuer und folgenreicher Amerika-Diskurs, sondern darüber hinaus die Umrisse einer neuen Ordnung der Weltkulturen abzeichnen. Das ästhetisch sicherlich radikalste Buch Alexander von Humboldts wird als "musée imaginaire" der Weltkulturen verstanden und aus transregionaler Perspektive in seiner räumlichen, zeitlichen, sozialen, literarischen, friktionalen, genrebezogenen und spezifisch kulturellen Dimension untersucht. Dabei erweisen sich die "Vues" als transmediales Kaleidoskop eines fraktalen Entwurfs der Kulturen der Welt in der zweiten Phase beschleunigter Globalisierung.
Die Frage, ob die Landwirtschaft in einer Region Globalisierungseffekten ausgesetzt ist, ist von den Eigenschaften vieler Transaktionen im Agrarsektor her gesehen naheliegend. Landwirtschaftliche und gärtnerische Produkte sind weitgehend Massengüter, die sich profitabel über große Distanzen handeln lassen. Auch landwirtschaftliche Produktionsfaktoren – soweit sie nicht zu den standortgebundenen natürlichen Ressourcen wie Wasser und Boden gehören – sind international mobil, wie der Landmaschinenhandel und auch die starken Migrationsströme landwirtschaftlicher Arbeitskräfte belegen. Ereignisse mit globalen Auswirkungen auf die Nahrungsmittel- und Energiebereitstellung wie Trockenheit, Missernten, Naturkatastrophen, Energieverknappung, Wirtschaftskrisen, (Bürger-)Kriege und anthropogene Ressourcendegradierung können daher die Bedingungen der Agrarproduktion lokal und regional mehr oder weniger stark beeinträchtigen und bilden u.a. eine Quelle der Unsicherheit für die regionale Landwirtschaft. Da gerade der Umgang mit Unsicherheit eine der größten Herausforderungen unternehmerischer Tätigkeit ist, ist der Wunsch nach Abschottung von Globalisierungseffekten erklärbar. Hieraus ergeben sich zwei Leitfragen für diesen Beitrag (siehe auch Hagedorn 2011): 1. Ist die Landwirtschaft in Brandenburg tatsächlich nennenswerten und konkreten Globalisierungseffekten ausgesetzt? Dies soll anhand von wirtschaftlich relevanten Beispielen erkundet werden. 2. Kann sich die brandenburgische Landwirtschaft in einem größeren Maße der Globalisierung entziehen? Gemeint sind damit Optionen, die über globalisierungsgeschützte Nischen hinausgehen.
Am Beispiel transkontinentaler Migrationen und transkultureller Verflechtungen wird deutlich, dass das europäische Mittelalter weder ein europäisches Phänomen sui generis noch eine Zeit "getrennter Kulturen" war. Als ein Höhepunkt intensiver Wirkungszusammenhänge, die bereits vor der europäischen Expansion Anzeichen einer frühmodernen Globalisierung tragen, stellt es statt dessen ein eurasisches Phänomen dar.