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Das Wörterbuch der ägyptischen Sprache (belegt vom 3. JT. v. Chr. bis 3. JH. n. Chr.), das von 1926-1931 publiziert wurde, baut auf einem großen Belegarchiv mit über 1,2 Millionen Belegzetteln auf. Nur ein kleiner Bruchteil der Belegstellen konnte zwischen 1935 und 1953 publiziert werden. Mit dem Aufbau eines neuen und nunmehr elektronischen Textcorpus kann in dem lexikographischen Nachfolgeprojekt an der BBAW diesem Ansatz folgend ein nun ebenfalls elektronisches und vollständig corpusbasiertes Lexikon geschaffen werden. In dem Corpus sind neben den facettenreichen Gebrauchsweisen von Wörtern auch semantische und lexikalische Strukturen des Wortschatzes neu recherchier- und analysierbar. Die Polysemie von einzelnen Lemmata kann durch selektive Belegszuweisungen aus den vollständig erfassten Quellentexten nachvollziehbar gemacht werden. Daneben können Kollokationsanalysen und andere lexikalisch-statistische Verfahren im Gesamtcorpus das komplexe Zusammenspiel von Wort- und Textstrukturen verdeutlichen. Durch die Publikationsplattform „Thesaurus Linguae Aegyptiae“ stehen das elektronische Wörterbuch und das Corpus der ägyptischen Texte im Internet für komplexe Abfragen zur Verfügung (http://www.bba.de/tla/).
Einführung Textkritik
(2017)
Der Beitrag geht von einer kritischen Bestandaufnahme digitalisierter Lexikografie der Gegenwart aus. Daran anknüpfend sollen pointierte Thesen bzw. Ideen formuliert werden, die auf Erkenntnisse über das Netzwerk europäischer Nachschlagewerke vergangener Jahrhunderte zurückgreifen. Die Thesen werden in zwei Richtungen entfaltet: In eine europäisch-globale Perspektive und in die Perspektive des Wunsches, Nutzerfreundlichkeit und wissenschaftliche Qualität mit einander zu verbinden.
Da einerseits die informelle Partizipation an der Kultur des Internet durch Digital Natives nicht unmittelbar auf das Erlernen komplexer wissenschaftlicher Informations- und Medienkompetenz übertragbar ist, andererseits im geschichtswissenschaftlichen akademischen Unterricht die Komplexität digitaler und/oder virtueller geschichtswissenschaftlicher Ressourcen kaum zu vermitteln ist, müssen Bibliotheken gemeinsam mit den Fachbereichen effiziente Strategien entwerfen, Studierenden geschichtswissenschaftliche Informationskompetenz nachhaltig zu vermitteln, die ein erfolgreiches Studium ermöglichen. Hierfür bietet das Modell der Teaching Library ein flexibel zu handhabendes Instrument. Die traditionelle produktorientierte "Datenbankschulung" wird ersetzt durch den kompetenzorientierten Umgang mit Fachressourcen im geschichtswissenschaftlichen Arbeitsprozess. Zu den traditionellen geschichtswissenschaftlichen Fachbibliographien treten immer komplexere Quellendatenbanken, die schon heute eine ganz neue Qualität quellenbasierten historischen Arbeitens ermöglichen. In diesem Sinne wird die geschichtswissenschaftliche Fachbibliographie der Zukunft im Verständnis eines erweiterten Bibliographiebegriffs eine Scharnierfunktion zwischen unterschiedlichen Quellendatenbanken, Virtuellen Fachbibliotheken, Virtuellen Forschungsumgebungen und Kulturportalen einnehmen.
Im Jahr 2021 lädt die Initiative "Forschungsdatenmanagement" alle Mitarbeitenden der BBAW zu einer Veranstaltungsreihe mit dem Titel "Forschungsdatenmanagement kompakt" ein.
Die Präsentationsfolien der ersten Online-Veranstaltung am 11.02.2021 führen in die Grundlagen und Grundbegriffe des Forschungsdatenmanagements ein und stellen die Ziele der Initiative vor.
Folien zum Kurzvortrag "Gender & Data in correspSearch", der im Rahmen eines Workshops zu Gender & Data am 23.03.2023 an der BBAW gehalten wurden. Der Kurzvortrag gibt einen Überblick darüber, wieviel Briefe von/an Frauen in correspSearch vorhanden sind und wie der Webservice mit Hilfe der Gemeinsamen Normdatei Briefe nach Geschlecht durchsuchbar macht - und mit welchen Limitationen.
Das Großwörterbuch des Ungarischen (GWU) ist grundsätzlich ein Bedeutungswörterbuch, das auch eine historische Dimension hat. Einerseits sind im Wörterbuch auch zahlreiche Stichwörter zu finden, die im Sprachgebrauch der früheren Jahrzehnte der bearbeiteten Periode (von 1772 bis zunächst 2000) wichtig gewesen sind. Andererseits kann die Bedeutungsstruktur vieler auch heute gebrauchter Wörter um Bedeutungen ergänzt werden, die nur aufgrund älterer Textstellen des Corpus erschlossen werden können. Diese Veränderungen im lexikalischen Bestand und in der Wortsemantik weisen natürlich auch auf aussersprachliche Umstände hin, aber auch auf das Verhältnis zwischen Innovation und Entlehnung als Möglichkeiten zur Erweiterung des Wortschatzes. Die lexikologische Markierung, d. h. die Bezeichnung der sprachlichen Verwendungsmöglichkeiten (Stile) und Fachbezogenheit der einzelnen Wörter (Bedeutungen) in einem historisch geprägten Bedeutungswörterbuch ist oft recht problematisch. Dem Lexikographen fehlt nämlich die persönliche Erfahrung des Sprachgebrauches einer früheren Synchronie, so ist er gezwungen, mit einer „zusätzlichen, erweiterten“ Kompetenz diese wichtigen Züge der behandelten Lexeme zu beschreiben. Anführungen zu unterschiedlichen grammatischen Merkmalen der Stichwörter können einem Wörterbuch nicht fehlen. Die Art und der Umfang dieser Verweise können die richtige Einschätzung der Verwendungsmöglichkeiten eines Wortes auch für ältere Perioden ziemlich gut fördern. Darüber hinaus können mit Hilfe der Wörterbuchgrammatik ggf. auch Veränderungen im grammatischen System dargestellt werden.
Graphentechnologien in den Digitalen Geisteswissenschaften. Die RI als Netzwerk von Entitäten
(2017)
Folien des Vortrags „Graphentechnologien in den digitalen Geisteswissenschaften“ von Dr. Andreas Kuczera im Rahmen des DH-Kolloquiums an der BBAW am 1.12.2017. Anhand verschiedener Beispiele aus den Projekten Regesta Imperii und Nomen et Gens zeigt der Vortrag wie Graphentechnologien für geisteswissenschaftliche Fragestellungen verwendet werden könnten.