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Ein Editionsunternehmen und seine Geschichte
Blick zurück
Die Jean Paul Edition zählt zu den ältesten neugermanistischen Editionsunternehmen der Preußischen Akademie der Wissenschaften und war das Lebenswerk Eduard Berends (1883-1973). Der erste, von Julius Petersen, Gustav Roethe und Franz Muncker unterstützte Plan für diese große wissenschaftliche Klassikerausgabe lag bereits 1914 vor. Doch erst 13 Jahre später konnte Berend mit der Realisierung seines ›Traumes‹ beginnen. Bis 1939 sind 21 Bände der Historisch-kritischen Jean-Paul-Ausgabe erschienen, in der Regel zwei (!) pro Jahr, und dies, obwohl Berend als Jude seit 1933 in seiner Arbeit zunehmend behindert wurde. Im Herbst 1938 wurde sein Vertrag mit der Akademie gekündigt. Nach KZ-Haft und monatelangem Warten gelang ihm Ende 1939 die Emigration ins Schweizer Exil mit seinem gesamten Archiv.
Vor Aufnahme der Arbeit an den Werken hatte Berend von 1922 bis 1926 in vier Bänden Jean Pauls Briefe bis zur Übersiedlung nach Bayreuth ergänzt und sie durch Regesten der An-Briefe ergänzt. Da nach dem Zweiten Weltkrieg die Arbeit an den Werken in der neu aufgebauten Akademie der Wissenschaften nicht wie vorgesehen fortgesetzt werden konnte, weil Jean Pauls Nachlass nach Moskau verbracht worden war (Rückgabe 1957/58), schlug Berend vor, die Arbeit an den Briefen wieder aufzunehmen. 1952 erschien der sechste als erster Band, 1964 nach Abschluss der acht chronologischen Bände ein neunter Nachtrags- und Registerband – die III. Abteilung der Historisch-kritischen Ausgabe war damit abgeschlossen. Berends für die Jean-Paul-Forschung noch immer gewichtiger Nachlass ging an das Deutsche Literaturarchiv in Marbach. Hier wurde 1987 unter Leitung von Ulrich Ott mit der Edition der noch von Berend vorbereiteten restlichen Bände des Jean Paulschen Werknachlasses begonnen, die unter Leitung von Helmut Pfotenhauer (Würzburg) weitergeführt wird.
Es fehlten die von Berend nur in Regesten aufgeführten Briefe an Jean Paul. Das Vorhaben einer wissenschaftlichen Gesamtausgabe dieser Briefe wurde 1990/91 vom Wissenschaftsrat empfohlen. Die Arbeitsstelle, die ihre Tätigkeit am 1. Januar 1992 begann, ist seit 1994 an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften angesiedelt. Die seit 2017 abgeschlossene Edition erschließt alle überlieferten Briefe an Jean Paul. Den Briefen von Jean Paul in der III. Abteilung werden die Gegenbriefe komplementär in einer IV. Abteilung zur Seite gestellt, so dass der erhaltene Briefwechsel des Autors erstmals vollständig vorliegt. Die gegen 2.300 überlieferten und 680 erschlossenen Briefe von etwa 400 Korrespondentinnen und Korrespondenten waren bis anhin erst zu etwa einem Drittel bekannt gewesen, vor allem durch Publikationen des 19. Jahrhunderts, in denen sie, stark gekürzt und redaktionell überarbeitet, oft an entlegener Stelle erschienen waren. Sie dokumentieren den Dialog des Autors mit bekannten Personen wie Friedrich Heinrich Jacobi, Caroline und Johann Gottfried Herder, Charlotte von Kalb und Johann Wilhelm Ludwig Gleim, mit der preußischen Königin Luise, Rahel Levin Varnhagen, Achim von Arnim oder E. T. A. Hoffmann und ebenso den Austausch mit Jugendfreunden, Verlegern und begeisterten Leserinnen und Lesern seiner Bücher. Die Briefe wurden in chronologischer Abfolge in acht Bänden veröffentlicht (wobei Band 3 als Doppelband erschienen ist), mit Text, Kommentar und Register. Ein 9. Band enthält Nachträge (darunter über 100 Briefe Jean Pauls) sowie ein gedrucktes Gesamtregister über die Abteilungen III und IV.
Blick nach vorne
In gedruckter und jetzt auch in digitalisierter Form ist dieses Register das Verbindungsstück zwischen den Abteilungen. Von 2016 bis 2018 wurde als erster Bestandteil der digitalen Ausgabe Eduard Berends III. Abteilung der Öffentlichkeit leicht überarbeitet im open access zur Verfügung gestellt. An diese digitale Gesamtausgabe der Briefe Jean Pauls werden die Briefe der Freunde und der Familie, die seine Briefe und die Briefe an ihn ergänzen, eingebunden. Diese verdanken sich – gewissermaßen als Nebenprodukt – den Quellenrecherchen, die für die Briefe an Jean Paul unternommen wurden; sie wurden als für die Jean-Paul-Forschung höchst aufschlussreiche, größtenteils noch unbekannte Sekundär- und Tertiärquellen frühzeitig transkribiert und erschlossen. Die Sammlung der Umfeldbriefe wird derzeit im Rahmen eines DFG-Projekts erarbeitet und; die Dokumente werden in neuartiger Weise strukturiert und an die vorhandene Korrespondenz angebunden werden.
Für die Zukunft vorgesehen ist, diese beiden Korpora durch die digitale Ausgabe der Briefe an Jean Paul zu ergänzen.
Neben den Editionstätigkeiten war die Jean Paul Edition der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften beteiligt am Abschluss der Inventarisierung des Nachlasses von Jean Paul in der Staatbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz und verantwortete mit dieser zusammen die große Ausstellung zum Jean Paul Jahr 2013 in der Stiftung „Brandenburger Tor“ in der Berlin. Sie veranstaltet überdies Lesungen und Vorträge.
When managing large quantities of data, it is a common solution to utilize a centralized data management software to forge a connection between metadata and the data objects themselves. In case of text-based objects without any attached metadata, it is easy for humans to contextualize these objects by recognizing patterns such as filenames, titles, authors etc. This task becomes a challenge when dealing with non-text-based objects like images in the cultural heritage domain. Without metadata or expert knowledge, it becomes difficult to estimate the creation date of a painting or tell the name of its painter. Thus, the ability to contextualize data depends on whether there is a working connection between the metadata store and the data object itself. This connection fails as soon as the file is moved on the file system without having these changes also applied in the corresponding
data base, or when the file is shared without a reference to its original location. This paper presents an approach to overcome that type of co-dependency by utilizing XMP to embed cultural heritage metadata directly into image files to ensure their location-independent long-term preservation. The “Corpus Vitrearum Medii Aevi” Germany (CVMA) project serves as an example use-case.
Die Repositoriensysteme DSpace, EPrints, Fedora Commons und Greenstone werden auf ihre Eignung für ein Personendaten-Repositorium evaluiert. Der Text ist so aufgebaut, dass die Untersuchungen der jeweiligen Systeme oder einzelner Aspekte auch unabhängig voneinander gelesen werden können. Zudem wurde eine Unterteilung in allgemeine, technische und spezifisch-projektbezogene Aspekte der Evaluation vorgenommen.
Der Vortrag bietet eine Rückschau auf die Jahreskonferenz der Digital Humanities im deutschsprachigen Raum zu dem Thema "Kritik der digitalen Vernunft", die von 26.2. bis 2.3.2018 in Köln stattfand. Zunächst wird ein Überblick zu den Konferenzbeiträgen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der BBAW gegeben. Die Bandbreite der Beiträge aus dem Haus umfasst sowohl praxisorientierte Vorträge, in denen die Entwicklung digitaler Editionen und Korpora thematisiert wird, als auch theoretische Reflexionen. Im Anschluss formulieren die Vortragenden die wesentlichen Beobachtungen und Eindrücke zur Frage, wo die verschiedenen Bereiche der Digital Humanities (z. B. digitale Editionen, quantitative Textanalyse, Softwareentwicklung) im Moment stehen und welche Tendenzen sich für die nahe Zukunft abzeichnen.
RDMO ‒ Schnellstartanleitung
(2021)
Die Anleitung richtet sich an alle Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW), welche die BBAW-Instanz der webbasierten Software "Research Data Management Organiser" (RDMO) nutzen. RDMO unterstützt Forschende durch einen vordefinierten und an die Besonderheiten der BBAW angepassten Fragenkatalog bei der Verwaltung von Datenmanagementaufgaben über den gesamten Datenlebenszyklus hinweg. Die Initiative "Forschungsdatenmanagement" erstellt gemeinsam mit allen Projekten und Vorhaben, die mit digitalen Forschungsdaten arbeiten, einen Datenmanagementplan.
Die vorliegende Handreichung gibt einen kurzen Überblick über die Funktionen von RDMO und unterstützt die Nutzenden beim selbstständigen Einsatz des Online-Werkzeugs zur Verwaltung und Aktualisierung ihres Datenmanagementplans.
quoteSalute strives to make data of digital scholarly editions of letters (DSELs) accessible in a playful fashion by enabling users to integrate salutations from DSELs in their own email correspondence. The foundation of quoteSalute is a curated TEI-XML text corpus which has been created by extracting <salute>-tags from TEI-XML-encoded DSELs. For providing users with fitting salutations, we annotated the data regarding language, level of politeness and intended gender of sender and receiver.
This is the link to the data repository for all texts in the Patristic Text Archive.
All texts and metadata are distributed according to Capitains guidelines and encoded according to the Patristic Text Archive Schema.
LICENSE: The individual files are licensed by different Creative Commons Licenses. The respective license is mentioned in the header of each file.
PatristicTextArchive/Schema
(2022)
TEI-derived schema against which PTA XML should be validated.
First release of the data for Zenodo.
At the moment, for the greatest part the database contains only rudimentary data on the manuscripts containing texts edited in the Patristic Text Archive (PTA) by the project „Alexandrinische und antiochenische Bibelexegese der Spätantike“. That data is widely based on data provided by Pinakes and, for manuscripts transmitting the homilies of Severian of Gabala, on handwritten notes by Karl-Heinz Uthemann.
This dataset contains metadata and linked open data to the Patristic Text Archive (PTA)
Das DFG-Projekt „Personendaten-Repositorium“ baut auf Kooperationen mit nationalen und internationalen Forschungseinrichtungen und Forschungsvorhaben auf: Es werden keine eigenen Inhalte erschlossen, sondern die bereits vorhandenen Datenbestände auf technischer sowie semantischer Ebene miteinander verbunden. Der Kurzvortrag behandelt die möglichen Vernetzungsmodelle und Vorteile für die Forschung und demonstriert diese anhand bereits bestehender Kooperationen.
Der Beitrag beschäftigt sich mit den Entwicklungen der Kommentierungspraxis in digitalen Brief- und Tagebucheditionen. Er untersucht dazu auch quantitativ die Kommentarpraxis anhand von TEI-XML-Daten und stellt sie teilweise Datenerhebungen aus gedruckten Editionen gegenüber. Darüber hinaus werden neue Entwicklungen und Möglichkeiten digitaler Editionen diskutiert, etwa zur Vernetzung, zum Austausch von Stellenkommentaren sowie zum Einsatz von Semantic-Web-Technologien.
Folien zu einem Vortrag im Rahmen des Digital-Humanities-Kolloquium an der BBAW am 7.7.2017. Der Vortrag erläutert, ausgehend von editionswissenschaftlichen Entwicklungen der 1980er und 1990er Jahre, wie die "Kopfdaten" eines Briefes nach den Richtlinien der Text Encoding Initiative (TEI) kodiert werden können. Insbesondere wird auf das TEI-Element correspDesc eingegangen und die Kodierung anhand eines Beispiels veranschaulicht. Darüber hinaus wird der Mehrwert von Briefmetadaten sowohl für die digitale Briefedition an sich als auch zu ihrer Vernetzung diskutiert. Dabei wird vor allem auf das Correspondence Metadata Interchange Format (CMIF) und den Webservice correspSearch eingegangen.
Durch die zunehmende Digitalisierung nimmt die Bedeutung von Forschungsdaten in den Geisteswissenschaften, insbesondere in den Digital Humanities, zu. Dabei rücken in den letzten Jahren verstärkt Open Science-Paradigmen, wie der möglichst offene Zugang zu den Daten und die FAIR Data Principles (Findable, Accessible, Interoperable, Reuseable) in den Fokus. Diese bedeuten einen Paradigmenwechsel für Wissenschaftler*innen und Wissenschafts- und Gedächtnisinstitutionen und erfordern die Kooperation im Rahmen nationaler und internationaler Infrastrukturen.
Zur Förderung guter Datenmanagementpraktiken verlangen verschiedene nationale und internationale Förderorganisationen bei Projektanträgen Auskunft über den Umgang mit nachgenutzten oder erstellten Forschungsdaten, z. B. in der Form von Datenmanagementplänen (DMPs). Inzwischen setzt sich die Erkenntnis durch, dass es nicht mit einem einmaligen Datenmanagementplan getan ist, sondern dass DMPs während des Projektverlaufs angepasst werden müssen, um das Forschungsdatenmanagement aktiv und unter Einbeziehung aller relevanten Stakeholder zu unterstützen und seine Potenziale auszuschöpfen (aktives Forschungsdatenmanagement). Hierfür wird im Rahmen eines DFG-Projekts das Werkzeug Research Data Management Organizer (RDMO) entwickelt.
Der Vortrag gibt eine Einführung in die wichtigsten Begrifflichkeiten und Konzepte des geisteswissenschaftlichen Forschungsdatenmanagements und seine Bedeutung für die Sicherung der guten wissenschaftlichen Praxis, die Qualitätssicherung der Forschungsdaten und die Erhöhung des Impacts der Resultate digitaler geisteswissenschaftlicher Forschung und führt diesbezüglich in Funktionalitäten und Anwendungsmöglichkeiten des Werkzeugs RDMO ein.
Präsentationsfolien für einen Vortrag im Rahmen des DH-Kolloquiums an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) am 02.08.2019.
Folien zum Kurzvortrag "Gender & Data in correspSearch", der im Rahmen eines Workshops zu Gender & Data am 23.03.2023 an der BBAW gehalten wurden. Der Kurzvortrag gibt einen Überblick darüber, wieviel Briefe von/an Frauen in correspSearch vorhanden sind und wie der Webservice mit Hilfe der Gemeinsamen Normdatei Briefe nach Geschlecht durchsuchbar macht - und mit welchen Limitationen.
Im Jahr 2021 lädt die Initiative "Forschungsdatenmanagement" alle Mitarbeitenden der BBAW zu einer Veranstaltungsreihe mit dem Titel "Forschungsdatenmanagement kompakt" ein.
Die Präsentationsfolien der ersten Online-Veranstaltung am 11.02.2021 führen in die Grundlagen und Grundbegriffe des Forschungsdatenmanagements ein und stellen die Ziele der Initiative vor.
Digitale Technologien und Formate eröffnen Museen neue Formate der Interaktion, Interpretation und Kommunikation. Im Vergleich zu objektbezogener Forschung im Museum, die durch den Einsatz digitaler Erschließungssysteme, der Nutzung und Publikation von digitalen Reproduktionen und der Integration von digital gestützten Untersuchungsmethoden eine methodische Erweiterung erfährt, wird die Entwicklung digitaler Kommunikations- und Vermittlungsformate bisher eher selten als transdisziplinärer Forschungsauftrag im Museum verstanden. Mit museum4punkt0 wurde 2017 erstmals in Deutschland ein museales Forschungsprojekt initiiert, welches Kulturinstitutionen verschiedener Sparten, Größen und institutionellen Strukturen mit dem Ziel der Entwicklung und Beforschung digitaler Anwendungen in einem Verbund vereint. Zentrales Merkmal des Verbundes ist die Vernetzung und gegenseitige Unterstützung der beteiligten Institutionen bei der Entwicklung und Evaluation von digitalen Vermittlungs- und Kommunikationsangeboten. Untersucht wird, wie neueste digitale Technologien effektiv für die Aufgaben von Museen, insbesondere in der Wissensvermittlung, nutzbar gemacht werden können.