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Masterplan Wissenschaft 2020
(2013)
Die vier wichtigsten Bund-Länder-Programme für die Forschung (Hochschulpakt, Exzellenzinitiative, Hochschulbau, Pakt für Forschung und Innovation) enden zwischen 2013 und 2020, so dass in den nächsten Jahren wichtige politische Entscheidungen für die zukünftige Gestaltung der deutschen Forschungslandschaft gefällt werden müssen. Die Schriftenreihe Wissenschaftspolitik im Dialog bietet ein Forum für Analysen der bisherigen Instrumente der Wissenschafts- und Forschungsförderung wie auch für eine breit gefächerte offene Diskussion über die Zukunft des deutschen Wissenschaftssystems. Die Reihe wird von der interdisziplinären Arbeitsgruppe Exzellenzinitiative der BBAW betreut.
Anhand einer Auswahl von lexikalischen, grammatischen und teils onomastischen Besonderheiten werden die besonderen Schwierigkeiten kursivhieratischer Texte demonstriert. Diese schwer lesbaren und oft vernachlässigten Texte sind besonders bedeutsam für die Erforschung der ägyptischen Sprachgeschichte, da aus der Zeit der kursivhieratischen Texte - also grob zwischen 750 und 550 v.Chr. - nur wenig Material in derselben Sprachstufe, aber anderen Schriftformen (hieroglyphisch, „normalhieratisch“ und demotisch), erhalten ist.
Es werden die Begriffe Textsorte / Textgattung und Diskurstradition erläutert und ihr Nutzen für die Lexikographie diskutiert. Anhand zweier ausgewählter Beispiel werden die lexikalischen Probleme erläutert, die die eindeutige Zuweisung dieser Texte zu Textsorten erschweren. Ebenso ist die Differenzierung nach Diskurstraditionen auf Grund der in der Textlinguistik üblichen Beschreibungssysteme für verschieden Diskursvarietäten am konkreten Text nicht immer eindeutig. Beispiele für Intertextualität und Textsorteninseln werden diskutiert, und es wird für eine verfeinerte Beschreibung der Texte in elektronischer Form plädiert.
Europa
(2013)
Skandalöses Philosophieren
(2013)
Phidias als moralischer Ratgeber : Transformationen der elischen Aphrodite in der frühen Emblematik
(2013)
Europas Traum
(2013)
Da einerseits die informelle Partizipation an der Kultur des Internet durch Digital Natives nicht unmittelbar auf das Erlernen komplexer wissenschaftlicher Informations- und Medienkompetenz übertragbar ist, andererseits im geschichtswissenschaftlichen akademischen Unterricht die Komplexität digitaler und/oder virtueller geschichtswissenschaftlicher Ressourcen kaum zu vermitteln ist, müssen Bibliotheken gemeinsam mit den Fachbereichen effiziente Strategien entwerfen, Studierenden geschichtswissenschaftliche Informationskompetenz nachhaltig zu vermitteln, die ein erfolgreiches Studium ermöglichen. Hierfür bietet das Modell der Teaching Library ein flexibel zu handhabendes Instrument. Die traditionelle produktorientierte "Datenbankschulung" wird ersetzt durch den kompetenzorientierten Umgang mit Fachressourcen im geschichtswissenschaftlichen Arbeitsprozess. Zu den traditionellen geschichtswissenschaftlichen Fachbibliographien treten immer komplexere Quellendatenbanken, die schon heute eine ganz neue Qualität quellenbasierten historischen Arbeitens ermöglichen. In diesem Sinne wird die geschichtswissenschaftliche Fachbibliographie der Zukunft im Verständnis eines erweiterten Bibliographiebegriffs eine Scharnierfunktion zwischen unterschiedlichen Quellendatenbanken, Virtuellen Fachbibliotheken, Virtuellen Forschungsumgebungen und Kulturportalen einnehmen.
Die Schaffung des Bonner Frühneuhhochdeutsch-Referenzcorpus "Frühneuhochdeutsch", das seit 2011 an der Ruhr Universität Bochum in Zusammenarbeit mit der Universitäten Halle und Potsdam geschaffen wird, kann auf zwei zwischen 1972-1985 geschaffenen Bonner Corpora aufbauen: das große Gesamtcorpus, bestehend aus 1500 Texten vom 14.-17. Jahrhundert (aufgebaut 1972-74) und einem elektronischen Teilcorpus, bestehend aus 40 annotierten Texten (aufgebaut 1972-1985). Das elektronische Teilcorpus diente bisher mit seiner Annotation von Flexionsformen in Forschung und Lehre. Datenbestand und Struktur dieses Teilcorpus werden für die Schaffung des neuen Referenzcorpus genutzt, korrigiert, um bisher nicht digitalisierte Texte aus dem Gesamtcorpus erweitert und nach neuen Standards annotiert. Dieses Referenzcorpus des Frühneuhochdeutschen wird als Teil in ein umfassendes Historisches Referenzcorpus des Deutschen einfließen (von den Anfängen der deutschen Überlieferung bis 1800). Es soll für die Forschung zum Frühneuhochdeutschen zur Verfügung stehen. Abgelöst davon soll das alte Bonner Teilcorpus weiterhin zur Nutzung bereit stehen.
Haym@gefühle für Europa?
(2013)
Europa und das Meer
(2013)
Die Empörungsgesellschaft
(2013)
This paper is an updated presentation of the Ramses project being currently developed at the University of Liège. The first section stresses the main objectives and gives a technical description of the general architecture of Ramses software. The second part describes the encoding procedures and reviews the current state of the annotation. In the third section, some changes brought about by the use of large-scale corpora are discussed from an epistemological viewpoint. The paper ends with the presentation of some new avenues for research that will ensue from the use of a complex multilevel corpus.
Numerous studies underline the importance of immaterial benefits provided by ecosystems and especially by cultural landscapes, which are shaped by intimate human–nature interactions. However, due to methodological challenges, cultural ecosystem services are rarely fully considered in ecosystem services assessments. This study performs a spatially explicit participatory mapping of the complete range of cultural ecosystem services and several disservices perceived by people living in a cultural landscape in Eastern Germany. The results stem from a combination of mapping exercises and structured interviews with 93 persons that were analyzed with statistical and GIS-based techniques. The results show that respondents relate diverse cultural services and multiple local-level sites to their individual well-being. Most importantly, aesthetic values, social relations and educational values were reported. Underlining the holistic nature of cultural ecosystem services, the results reveal bundles of services as well as particular patterns in the perception of these bundles for respondent groups with different socio-demographic backgrounds. Cultural services are not scattered randomly across a landscape, but rather follow specific patterns in terms of the intensity, richness and diversity of their provision. Resulting hotspots and coldspots of ecosystem services provision are related to landscape features and land cover forms. We conclude that, despite remaining methodological challenges, cultural services mapping assessments should be pushed ahead as indispensable elements in the management and protection of cultural landscapes. Spatially explicit information on cultural ecosystem services that incorporates the differentiated perceptions of local populations provides a rich basis for the development of sustainable land management strategies. These could realign the agendas of biodiversity conservation and cultural heritage preservation, thereby fostering multifunctionality.
Die folgende Expertise stellt im Überblick dar, welche Rolle dem Urheberrecht im Zuge des Wandels des wissenschaftlichen Kommunikationssystems zukommt. Die Ausführungen beruhen auf dem deutschen und europäischen Urheberrecht. Die primär deskriptiven Abschnitte I und II zum materiellen Wissenschaftsurheberrecht und zum Urhebervertragsrecht orientieren sich an der von der höchstgerichtlichen Rechtsprechung geprägten „herrschenden Meinung“. Abschnitt III erläutert die Kritik am geltenden Wissenschaftsurheberrecht sowie derzeit diskutierte Alternativen.
Die als ‚Mittelalter’ bezeichnete Epoche der europäischen Geschichte ist zunächst gegenwärtig in der Vielzahl von Gegenständen und Denkmälern, von Handschriften und Bauten, von Literatur und Musik, die aus jener Epoche bis heute erhalten geblieben sind. Einen umfassenden Deutungszusammenhang von ‚Mittelalter’ schuf sodann der von den Humanisten des Spätmittelalters und der Renaissance konzipierte Begriff des ‚Medium Ævum’, der noch unserem Begriff des Mittelalters als dem ‚Jahrtausend von 500 bis 1500’ zugrunde liegt. Schließlich führten die historischen Erfahrungen der Aufklärung zu neuen Formen des kulturellen Gedächtnisses, auch des Mittelalters. Die davon provozierte kulturelle Produktivität ließ Werke der Literatur und der Musik, der Malerei und der Architektur der Moderne entstehen, in denen sich andere Formen der Gegenwart des Mittelalters zeigen, wie zum Beispiel in den Bauten eines Alfred Messel und eines Ludwig Mies van der Rohe.
Plagiate in der Wissenschaft
(2013)
Das Verschwinden der Idee
(2013)
Die deutschen Geschichtsbibliographien stehen aktuell vor einigen Herausforderungen: Sie sind von einer großen Heterogenität hinsichtlich ihrer Sammelprofile geprägt, kaum mit dem Bibliothekswesen vernetzt und müssen sich gegenüber anderen Recherchemitteln behaupten. Die Erkenntnis, dass dieser Situation gemeinsam besser begegnet werden kann, hat die beiden großen deutschen Bibliographien der Geschichtswissenschaft, die Historische Bibliographie und die Jahresberichte für Deutsche Geschichte, dazu bewogen, sich mit einer epochalen Spezialbibliographie, der Bibliographie zur Zeitgeschichte, und der Bayerischen Staatsbibliothek als Sondersammelgebietsbibliothek für Geschichte zusammenzutun. In einem gemeinsamen DFG-Projekt werden derzeit die organisatorischen und konzeptionellen Grundsteine für eine künftig engere Zusammenarbeit sowie eine noch zu schaffende "Deutsche Historische Bibliographie" gelegt. Während der ersten zwei Projektjahre konnten sich die Partner bereits darauf einigen, gemeinsam in einem Bibliotheksverbund zu katalogisieren und arbeitsteilig Zeitschriften auszuwerten, außerdem wurde eine gemeinsame Fachsystematik konzipiert, die einzelnen Bibliographien wurden an verschiedenen Stellen optimiert und ihre Datenbestände mit Suchmaschinentechnologie indiziert und in Fachportale eingebunden. In der zweiten Projektphase sollen diese Arbeiten fortgeführt und die Etablierung einer "Deutschen Historischen Bibliographie" vorbereitet werden. Es ist dabei das Ziel, ein so funktionales wie benutzerfreundliches Serviceangebot der historisch-bibliographischen Fachinformation zu schaffen. In der Präsentation wird ein breites, den state-of-the-art moderner Informationstechnologien berücksichtigendes Feature-Spektrum vorgestellt, das einer "geschichtswissenschaftlichen Fachbibliographie der Zukunft" gerecht werden soll. In welchem Umfang dies tatsächlich realisiert werden kann, wird jedoch noch intensiv zu prüfen sein.
Even a reductionist attempt to define scholarship is clearly fraught with difficulty, but an idealised historical lexicographer-cum-scholar must obviously have – inter alia and at the very least – a profound linguistic and textual knowledge of the language being documented, an ability to understand texts in their historical context and to analyse the meaning or function of lexical items as used in context, an ability to synthesise the results through generalisation and abstraction and to formulate them in a way that is both accurate, i.e. reflects actual usage, and user- or reader-friendly, i.e. is comprehensible to the user/reader. S/he must have encyclopedic or world knowledge and literary skills in order to understand general content words and explain their meaning and their semantic shifts perhaps over many centuries, and technical expertise to understand specialist terms and define their use in specific contexts, again perhaps over time. In respect of etymology s/he must not only have knowledge of older stages of the language and an ability to reconstruct unattested forms, but also knowledge of the other languages that have impacted on the language being documented, or at least familiarity with the scholarly historical dictionaries of those languages. That is a tall order indeed, impossibly tall for any one person today given today‘s demands on and expectations of lexicographers. Teams which include specialists in different areas or at least have access to consultants in such areas alongside generalists are needed if scholarly standards are to be met. The standard of scholarship is primarily a factor of the number and range as well as the knowledge and experience of the lexicographers, as is in large measure the pace of production. In this regard, it cannot be emphasised enough that scholarly historical lexicography of high quality is and will remain very time consuming.
Das Perpetuum mobile : ein Schattenriss aus der Abendröte spekulativer Technik im 18. Jahrhundert
(2013)
Virtually all conventional text-based natural language processing techniques - from traditional information retrieval systems to full-fledged parsers - require reference to a fixed lexicon accessed by surface form, typically trained from or constructed for synchronic input text adhering strictly to contemporary orthographic conventions. Unconventional input such as historical text which violates these conventions therefore presents difficulties for any such system due to lexical variants present in the input but missing from the application lexicon. To facilitate the extension of synchronically-oriented natural language processing techniques to historical text while minimizing the need for specialized lexical resources, one may first attempt an automatic canonicalization of the input text. This paper provides an informal overview of the various canonicalization techniques currently employed by the Deutsches Textarchiv project at the Berlin-Brandenburg Academy of Sciences and Humanities to prepare a corpus of historical German text for part-of-speech tagging, lemmatization, and integration into a robust online information retrieval system.
Die vier wichtigsten Bund-Länder-Programme für die Forschung (Hochschulpakt, Exzellenzinitiative, Hochschulbau, Pakt für Forschung und Innovation) enden zwischen 2013 und 2020, so dass in den nächsten Jahren wichtige politische Entscheidungen für die zukünftige Gestaltung der deutschen Forschungslandschaft gefällt werden müssen. Die Schriftenreihe Wissenschaftspolitik im Dialog bietet ein Forum für Analysen der bisherigen Instrumente der Wissenschafts- und Forschungsförderung wie auch für eine breit gefächerte offene Diskussion über die Zukunft des deutschen Wissenschaftssystems. Die Reihe wird von der interdisziplinären Arbeitsgruppe Exzellenzinitiative der BBAW betreut.
Die demotische Wortliste steht als Liste aller demotischen Wortschreibungen für die Entzifferungsarbeit demotischer Texte zur Verfügung. In einer Präsentation werden die Abfragemöglichkeiten vorgestellt, wobei ein besonderer Schwerpunkt auf der Suche anhand der Graphien der Determinative liegt. Ferner wird die Wortliste um mögliche Wortschreibungen erweitert, die als Resultat von bekannten Lautveränderungen automatisch generiert werden. Damit können bei der philologischen Arbeit verschiedenste Wortformen auf einen Basiseintrag zurückgeführt werden.
Over millennia human well-being has benefited from ecosystems, not only through tangible goods, but also through intangible assets known as cultural ecosystem services. Despite growing research over the last decade, cultural services assessment still remains arbitrary and is largely limited to marketable services such as tourism. Evident difficulties in standardizing definitions and measurements have challenged cultural services accounting in decision making processes. However, the imminent formation of the Intergovernmental Platform on Biodiversity and Ecosystem Services offers an opportunity to counterbalance this misrepresentation by establishing a scientific basis for consistently assessing cultural services. In that regard, the current review intends to facilitate discussion investigating the current state of cultural services accounting by offering an appraisal of existing evidence regarding cultural services indicator quality. The current review builds on scientifically recognized frameworks to develop a holistic understanding of how cultural services indicators are conceived within ecosystem services research. Among the measures found, benefit indicators were most frequently used for assessing inspirational, educational and recreational services. A broad variety of methods for accounting cultural services was found, mainly due to the varied aims of the studies. Most of the cultural services indicators were deficient concerning their clarity of definitions, purposes and understanding of the processes to be measured and referring only marginally to tradeoffs and bundles with other services. Only 17% performed multitemporal assessments and 23% used spatially explicit information. It seems that cultural services indicators quality could be greatly enhanced by investing more effort towards involving relevant stakeholders in conceptualization and communication phases, using participatory mapping tools to enhance visibility.
Der Thesaurus Linguae Aegyptiae ist eine lexikalische Datenbank ägyptischer Texte. Durch die Verknüpfung einer Textdatenbank mit einem lexikalischen Wort-Thesaurus innerhalb eines modernen Navigationsprogramms sind vielfältige Abfragemöglichkeiten geschaffen worden, die weit über gedruckte Formate von Texteditionen und Wörterbüchern hinausgehen, diese aber nicht ersetzen sollen und können. Der TLA ist ein völlig neuartiges Instrument der Recherche und Forschung, das in diesem Aufsatz beschrieben wird.
Among mass digitization methods, double-keying is considered to be the one with the lowest error rate. This method requires two independent transcriptions of a text by two different operators. It is particularly well suited to historical texts, which often exhibit deficiencies like poor master copies or other difficulties such as spelling variation or complex text structures. Providers of data entry services using the double-keying method generally advertise very high accuracy rates (around 99.95% to 99.98%). These advertised percentages are generally estimated on the basis of small samples, and little if anything is said about either the actual amount of text or the text genres which have been proofread, about error types, proofreaders, etc. In order to obtain significant data on this problem it is necessary to analyze a large amount of text representing a balanced sample of different text types, to distinguish the structural XML/TEI level from the typographical level, and to differentiate between various types of errors which may originate from different sources and may not be equally severe. This paper presents an extensive and complex approach to the analysis and correction of double-keying errors which has been applied by the DFG-funded project “Deutsches Textarchiv” (German Text Archive, hereafter DTA) in order to evaluate and preferably to increase the transcription and annotation accuracy of double-keyed DTA texts. Statistical analyses of the results gained from proofreading a large quantity of text are presented, which verify the common accuracy rates for the double-keying method.
Auf dem Hintergrund des umfassenden EDV-Einsatzes, der die vorbereitende Materialbereitstellung seit 1986 (Findebuch zum mittelhochdeutschen Wortschatz) bzw. 1994 (für das neue Mittelhochdeutsche Wörterbuch selbst) ebenso wie die Ausarbeitung und Publikation des neuen Mittelhochdeutschen Wörterbuchs seit 2006 kennzeichnet, beleuchtet der Beitrag den Gewinn von digitalen Textcorpora für Macher und Nutzer von historischen Belegwörterbüchern: Den Lexikographen verschafft ein umfangreiches digitales Textarchiv und daraus durch halbautomatische Lemmatisierung gewonnenes Belegarchiv, das in einem Redaktionssystem für die Artikelarbeit bereitgestellt wird, größere und leichtere Übersicht über den historischen Sprachgebrauch und entlastet sie von zeitraubenden Exzerptions- und Korrekturarbeiten; den Wörterbuchbenutzern wird es durch die Verknüpfung der Belegzitate bzw. Belegstellenangaben mit den digitalisierten und im Online-Angebot zur Verfügung gestellten Volltexten der Wörterbuchquellen ermöglicht, den Quellenbezug der lexikographischen Befunde zu rekontextualisieren. Aus der Erfahrung eines Vierteljahrhunderts der Vorbereitung und Ausarbeitung eines großen digitalen Belegwörterbuchs werben die Autoren für die Bereitstellung von umfassenden digitalisierten Textcorpora (einschließlich der Retrodigitaliserung der älteren lexikographischen Hilfsmittel) für die historische Sprachforschung selbst wie für die Nutzer ihrer Forschungsergebnisse. Eine umfassende Textdigitalisierung von historischen Sprachquellen des Deutschen steckt aber leider (im Gegensatz zur Bilddigitalisierung von Handschriften und gedruckten Büchern) trotz großer Anstrengungen und überzeugender Ergebnisse in einzelnen Vorhaben immer noch in den Anfängen oder wird zum Teil unter zu engen Gesichtspunkten betrieben.
Einführung : [Wissenschaftliche Sitzung der Versammlung der Akademiemitglieder am 14. Juni 2013]
(2013)
Autorschaft
(2013)
Der zentrale Gegenstand dieses Beitrags ist die Frage, wie Themen als grundlegende Aspekte der sprachlichen Verständigung mit dem Wortgebrauch zusammenhängen und wie diese Zusammenhänge - die thematische Prägung des Wortgebrauchs - auch für die lexikographisch-lexikologische Dokumentation des Wortgebrauchs fruchtbar gemacht werden kann. Es wird auf Ergebnisse der Gesprächsforschung, der Textlinguistik und der Diskursforschung zurückgegriffen. Anhand von Beispielen (u.a. aus den Themenbereichen Rassenhygiene, Naturschutz, Sport/Fußball, Hygiene, Technik und Haushalt) werden Vorschläge gemacht, wie man den Themenbezug historischer Kommunikation und die thematische Prägung lexikalischer Mittel auch in lexikographischen Darstellungen stärker verankern kann. Anhand von zwei Textbeispielen wird auch erläutert, wie thematische Schlüsseltexte lexikographisch-lexikologisch genutzt werden können, um historische Systemstellen von Themen und Teilthemen mit den entsprechenden Bereichen im Wortschatz zu füllen.
The article summarizes the contents and the structurtal premises of the “Thesaurus Indogermanischer Text- und Sprachmaterialien” (TITUS), focussing on search functions and facilities and questions of the encoding of ancient languages written in various scripts. Examples are taken from Tocharian, Greek, Vedic Sanskrit, and other ancient Indo-European languages covered by TITUS.
Das Korpus des Deutschen Textarchivs soll als Basis für ein dynamisch erweiterbares historisches Referenzkorpus dienen. Sieben Anforderungen für eine Korpus-Infrastruktur werden benannt, die dazu dienen sollen, Texte in systematischer Weise für die historische Korpusforschung nutzbar zu machen. Dazu gehören ein Textsorteninventar, die Einheitlichkeit der Formate, eine Qualitätssicherung, Übergreifende Abfragbarkeit bei nichtstandardisierten Wortformschreibungen, Nachnutzbarkeit der Texte, offenen Infrastrukturen für die Erweiterung der Textbasis und dynamische Strukturen für Updates und verschiedene Versionen der Datenbasis. Dabei werden auch rechtliche (OpenAccess) und technische (Standardisierung der Formate) Eckpfeiler benannt.
Das Corpus der Sargtexte wird in seinem Bezug auf die altägyptische Nutzung als auch auf die ägyptologische Abgrenzung betrachtet. Ihr Wortlaut ist über Jahrtausende hinweg überliefert, greift auf die älteren Pyramidentexte zurück und ist in vielfältigen auch neuen Überlieferungskontexten und auf verschiedensten Textträgern überliefert. Die Bedeutung eines Sargtextes oder auch eines Spruches der Sargtexte wird in einer Art Fadenkreuz gesehen. Jeder Spruch besitzt überlieferungsgeschichtlich Wurzeln, die unterschiedlich weit, mitunter sehr weit zurückreichen können, ein Text ist immer aber auch als Produkt der Zeit zu verstehen und somit als ein Einzelmanuskript zu behandeln, das in jeweils neuem Umfeld auftreten kann. Das muss bei der Erschließung und Bereitstellung des Textcorpus mit seinen Mehrfachbezeugungen berücksichtigt werden.
Die vier wichtigsten Bund-Länder-Programme für die Forschung (Hochschulpakt, Exzellenzinitiative, Hochschulbau, Pakt für Forschung und Innovation) enden zwischen 2013 und 2020, so dass in den nächsten Jahren wichtige politische Entscheidungen für die zukünftige Gestaltung der deutschen Forschungslandschaft gefällt werden müssen. Die Schriftenreihe Wissenschaftspolitik im Dialog bietet ein Forum für Analysen der bisherigen Instrumente der Wissenschafts- und Forschungsförderung wie auch für eine breit gefächerte offene Diskussion über die Zukunft des deutschen Wissenschaftssystems. Die Reihe wird von der interdisziplinären Arbeitsgruppe Exzellenzinitiative der BBAW betreut.
This article is a report from the edition of Schleiermacher’s correspondence within the critical Schleiermacher edition (Kritische Gesamtausgabe, KGA) and puts forth a surprising revision which was discovered during work on vol. 10 (1808–1810): with the exception of one letter the letters from Schleiermacher’s sister-in-law and friend of Ernst-Moritz Arndt, Charlotte von Kathen (1778–1850), to Friedrich Schleiermacher, should be attributed to a different Charlotte, Schleiermachers’s friend Charlotte Cummerow. The correspondence between Friedrich Schleiermacher and Charlotte Cummerow was assumed until now not to have been handed down. The article shows with a look at the transmission history how this false attribution came about through Dilthey and which indications led to this revision. The delineated description here of the two correspondences is completed by a tabular overview of the revised correspondences of Schleiermacher with Charlotte von Kathen and Charlotte Cummerow.
Seit Ende 1804 bahnte sich der Konflikt zwischen Preußen und dem Kaiserreich Frankreich an, der im Herbst 1806 Krieg und den Zusammenbruch Preußens zeitigte. Wie Friedrich Schleiermacher, damals Professor der Theologie in Halle, und sein Umfeld das Zeitgeschehen erlebten und deuteten, das beschreibt der Beitrag anhand der Korrespondenz. Bei Schleiermacher lässt sich seit Anfang 1806 ein wachsendes Interesse für Politik und ein Erwachen des Nationalgefühls beobachten: Er begrüßte den Kriegsausbruch zunächst; im Angesicht der Niederlage hielt er einen geistigen Neubaus Preußens und Deutschlands für unumgänglich, was ihn ins Lager der preußischen Reformer führte.
Die Harzreise (1806)
(2013)
Im Jahr 2002 wurde aus dem Fremdenbuch der Clausthaler Grube Dorothea ein Blatt vom Mai 1806 publiziert, auf dem sich acht Männer, die zusammen eine zwölftägige Wanderung durch den Harz machten, für eine Grubenfahrt eingetragen hatten: Friedrich Schleiermacher und Henrik Steffens, Professoren der Theologie bzw. Philosophie in Halle, der Arzt Franz Xaver Klinger und fünf Studenten. Diese Miszelle rekonstruiert den Gang und Verlauf der Pfingstwanderung anhand der Briefe Schleiermachers und des Medizinstudenten Adolph Müller.
Die Unterscheidung von Buchstabe und Geist, vom Apostel Paulus in seinen Briefen aufgestellt, hat seitdem Theologie, Philosophie und Hermeneutik beschäftigt. Der Beitrag publiziert Schleiermachers Auslegung von 2 Korinther 3,4--18 aus seiner Vorlesung zum Zweiten Korintherbrief und vergleicht Schleiermachers Verständnis von Buchstaben und Geist mit dem von Vorgängern und Zeitgenossen wie Origenes, Augustin, Luther und Fichte.
Bei wem haben Sie studiert?
(2013)
Vertrauen in der Krise
(2013)
Vertrauen in der Krise
(2013)
Die Vielschichtigkeit der über 4500-jährigen schriftlichen ägyptischen Texttradition mit ineinander greifenden Sprachstufen, niedergelegt in verschiedene Schriftformen, hat einen adäquaten einheitlichen Zugang zum ägyptischen Wortschatz erschwert. Das Ägyptisch-Koptische wurde bisher lexikographisch separat innerhalb von Teildisziplinen erschlossen - für das Hieroglyphisch-Hieratische, für das Demotische und für das Koptische in jeweils eigenen Wörterbüchern. Um einen einheitlichen Zugang zum ägyptisch-koptischen Wortschatz zu schaffen und auch den Sprachwandel dieser Sprache besser abbilden zu können, wird eine integrierte elektronische Wortliste geschaffen, in der Lexeme aus allen Sprachstufen in allen überlieferten Schriftformen verzeichnet und miteinander vernetzt dargestellt werden. Die Schwierigkeiten bei der Abbildung des synchronen und diachronen Wortgebrauchs mit einem damit verbundenen Wechsel in Orthographie und Lautung sowie in Syntax und Semantik werden an ausgewählten Beispielen dargestellt.