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Am 28. August 2013 konnte Prof. Dr. Eckhard Müller-Mertens, langjähriger Leiter der Arbeitsstelle Monumenta Germaniae Historica an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, seinen 90. Geburtstag feiern. Zu seinen Ehren richtete das Mittelalterzentrum der Akademie am 14. September 2013 ein Kolloquium aus.
Vorwort / Beiträge zum Ehrenkolloquium von Eckhard Müller-Mertens anlässlich seines 90. Geburtstages
(2014)
Professor Dr. Eckhard Müller-Mertens als Hochschullehrer an der Humboldt-Universität zu Berlin
(2014)
Es werden die Begriffe Textsorte / Textgattung und Diskurstradition erläutert und ihr Nutzen für die Lexikographie diskutiert. Anhand zweier ausgewählter Beispiel werden die lexikalischen Probleme erläutert, die die eindeutige Zuweisung dieser Texte zu Textsorten erschweren. Ebenso ist die Differenzierung nach Diskurstraditionen auf Grund der in der Textlinguistik üblichen Beschreibungssysteme für verschieden Diskursvarietäten am konkreten Text nicht immer eindeutig. Beispiele für Intertextualität und Textsorteninseln werden diskutiert, und es wird für eine verfeinerte Beschreibung der Texte in elektronischer Form plädiert.
Das Corpus der Sargtexte wird in seinem Bezug auf die altägyptische Nutzung als auch auf die ägyptologische Abgrenzung betrachtet. Ihr Wortlaut ist über Jahrtausende hinweg überliefert, greift auf die älteren Pyramidentexte zurück und ist in vielfältigen auch neuen Überlieferungskontexten und auf verschiedensten Textträgern überliefert. Die Bedeutung eines Sargtextes oder auch eines Spruches der Sargtexte wird in einer Art Fadenkreuz gesehen. Jeder Spruch besitzt überlieferungsgeschichtlich Wurzeln, die unterschiedlich weit, mitunter sehr weit zurückreichen können, ein Text ist immer aber auch als Produkt der Zeit zu verstehen und somit als ein Einzelmanuskript zu behandeln, das in jeweils neuem Umfeld auftreten kann. Das muss bei der Erschließung und Bereitstellung des Textcorpus mit seinen Mehrfachbezeugungen berücksichtigt werden.
Der Thesaurus Linguae Aegyptiae ist eine lexikalische Datenbank ägyptischer Texte. Durch die Verknüpfung einer Textdatenbank mit einem lexikalischen Wort-Thesaurus innerhalb eines modernen Navigationsprogramms sind vielfältige Abfragemöglichkeiten geschaffen worden, die weit über gedruckte Formate von Texteditionen und Wörterbüchern hinausgehen, diese aber nicht ersetzen sollen und können. Der TLA ist ein völlig neuartiges Instrument der Recherche und Forschung, das in diesem Aufsatz beschrieben wird.