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Über die Umwälzungsprozesse der deutschen Wissenschaftslandschaft nach der Vereinigung ist viel geschrieben worden – nur selten aber aus der direkten Wahrnehmung von Beteiligten, die das raue Alltagsgeschäft vor Ort selbst erlebt und mitgestaltet haben. Der Autor (Physiker, Hochschullehrer) präsentiert dies in seinem neuen Buch anhand der Beispiele: Abwicklung der DDR-Akademie der Wissenschaften, Aufbau des Wissenschafts- und Wirtschaftsstandorts Berlin-Adlershof, Gründung der Leibniz-Gemeinschaft und mit einem kurzen Erfahrungsbericht aus der Berliner Landespolitik.
Early-career funding in German-African academic cooperation: achievements, challenges, perspectives
(2024)
This paper analyses experiences, challenges and potentials in German-African academic cooperation in the field of early-career funding considering the humanities and social sciences as well as natural sciences and medicine. It is based on a comprehensive overview of existing German funding formats and an exemplary survey of the experiences of African cooperation partners with these programmes. The authors propose the establishment of an interface between academic research, the practice of science funding, and African researchers. According to the authors, such a contact and information point would contribute to the improvement of German-African science cooperation and be an important element of Germany’s scientific diplomacy in the long term. This paper is the English translation of Denkanstoß 13 (2023): Early-Career-Förderung in der deutsch-afrikanischen Wissenschaftskooperation. Leistungen, Herausforderungen, Perspektiven. Berlin.
Die Beziehung moderner Naturwissenschaft zu aufgeklärten, liberalen Formen religiöser Ideen ist Thema dieses Buches. Die Erklärungen der Wissenschaft führen erstaunlich weit, und doch gibt es für sie prinzipielle, erkenntnistheoretisch robuste Grenzen, auch in Bezug auf die Evolution des Menschen, die Fähigkeiten seines Gehirns, und die Rätsel des menschlichen Bewusstseins. Dies ist ja nicht nur Gegenstand, sondern schon Voraussetzung des wissenschaftlichen Denkens. Im Mittelalter hat Meister Eckhart den Urgrund menschlichen Bewusstseins als göttlich angesehen. Unter den modernen Naturwissenschaftlern betonte besonders Wolfgang Pauli die psychischen Voraussetzungen wissenschaftlicher Entdeckungen. Eine systematische Analyse zeigt Aspekte moderner Biologie, die verschiedene, sowohl agnostische wie auch pro-religiöse Deutungen ermöglichen. Auf der philosophischen, kulturellen und religiösen Ebene bleibt für uns die Welt mehrdeutig; wir dürfen und können wählen. Nach Ansicht des Autors sprechen dabei Weisheit und Lebenskunst für eine pro-religiöse Einstellung, für „metaphysischen Optimismus“; verbindlich kann und soll dies aber nicht sein.
Die moderne Naturwissenschaft hat auch ihre prinzipiellen, intrinsischen Grenzen zum Thema gemacht; auf der „metatheoretischen“, nämlich der philosophischen und kulturellen Ebene erweist sie sich als offen für verschiedene, wissenschaftlich und logisch konsistente Deutungen – sowohl religiöse als auch agnostische. Die Wahl ist nicht nur eine Frage des Wissens, sondern der Weisheit und der Lebenskunst, und die wiederum spricht für anthropologischen und metaphysischen Optimismus. Diese Zusammenfassung des letzten der hier wiedergegeben Texte kann auch über der ganzen Reihe stehen. Die Arbeiten entstanden von 1985 bis 2014, und sie betreffen und betonen recht verschiedene Aspekte, wenn sich auch eine gewisse Redundanz nicht vermeiden lässt. Es geht um ein religionsfreundliches Selbst- und Weltverständnis, das die Reichweite der menschlichen Vernunft ebenso wie deren intrinsische Grenzen achtet.
In dem Buch werden vielfältige und unterschiedliche Vorstellungen über den Nutzen und die Ausgestaltung wissenschaftlicher Politikberatung präsentiert. Sie geben zum einen die seit langem geführte akademische Diskussion zu diesem Thema wieder und zum anderen die konkreten Erfahrungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die in der Politikberatung tätig sind. Mit Beiträgen u. a. von Ortwin Renn, Naomi Oreskes, Roger A. Pielke Jr., Ottmar Edenhofer u. Martin Kowarsch, Peter Weingart u. a.
Vorwort
(2015)
In dem Buch werden vielfältige und unterschiedliche Vorstellungen über den Nutzen und die Ausgestaltung wissenschaftlicher Politikberatung präsentiert. Sie geben zum einen die seit langem geführte akademische Diskussion zu diesem Thema wieder und zum anderen die konkreten Erfahrungen von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die in der Politikberatung tätig sind. Mit Beiträgen u. a. von Ortwin Renn, Naomi Oreskes, Roger A. Pielke Jr., Ottmar Edenhofer u. Martin Kowarsch, Peter Weingart u. a.
Die moderne Naturwissenschaft hat auch ihre prinzipiellen, intrinsischen Grenzen zum Thema gemacht; auf der „metatheoretischen“, nämlich der philosophischen und kulturellen Ebene erweist sie sich als offen für unterschiedliche, wissenschaftlich und logisch konsistente Deutungen - sowohl religiöse als auch agnostische. Die Wahl ist nicht nur eine Frage des Wissens, sondern der Weisheit und der Lebenskunst, und die wiederum spricht für anthropologischen und metaphysischen Optimismus. In diesem Essay geht es dabei um ein religionsfreundliches Selbst- und Weltverständnis, das die Reichweite der menschlichen Vernunft ebenso wie deren intrinsische Grenzen achtet. Es ergänzt und erweitert die Thematik der Schrift „Wissenschaft, Religion und die deutungsoffenen Grundfragen der Biologie“ (2009), (http://www.mpiwg-berlin.mpg.de/Preprints/P388.PDF). Es konzentriert sich nicht nur auf Biologie, es berührt auch den Vergleich immanenter und transzendenter Auffassungen im Allgemeinen und verweist auf einige zentrale theologische Aspekte, was die gegenwärtige Situation und das Verständnis des Christentums angeht. Es steht in Zusammenhang mit Schriften des Autors, die im BBAW edoc Server online verfügbar sind und in denen auch Literaturhinweise zur Thematik zu finden sind. Dazu gehören eine Monographie über Eriugena, al-Kindi, Nikolaus von Kues; Artikel zur Arbeitsgruppe „Humanprojekt“ der BBAW über „Bewusstsein – Reichweite und Grenzen naturwissenschaftlicher Erklärung“ und zum Band „Was ist der Mensch?“; sowie Beiträge zur Arbeitsgruppe „Gemeinsinn und Gemeinwohl“ und zum Thema der „Debatte 1“ der BBAW „Freiheit des menschlichen Willens“.
The introductory personal remarks refer to my motivations for choosing research projects, and for moving from physics to molecular biology and then to development, with Hydra as a model system. Historically, Trembley’s discovery of Hydra regeneration in 1744 was the begin¬ning of developmental biology as we understand it, with passionate debates about preformation versus de novo generation, mechanisms versus organisms. In fact, seemingly conflicting bottom-up and top-down concepts are both required in combination to understand development. In modern terms, this means analysing the molecules involved, as well as searching for physical principles underlying development within systems of molecules, cells and tissues. During the last decade, molecular biology has provided surprising and impressive evidence that the same types of mol¬ecules and molecular systems are involved in pattern formation in a wide range of organisms, including coelenterates like Hydra, and thus appear to have been “invented” early in evolution. Likewise, the features of certain systems, especially those of developmental regulation, are found in many different organisms. This includes the generation of spatial structures by the interplay of self-enhancing activation and “lateral” inhibitory effects of wider range, which is a main topic of my essay. Hydra regeneration is a particularly clear model for the formation of defined patterns within initially near-uniform tissues. In conclusion, this essay emphasizes the analysis of development in terms of physical laws, including the application of mathematics, and insists that Hydra was, and will continue to be, a rewarding model for understanding general features of embryogenesis and regeneration.