080 Allgemeine Sammelwerke, Zitatensammlungen
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Die Energiefrage stellt sich längst nicht mehr allein als ein technologisches oder ökonomisches Problem dar. Heute in angemessener Weise über das Energieproblem sprechen, bedeutet zugleich über die ethische Frage der Verantwortbarkeit der für seine Lösung eingeschlagenen Wege sprechen. Zunehmend gewinnen Überlegungen genuin ethischer Art an Gewicht und rücken ins Zentrum der Diskussion. Freilich sind mittlerweile auch hier Tendenzen zur Instrumentalisierung gerade von ethischen Aussagen unverkennbar. Diese werden meist aus ihrem Gesamtkontext herausgelöst und je nach Inhalt zur Untermauerung der jeweiligen bereits vorgefaßten Meinung herangezogen. Ethik erscheint so nicht selten entweder in der Rolle einer Bußpredigerin einer verderbten Gegenwart, als Prophetin einer heilen Zukunft oder schlicht als Verteidigerin des Status Quo. Solchem Mißbrauch gilt es zu wehren, wenn man die Rolle und die Aufgabenstellung der Ethik zu bestimmen sucht, die dieser im Diskurs über eine verantwortbare Energieversorgung der Zukunft zukommt. Eines gleich vorweg: Ethik - wie sie hier verstanden wird - ist nicht aufgeordnete Vorentscheidung. Ethik bietet vielmehr Hilfestellungen, damit jeder einzelne, aber gerade auch jede besondere Verantwortungsträgerin bzw. jeder besondere Verantwortungsträger in rechtfertigungsfähiger und damit verantwortlicher Weise ihre Entscheidungen treffen können.
Die Deckung des zukünftigen Energiebedarfs mit effizienteren, schadstoffärmeren und sicheren Energietechniken hat mittelfristig höchste Priorität. Verbrauchernahe Energiekonzepte, eingebunden in die regionale und überregionale Energieversorgungsstruktur werden wesentliche Elemente. Damit werden wichtige Beiträge zur ressourcen- und umweltschonenden Energieversorgung unter Ausnutzung lokaler - auch erneuerbarer - Energiequellen geleistet. Für die überregionale großräumige Energieversorgung ergeben sich zusätzliche Aufgaben, vom Lastausgleich größerer Mengen fluktuierender Energie bis zum Transport erneuerbarer Energie über große Entfernungen. Solare Dish-, Parabolrinnen- und Turmkraftwerke haben in sonnenreichen Ländern ein großes technisch-wirtschaftliches Einsatz- und CO2-Reduktionspotential, insbesondere im Mittelmeerraum. Die solarthermischen Stromkosten müssen jedoch noch um den Faktor 2 reduziert werden Zur Einführung solarer Energie im Kraftwerkmaßstab bietet sich die Kopplung mit effizienten und schadstoffarmen fossilen Energietechniken (z.B. GuD, solare Reformierung von Erdgas) an. Dish-Stirling-Systeme mit 10-50 kWe Einheitsleistung sind für die autarke, netzferne Energieversorgung in sonnenreichen Ländern z.T. bereits konkurrenzfähig mit Dieselgeneratoren. Dabei können hybride Dish-Systeme, z.B. mit Biomasse-Zusatzfeuerung gesicherte Leistung und hohe Arbeitsverfügbarkeit gewährleisten.
Schlußwort
(1995)
Die Energiefrage stellt sich längst nicht mehr allein als ein technologisches oder ökonomisches Problem dar. Heute in angemessener Weise über das Energieproblem sprechen, bedeutet zugleich über die ethische Frage der Verantwortbarkeit der für seine Lösung eingeschlagenen Wege sprechen. Zunehmend gewinnen Überlegungen genuin ethischer Art an Gewicht und rücken ins Zentrum der Diskussion. Freilich sind mittlerweile auch hier Tendenzen zur Instrumentalisierung gerade von ethischen Aussagen unverkennbar. Diese werden meist aus ihrem Gesamtkontext herausgelöst und je nach Inhalt zur Untermauerung der jeweiligen bereits vorgefaßten Meinung herangezogen. Ethik erscheint so nicht selten entweder in der Rolle einer Bußpredigerin einer verderbten Gegenwart, als Prophetin einer heilen Zukunft oder schlicht als Verteidigerin des Status Quo. Solchem Mißbrauch gilt es zu wehren, wenn man die Rolle und die Aufgabenstellung der Ethik zu bestimmen sucht, die dieser im Diskurs über eine verantwortbare Energieversorgung der Zukunft zukommt. Eines gleich vorweg: Ethik - wie sie hier verstanden wird - ist nicht aufgeordnete Vorentscheidung. Ethik bietet vielmehr Hilfestellungen, damit jeder einzelne, aber gerade auch jede besondere Verantwortungsträgerin bzw. jeder besondere Verantwortungsträger in rechtfertigungsfähiger und damit verantwortlicher Weise ihre Entscheidungen treffen können.
Wärmetransformation
(1995)
Die Aufwertung von Abwärme durch Wärmetransformation kann sowohl mit Hilfe von Arbeit oder Antriebswärme als auch durch Nutzung eines Teils der Abwärme selbst erfolgen. Zu diesem Zwecke steht eine Vielzahl von industriell erprobten Kreisprozessen zur Verfügung. Mechanisch angetriebene Wärmetransformationsprozesse sind auf Grund des Wirkungsgrades der Elektroenergieerzeugung der Wärmeversorgung durch Wärme-Kraft-Kopplung und durch wärmeangetriebene Transformationsprozesse, meist bereits thermodynamisch unterlegen. Das gilt besonders für den Fall, daß durch den Wärmepumpeneinsatz zusätzlich thermodynamische Verluste bei der Wärmeversorgung vermieden werden können. Trotz dieser prinzipiellen Aspekte ist die Auswahl eines geeigneten Transformationsprozesses maßgeblich von den Betriebsbedingungen der abwärmeerzeugenden Anlage und von der Wärmeverund -entsorgungssituation im Umfeld der Anlage abhängig. Besonders günstige Einsatzbedingungen liegen dann vor, wenn neben der Abwärmenutzung weitere technologische oder umwelttechnische Zielstellungen erfüllt werden können. Wie untersuchte industrielle Beispiele zeigen, ergeben sich auch bei den gegenwärtigen Energiepreisen unter günstigen technologischen Randbedingungen selbst aus ausschließlich energetischen Gründen ökonomisch sinnvolle Einsatzmöglichkeiten für Wärmetransformationsprozesse, d.h. Rückflußdauern von 1-5 Jahren.
Vor dem Hintergrund der Diskussionen um die Folgen des anthropogenen Treibhauseffekts werden im folgenden die Perspektiven einer energetischen Nutzung von Abfällen organischen Ursprungs in Deutschland als eine Möglichkeit zu deren Entsorgung analysiert. Organische Abfälle fallen dabei in der Land- und Forstwirtschaft, der Industrie und den Haushalten an (u. a. Alt- und Restholz, Stroh, Gras, Laub, Dung, Klärschlamm, organischer Müll). Zusätzlich dazu kommen nicht unter den Begriff Abfall fallende „Nebenprodukte", die zwar eine dem Abfall entsprechende Produktpalette umfassen, deren Gewinnung aber noch vom Produktionszweck umfaßt wird. Für solche organischen Abfälle und Nebenprodukte werden im folgenden die technischen Potentiale dargestellt, die Kosten analysiert und darauf aufbauend die wirtschaftlichen Potentiale diskutiert. Auch wird auf die Erschließungspotentiale im Rahmen einer Wenn-Dann-Betrachtung eingegangen.